Die enttäuschendsten Momente 2010/2011
#2.22 New York (Glee)

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Erinnern wir uns an das bewegende Finale der ursprünglichen ersten Staffel. Die Episode #1.13 Alles steht auf dem Spiel war grandios und hatte ein wunderbares Ende. Nach der Back-Nine-Order ging es noch zu den Regionals und wieder gab es ein grandioses Finale, das zu Tränen rührte. In der zweiten Staffel gab es erneut die Sectionals und die Regionals, beides wirklich gelungene Auftritte, die aber nicht wirklich als Finale verstanden wurden und trotzdem toll inszeniert wurden. Und dann gab es noch das Finale der zweiten Staffel, das erste Mal, dass die New Directions zu den Nationals fahren, in die Großstadt von New York. Die Erwartungen waren aufgrund der Besonderheiten riesig und die Episode fing wirklich gut an. Die Besonderheit der Stadt wurde gut herausgearbeitet und toll umgesetzt, doch die Kids hatten für ihren Auftritt noch nicht das Material. Als es dann zu dem im Prinzip seit zwei Staffeln angestrebten Auftritt kam, hatte man zwei eigene, sehr persönliche Songs fabriziert, doch so richtig zünden wollte dieses Finale bei mir nicht.

New York, New York

Sicherlich waren die überaus hohen Erwartungen ein Problem, aber die Serie hat es in den zwei Jahren einfach geschafft, dass ich von den Performances etwas mehr verlange als das, was #2.22 New York zu bieten hatte. Die Ballade von Finn war zwar ehrlich und irgendwie auch schön, aber sein Hin und Her in der Staffel im Dreieck mit Rachel und Quinn hat zum Schluss doch zu sehr genervt, als das man mit diesem Thema richtig punkten konnte. "Light Up The World" war da ein deutlich besserer Song, der auch schön die Quintessenz der Serie zum Ausdruck brachte, doch es war einfach zu früh klar, dass der Auftritt insgesamt nicht erfolgreich sein wird. Allein schon in Hinblick auf Staffel 3 war das zu erwarten und weil ein Finaleinzug einen weiteren Tag benötigt hätte und die Episode schon zu weit fortgeschritten war, fehlte hier also die Spannung. Der Auftritt war also nur durchschnittlich und konnte nicht mit den anderen Wettbewerbsperformances mithalten (man erinnere an "Valerie" oder "Loser like me", Don't lean on my parade" oder "Don't stop believin'"). Das wäre noch zu verkraften gewesen, weil es ja nicht einmal knapp zum Sieg reichen durfte. Allerdings, und das war der für mich eigentlich enttäuschende Moment des Finales, fehlte es auch im Anschluss an einem Highlight. Es wurden zwar ein paar schöne Dialoge präsentiert (allem voran Brittany mit Santana und Kurt mit Blaine), aber ich hatte mir noch ein musikalisches Highlight erhofft.

Das wäre zwar dann Standard gewesen, aber mit diesem Standard wurde ich bisher immer zu Tränen gerührt. "My Life would suck without you" und "To sir with love" waren so herzerwärmend und rührend und ebenso schön eingebunden, dass ich fest davon ausgegangen bin, dass man sich dieser Möglichkeit erneut bedient. Gerade im Hinblick auf Wills mögliche Broadway-Karriere, die er seltsamerweise ja nicht mal über die Sommerferien angeht, wäre es sehr gut möglich gewesen, einen schönen Song für Will zu komponieren. Ich bin so fest davon ausgegangen, dass man diese Option nutzt und ihm zum Abschluss einen Original Song widmet, um auch der Episode ein musikalisches Finale zu geben, dass das Ende der Episode in dieser Form gar keine Chance hatte und zwangsläufig durchfallen musste. Mit etwas Abstand betrachtet muss man natürlich auch berücksichtigen, dass man für nächstes Jahr trotzdem noch Steigerungspotenzial haben muss und der gesamte Wettbewerb bei den Nationals, die die New Directions sicherlich wieder erreichen werden, viel intensiver betrachtet wird (vielleicht sogar mit einer Doppelfolge). Insofern ist es sogar in Ordnung, dass dieses Finale nicht alles Erfüllte, aber so denkt man in Moment des Schauens einfach nicht.

Es war gewiss kein schlechtes Finale der zweiten Staffel, doch meine Erwartungen an die Episode und speziell die letzten Minuten waren enorm hoch und konnten daher nicht vollständig das erfüllen, was ich mir erhofft hatte. Deshalb gehört dieses Ende für mich zu den enttäuschenden Momenten der Season. Es war eben nur gut.

Emil Groth - myFanbase

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