Dreiecksbeziehungen in TV-Serien - Lenas Tops und Flops

Foto:

Beziehungen in Serien sind wichtig, um die Handlung voranzutreiben. Damit diese aber nicht immer nur harmonisch verlaufen, wird noch eine dritte Person in das Geflecht eingebunden und fertig ist eine Dreiecksbeziehung. Dass davon nicht immer alle top sind, wissen vor allem die eingefleischten Serienfans. Also wird es doch endlich mal Zeit, jeweils drei Tops und Flops aufzuführen und diese Auswahl zu begründen.


Lenas Tops


Belly, Conrad & Jeremiah in "Der Sommer, als ich schön wurde"

Foto: Christopher Briney & Lola Tung, The Summer I Turned Pretty - Copyright: Prime Video; Dana Hawley
Christopher Briney & Lola Tung, The Summer I Turned Pretty
© Prime Video; Dana Hawley

Liebesdreiecke in Jugendserien haben eindeutig mehr das Potenzial, mich innerlich aufzuregen, zumal dort besonders gerne Hopping betrieben wird. Da eine Trennung, in der nächsten Folge alle schon wieder in neuen glücklichen Paaren. Deswegen weiß ich es umso mehr zu schätzen, wenn es in diesem Genre Dreiecke gibt, bei denen es zwar auch hin und her geht, bei denen aber auch beide Seiten mich aus unterschiedlichen Gründen begeistern. Dazu gehört die noch laufende Prime Video-Produktion "Der Sommer, als ich schön wurde". Auch wenn ich gar nicht weiß, wie es in der Buchvorlage ausgeht und logischerweise gar nicht erst bei der Serie, so ahne ich jetzt schon, dass ich so oder so ein gebrochenes und glückliches Herz gleichzeitig haben werde. Conrad und Jeremiah mögen Brüder sein, aber sie könnten auch nicht unterschiedlicher sein. Der Ältere ist der, für den Belly schon früh zu schwärmen begonnen hat und das sicherlich nicht umsonst, auch wenn wir ihn an einem Tiefpunkt kennenlernen. Aber Rückblenden belegen doch eindeutig, dass es erstens auf Gegenseitigkeit beruht hat, es zweitens aber tatsächlich Aktionen gab, durch die man die Verbindung als mehr als nur Chemie interpretieren konnte. Gleichzeitig ist da Jeremiah, der deutlich mehr in den Tag hineinlebt und damit wesentlich unbekümmerter als Conrad ist. Belly selbst ist wohl eher wie Conrad, aber sie hat auch die Seiten von Jeremiah, dass sie nicht immer die Last der Welt schultern will und dementsprechend funktioniert sie auch mit beiden aus unterschiedlichen Gründen. Durch die Brüderthematik ist es natürlich noch sensibler und explosiver, aber so funktioniert für mich ein Dreieck, bei dem man garantiert alles fühlt und das aus den richtigen Gründen.

Die Serie "Der Sommer, als ich schön wurde" ansehen:

Zoe, Wade & George in "Hart of Dixie"

Foto: Wilson Bethel, Hart of Dixie - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Wilson Bethel, Hart of Dixie
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Auch das Trio aus "Hart of Dixie", Zoe, Wade und George, hat sehr ähnliche positive Eigenschaften eines Liebesdreiecks aufzuweisen und noch den Bonus, dass es keine Jugendserie mehr ist, weswegen ich dieses Liebesdreieck auch deutlich erwachsener empfunden habe. Auch wenn Zoe an sich eine Figur war, die ich oft genug als etwas drüber wahrgenommen habe, so habe ich sie über vier Staffeln hinweg doch in mein Herz geschlossen. Manches ist einfach eine Gewöhnungssache und Zoe wurde in ihrer Art auch berechenbarer. Bei so einer Figur ist es nur sinnig, dass sie mit Wade und George dann auch zwei so unterschiedliche Typen an die Seite gestellt bekommen hat. Zoe ist schließlich auch in diese für sie neue Welt gestolpert, weil sie sich selbst noch nicht richtig gefunden hat. Dementsprechend haben Wade und George ihr unterschiedliche Visionen von der Zukunft aufgezeigt, bei denen sie selbst und natürlich auch wir als Zuschauer*innen uns eine Meinung bilden konnten. Ich war ehrlich gesagt schon früh Team Wade, weil Wilson Bethel einfach etwas hatte, was Anklang bei mir gefunden hat. Dennoch muss ich auch sagen, er war anfangs ein wenig der Bad Boy. In der Kategorie gibt es deutlich schlimmere Beispiele, das ist klar, aber dennoch war er im Gegensatz zu George überhaupt nicht überkorrekt, sondern eher schnoddrig und sich seiner Wirkung auch sehr bewusst, die er dann einfach ausgenutzt hat. Aber er war auch nicht immer bereit für Zoe, die für mich eine sehr romantische Ader hatte und die sich da mit George stellenweise auch besser ausleben konnte. Wade musste sich auch erst selbst finden und vor allem mit seiner Familiengeschichte auseinandersetzen. Umso schöner war nachher das wohlverdiente Happy End, für das es diese dritte Partei in Form von George brauchte, der letztlich ja auch sein Glück finden durfte.

