Bewertung

Review: #1.09 Dezemberhitze

Das Thermometer in Roswell steigt auf 40 Grad und die Charaktere kommen allesamt ins Schwitzen, nicht aber weil das FBI dicht auf den Fersen der Aliens ist, sondern weil die Gefühle alle hochkochen. Es gibt also nichts als Teenagerprobleme.

Maria und Michael

Die beiden sind sich bereits sehr nahe gekommen, aber so eine Hitzewelle sorgt doch gerne mal als Katalysator. Entsprechend knutschen die beiden wild rum. Ihnen soll es vergönnt sein, das sieht Liz gewiss auch so, nur ist sie natürlich sehr eifersüchtig auf die beiden, fehlt ihr körperliche Nähe doch so allmählich. Ob die Eifersucht wirklich angebracht ist, wird sich noch zeigen, denn Maria und Michael sind doch recht kompliziert. Maria sucht bei Michael Halt und zeigt erste Anzeichen von Beziehungsverhalten, was Michael sofort abschreckt. Er sieht sich als Einzelgänger und will dieser auch bleiben. Maria hat also noch viel Überzeugungsarbeit vor sich und es wird erneut deutlich, dass diese Beziehung uns ein stetes Auf und Ab präsentieren wird und wohl viel emotionsgeladener verlaufen wird als jede andere Beziehung in der Serie.

Isabel und Alex

Isabel gibt sich bisher sehr rational und hat noch keinen wirklichen persönlichen Einblick in den Charakter zugelassen. Es ist aber ausgerechnet Alex, der hierzu den Anstoß liefert. Es ist ziemlich klar, dass nach der letzten Episode kein Weg daran vorbei führt, den Unmut von Alex weiter zu betrachten. Dass Isabel das in die Hand nehmen will, ist auch sinnvoll. Ihr Traumbesuch hat dann aber eine Überraschung parat, die mir etwas zu simpel ist. Alex steht auf Isabel. Die drei Freunde passen also genau auf die drei Aliens! Naja, die Cliquenbildung macht das wohl unumgänglich. Isabel ist von so viel Romantik überrascht und durcheinander. Da interessiert sich ein Junge offenbar für sie und nicht nur für ihren Körper. Leider ist bisher nicht deutlich geworden, dass sie ständig von Jungs auf dämlichste Weisen angemacht wird, sodass sie sich einen Mann wie Alex wünschen könnte.

Etwas ärgerlicher finde ich dann aber den Verlauf der Story. Alex nimmt die Einladung sofort an, ohne Zweifel zu äußern, ist dann aber völlig außer sich, dass Isabel in erster Linie seine Loyalität untersuchen wollte. Das war mir ein bisschen sehr pubertär für Alex, der eigentlich tiefsinniger wirkt. Gerade in der anfänglichen Auseinandersetzung mit Liz, in der er seine völlig berechtigte Enttäuschung zum Ausdruck bringen konnte, hat man gespürt, welch ein intelligenter Mensch Alex ist. Dass Isabel nicht plötzlich was mit ihm unternehmen will, hätte ihm früher klar sein müssen. Da Isabel aber Vertrauen zu Alex gefunden hat, ist da sicherlich noch nicht das letzte Wort gesprochen. Irgendwer muss Alex schließlich noch überzeugen. Als Liz ihm endlich im Knast die Wahrheit sagt, dachte ich immer nur, gut, dass Sheriff Jim Valenti keine Kameras oder andere Technik hat, um das Gespräch aufzuzeichnen. Eigentlich hat er die beiden dabehalten, um etwas herauszufinden. Es ist doch sehr unglaubwürdig, dass er nicht auf die Idee gekommen ist, mal zu lauschen. Naja. Alex glaubt Liz all das erstmal nicht. Nach der ganzen Lügerei kann man verstehen, dass er misstrauisch bleibt und diese unglaubliche Geschichte nicht akzeptieren will. Da muss Isabel wohl erst mit ihren Fähigkeiten den richtigen Beweis erbringen.

Max und Liz

Getrieben von den Bildern um Maria und Michael und der Hitze steigt auch bei Liz das Verlangen nach Max. Da Kyle auch noch eine Freundin hat, kann sie auch diese Last abwerfen. Die Party ist da ein guter Anlass, aber der Kuss wird verhindert. Kyle macht hier übrigens sehr stark den Eindruck, dass er Liz gegenüber eher Stärke und Gleichgültigkeit zeigen will, in Wahrheit aber immer noch hofft, dass sie es sich mit Max anders überlegt. Die neue Freundin ist mehr ein Vorwand als alles andere. Liz geht in dieser Episode jedenfalls in die Offensive. Sie erzählt nicht nur Alex die Wahrheit, auch wenn er das nicht glauben will, und möchte auch Max keine Wahl mehr lassen. Der ist selbst irgendwie froh, seine Traumfrau endlich in die Arme nehmen und küssen zu können. Der Abschluss der Episode ist also diesem Traumpaar gewidmet, dass logischerweise langsam mal von der platonischen Ebene herunter kommen musste. Das wurde entsprechend auch schön verkitscht dargestellt, wobei an Alex’ Traumsequenz eigentlich kein Rankommen war.

Amy und Jim

Als wenn es nicht schon reichen würde, sich in diese Episode den ganzen Hormonen der Teenager zu widmen, muss hier auch noch den Erwachsenen eine Storyline auferlegt werden. Auch wenn es durchaus amüsant war, Jim und Amy DeLuca bei den Annäherungsversuchen zu beobachten, so war das doch eine Nummer zu viel in dieser Episode. Das hätte man sich getrost für eine andere Episode aufsparen können, um dann lieber noch etwas mehr Spannung an anderer Stelle einzubringen. Hauptsache, das wird in den nächsten Episoden auch weitergeführt und ist nicht nur ein kurzer Ausrutscher, der auf die Hitzewelle zu schieben ist, denn Jim hat man ein Interesse angemerkt und auch Amy fühlte sich doch sehr geschmeichelt. Es ist nicht so, dass Zutaten fehlen würden.

Fazit

Irgendwie war mir diese Episode zu plump und einseitig, weil sie sich nur auf das pubertäre Verhalten beschränkte, auch wenn die Entwicklungen nicht unsinnig sind. Spannung gab es aber kaum, denn eigentlich ist alles so gelaufen, wie es zu erwarten war.

Emil Groth - myFanbase

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