Die Serie "Hart of Dixie" ansehen:

Lucas, Peyton & Brooke in "One Tree Hill"

Foto: James Lafferty & Chad Michael Murray, One Tree Hill - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
James Lafferty & Chad Michael Murray, One Tree Hill
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Dreiecksgeschichte zwischen Lucas Scott, Peyton Sawyer und Brooke Davis aus "One Tree Hill" ist im Grunde eines dieser Trios, die sehr stark auch daran gewackelt haben, in den Wahnsinn getrieben zu werden, weil es wirklich sehr viele verletzte Gefühle gab und sobald eine der beiden Frauen wie die Gewinnerin aussah, dann war sie zeitgleich auch irgendwie die Verliererin und auch Lucas sah unweigerlich oft schlechter als besser aus. Aber die Serie war die erste Produktion, bei der ich wirklich in allen Nuancen mitgefiebert habe, deswegen wäre es fast fahrlässig, diese Dreiecksbeziehung trotz der Ärgernisse nicht in der Top-Liste zu haben. Ich war stets Team Leyton, was einfach bei mir oft darin begründet liegt, dass es diesen einen magischen Moment geben muss und dann bin ich mit meiner romantischen Ader treu dabei. Und das gab es zwischen Peyton und Lucas so eindeutig, da war alles klar. Brooke war eben Brooke und wer ein wenig die Geschichte der Serie kennt, der weiß auch, dass Sophia Bush nur als Nebenrolle vorgesehen war und daher erstmal als Brooke nur für Unruhe sorgen sollte, ehe ihr Wert als tolle Dramaschauspielerin erkannt wurde. Auch wenn ich die Rolle daher von Staffel zu Staffel mehr zu schätzen wusste, aber sie war dennoch für mich nicht für Lucas auserkoren, weswegen ich dann natürlich mit dem späteren Verlauf mehr als glücklich war. Lucas und Peyton haben ihr verdientes Happy End bekommen und Brooke hat definitiv mit Julian Baker auch ihren Deckel abbekommen. Lustigerweise habe ich in Reruns der Serie mich aber dann auch nicht mehr an den gemeinsamen Phasen von Brooke und Lucas gestört. Die beiden waren anders zusammen und auf ihre Weise auch mit ordentlichem Pep, aber es war dennoch anders zu gucken, einfach weil ich meinen Willen am Ende ja doch bekomme, dann muss man ja auch mal gönnen können ;-)

Die Serie "One Tree Hill" ansehen:

Partnerlinks zu Amazon

Lenas Flops


Jane, Michael & Rafael in "Jane the Virgin"

Foto: Gina Rodriguez & Justin Baldoni, Jane the Virgin - Copyright: 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved
Gina Rodriguez & Justin Baldoni, Jane the Virgin
© 2016 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved

Nachdem ich in meiner Jugend alle Telenovelas auf ZDF begeistert konsumiert habe und dann so langsam für mich immer mehr US-Produktionen entdeckt und große neue Welten für mich erkunden konnte, war "Jane the Virgin" auf The CW wirklich eine ideale Serie, denn sie hat die besten Seiten von Telenovelas transportiert, ohne aber nur simpel ein Genre zu sein. Und klar gab es da ein Liebesdreieck zwischen Jane, Michael und Rafael. Die Serie hat mich wirklich begeistert und sie hat auch viele andere begeistert, aber manchmal nehme ich erstaunt wahr, wie viele auch Team Michael waren. Auch wenn durch meine Top-Liste schon deutlich geworden sein dürfte, dass ich mich schnell für eine Seite entscheide, aber ich weiß es dennoch zu schätzen, wenn beide Charaktere, die zur Auswahl stehen, Seiten und Eigenschaften sowie vor allem Chemie (!!!) haben, die mich auch unterhalten und faszinieren. Michael mochte ich, weil er ein lieber Kerl war, aber ich konnte mir dennoch nie helfen, aber da war für mich null Chemie. Gina Rodriguez und Brett Dier haben für mich vor allem das Gefühl von besten Freunden vermittelt. Und da ich an platonische Freundschaften zwischen Mann und Frau glaube, waren die beiden da für mich verortet und somit haben Jane und Michael für mich nie das ausgestrahlt, was ich für Jane und Rafael als Paar empfunden habe. Ganz dem Telenovela-Aspekt gehuldigt war es natürlich auch so, dass unheimlich viel Drama ausgefahren wurde und als das Dreieck buchstäblich beerdigt war, musste es noch einmal auferstehen. Nein, das war eindeutig eine Storyline, die mich eher genervt als intensiv hat mitfiebern lassen.

Die Serie "Jane the Virgin" ansehen:

Andy, Jack & Ryan in "Seattle Firefighters"

Foto: Danielle Savre & Jaina Lee Ortiz, Seattle Firefighters - Copyright: 2022 ABC Signature. All rights reserved.;
Danielle Savre & Jaina Lee Ortiz, Seattle Firefighters
© 2022 ABC Signature. All rights reserved.;

Das Liebesdreieck aus Andy Herrera, Jack Gibson und Ryan Tanner hat uns über zwei Staffeln hinweg von "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" begleitet und es hat für mich keinen Moment lang funktioniert, weswegen kein Wunder: Wenn wir jetzt auf die aktuell laufende siebte Staffel blicken, nichts von beiden mehr in Sicht. Bei Andy und Ryan wäre ich gerne über den Verlauf hinweg noch Fan geworden, weil ich Liebesgeschichten, die schon in der Kindheit beginnen, einfach süß finde. Das war jetzt später leider nicht mehr möglich, weil Ryan bekanntlich den Serientod sterben musste. Aber warum hat es dann anfangs nicht funktioniert? Für mich war der Hauptgrund, dass Andy generell nicht für eine Beziehung bereit war, im Grunde dann auch nicht für ihre Ehe mit Robert Sullivan. Sie war unfassbar ich-bezogen und hat auch nicht gemerkt, was sie Jack und Ryan jeweils mit dieser Unentschlossenheit angetan hat. Der Feuerwehrberuf, aber natürlich auch der Job der Polizei sind beides sehr adrenalinausschüttende Berufe, bei denen ich gut verstehe, dass immer wieder Dampf abgelassen werden musste. Doch es hat emotional nirgendwo hingeführt. Deswegen war es irgendwann erleichternd, als Andy nicht mehr unbedingt eine Liebesgeschichte angedichtet werden musste, denn sie musste erstmal bei sich selbst aufräumen. Das hat sie getan und heute wäre sie für die Liebe sicher ganz anders offen. Dennoch bin ich auch froh, dass aus heutiger Perspektive Jack nicht mehr werden kann, denn die beiden haben sich eine wunderschöne Freundschaft erarbeitet und sind an ihren Tiefpunkten immer füreinander da.

Die Serie "Seattle Firefighters - Die jungen Helden" ansehen:

Maeve, Otis & Isaac in "Sex Education"

Foto: Asa Butterfield, Sex Education - Copyright: Jon Hall/Netflix
Asa Butterfield, Sex Education
© Jon Hall/Netflix

Schon früh war bei "Sex Education" zu erahnen, dass 'Gegensätze ziehen sich an' das Motto der zahlreichen Liebesgeschichten sein würde, denn diese Serie provoziert lieber als brav zu sein. Dementsprechend waren der unerfahrene Otis und die wilde und offenherzige Maeve, die gemeinsam eine Sexklinik in der Schule eröffnen, gleich von Anfang an eine ungewöhnliche Paarung, bei der man aber auch merkt, die beiden, die werden etwas miteinander entwickeln. Das war sonnenklar. Deswegen war Ola als erster Teil des Liebesdreiecks für mich auch unverfänglich, denn zum einen war sie eine recht passende Zwischenstufe zu Maeve und zum anderen musste eben diese sich auch erstmal wieder bewusst entscheiden, sich verletzlich für eine romantische Verbindung zu machen. Doch als das Kapitel dann geschrieben war, da kam dann auf einmal Isaac (später auch noch nicht zu vergessen Ruby, aber er ist der erste Punkt, bei dem es schon zu viel war) und es wurde verzweifelt die nächste Runde eingeläutet, obwohl da für mich schon sehr offensichtlich war, dass die beiden eine Ebene erreicht hatten, auf der es funktionieren könnte. Aber nein, die beiden mussten auseinandergehalten werden, denn es sollte ja noch mehrere Staffeln geben und was sollte man da wohl erzählen, wenn die beiden schon miteinander involviert sind??? In meiner Fantasie habe ich da einige Ideen, aber hier war es die Verzögerungstaktik, weswegen ich auch genauso Matt Casey, Sylvie Brett und Gabriela Dawson aus "Chicago Fire" als Dreieck hätte aufführen können. Manchmal ist ein gewisser Punkt einfach überschritten und da ist man als Fan mehr genervt als sich über die entsprechenden schönen Momente noch wirklich freuen zu können. An Otis sind auch immer wieder sehr hässliche Seiten dadurch aufgezeigt worden, die in ihrer Art oft auch total übertrieben waren, weil er für mich eigentlich wirklich ein sympathischer Charakter war, aber durch das Drehbuch hätte ich das so manches Mal vergessen können. In der finalen Staffel wusste man für die beiden dann es so richtig rund auch nicht mehr anzufangen, dabei gab es Erzählzeit genug.

Die Serie "Sex Education" ansehen:

Lena Donth - myFanbase

Übersicht | Nächste Seite
Weitere Themen von "Was uns bewegt"

Kommentare