Bewertung

Review: #2.03 Täuschungen und Rätsel

Obwohl #2.03 Useful Occupations and Deceptions nach den letzten Ereignissen eher ruhig zugeht, ist man einen großen Schritt weitergekommen, um die Rebellion zu stoppen. Aber die Beziehung zwischen Jamie und Claire befindet sich durch die unterschiedlichen Tagesabläufen in einem Tief und wird durch das Geheimnis, dass Randall noch am Leben ist, zunehmend schwer belastet.

Die Entschlüsselung

Die Ereignisse in Versailles hätten eigentlich dafür sorgen sollen, dass Jamie und Claire in dem Finanzminister einen Freund und damit einen Verbündeten haben, der ihnen bei der Durchführung ihres Plans, die Rebellion zu verhindern, behilflich sein sollte. Zumindest sah es in letzten Folge so aus, als sei der Finanzminister dazu bereit, für Jamie einzustehen, besonders nachdem die beiden von den Geldern erfahren haben, die Prinz Charles von britischen Adligen bekommt. Doch anders als Claires Verbindung zu Meister Raymond, der dabei bleibt ein Feind des Comte St. Germain zu sein, wechselt der Finanzminister ziemlich schnell die Lager, nachdem Charles ihm das Angebot gemacht hat, ein Bündnis zwischen England und Frankreich zu arrangieren. Für Jamie ist es natürlich mehr als frustrierend solch eine Pleite zu erleben. Zumal es kürzlich so aussah, als könnte er auf die Hilfe des Finanzministers zählen. Doch dieser ist natürlich auch auf das Wohl seines Landes bedacht...

Kein Wunder also, dass Jamie sich verraten fühlt und ein Ventil für seine Wut benötigt, worauf ich aber gleich erst eingehen möchte. Zum Glück ist er sehr aufmerksam und findet sehr schnell eine Lösung, um herauszufinden, wie viel Wahrheit in den Worten von Prinz Charles steckt, der sehr von sich eingenommen zu sein scheint. Wie schon gesagt, ist Jamie sehr aufmerksam und findet die Lösung für sein Problem dort, wo man es wohl am wenigsten erwartet hat: Im Bordell bzw. vielmehr in dem kleinen Fergus. Nicht nur, dass dieser geschickt und flink ist, um Sachen mitgehen zu lassen, sondern er weiß sich auch gut zu verteidigen. Mit Hilfe von Fergus schaffen es Jamie und Mutragh an die Briefe von Prinz Charles zu kommen, die wichtige Details zur Rebellion enthalten könnten.

Doch nicht nur die Hilfe von Fegus ist es, die dazu führt, dass Jamie und Claire herausfinden, dass es die Verschwörung der britischen Adligen tatsächlich gibt. Gerade Mutter Hildegard ist es, die den beiden dabei hilft, die Briefe entschlüsseln zu können und damit das Vorhaben vorantreibt, für das sie in Paris sind. Durch diese Entschlüsslung finden Claire und Jamie auch heraus, dass offenbar der Herzog von Sandringham es ist, der alle gegeneinander ausspielt. Verwunderlich ist das Ganze allerdings nicht. Denn bereits in der ersten Staffel machte der Herzog deutlich, dass er sich nicht an Absprachen hält. Ich bin mal gespannt, wie sich diese Geschichte noch entwickeln wird.

Das L'Hôspital des Anges treibt sie auseinander

Seit Claire in die Vergangenheit gereist ist, erleben wir eine Frau, die es nicht gewohnt ist, sich von anderen bevormunden zu lassen. Dies zeigt sich nicht nur in ihrer Ehe mit Jamie, sondern auch in ihrer ganzen Art den Tag zu verbringen. Mit der Ankunft in Paris wird dem Zuschauer umso deutlicher, wie verschieden Jamie und Claire doch sind. Obwohl er schon lange weiß, dass seine Frau völlig anders als andere ist, hat er ein großes Problem damit, dass Claire immer wieder auf eigene Faust handelt. Das hat vor allem damit zu tun, dass sie ein Kind erwartet. Hinzu kommt dann auch noch seine Wut, in seinem Vorhaben kein Schritt vorwärts zu kommen.

Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man Claire tatsächlich einen Vorwurf machen kann, dass sie Raymonds Vorschlag annimt, im Hôspital des Anges zu arbeiten. Schließlich hat Jamie ihr geglaubt, dass ihre Verabredungen mit Louise und Mary zum Tee wirklich sehr eintönig sind. Im Grunde hat er in meinen Augen damit ausgesagt, dass es auch für ihn nichts wäre. Zudem kommt natürlich noch, dass er Claire mittlerweile so gut kennen müsste, um zu wissen, dass sie sich irgendwann selbst eine Betätigung sucht, die ihren Fähigkeiten entspricht. Mich wundert es etwas, dass er nicht von sich auf das Hôspital des Anges zu sprechen kam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht einmal den Gedanken gehegt hat, dass Claire dieser 'Ort' gefallen könnte. Doch vielleicht hat er gedacht, dass sie sich mehr auf ihren Plan konzentriert, die Rebellion zu stoppen. Wie er selbst sagte, war es ihre Idee. Dahingehend kann man Jamies Wut sogar etwas verstehen.

Sehr gut hat mir gefallen, als er sich auf seine Art entschuldigt hat, indem er auf Mutter Hildegard und Claire angestoßen hat und damit gezeigt hat, wie stolz er eigentlich auf Claire ist. Immerhin hätte er ohne die musikalischen Talente der Mutter Oberin die Briefe nicht so schnell entschlüsseln können. Dabei frage ich mich aber, ob sie auch so hilfsbereit gewesen wäre, wenn Claire vorher ihr Können als Heilerin nicht unter Beweis gestellt hätte.

Mutter Hildegard wirkt im ersten Moment schon wie jemand, der sich nicht gern von anderen etwas sagen lässt. Auf der anderen Seite wirkt es aber auch so, dass sie sich erst von jemandes Fähigkeiten überzeugen lässt, bevor sie ihr endgültiges Urteil über eine Person fällt. Gleiches gilt auch für Claire, bei der es zunächst so aussah, als sei sie nicht erfreut darüber, dass man ihr eine Art Hilfsarbeit zuweist. Ich freue mich jedenfalls schon sehr darauf, mehr von den beiden zu sehen und gehe davon aus, dass sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden entwickeln wird.

Zusammen schweigen

Schon in #1.13 Die Suche konnte man sehen, dass sich zwischen Claire und Murtagh ein enges Vertrauensverhältnis entwickelt und sie beide darum bemüht sind, immer für Jamie da zu sein, da ihre Liebe zu diesem sehr tief ist. Dieses Vertrauen wird nun auf eine harte Probe gestellt. Nachdem bereits Claire und die Zuschauer erfahren haben, dass Randall nicht nur einen jüngeren Bruder in Alexander hat, sondern den damaligen Unfall im Gefängnis überlebt hat, wird nun auch Murtagh eher widerwillig ins Vertrauen gezogen. Ich möchte nicht wissen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gegangen sind, als er erfahren hat, dass Randall noch lebt. Schließlich war Murtagh es gewesen, der Jamies Todeswunsch nach der Vergewaltigung erfüllen wollte.

Gerade deswegen weiß er auch ganz genau, wie schwer es für Jamie wäre, würde er die Wahrheit über Randall erfahren. Gut, dass er Claire in dieser Sache beisteht und ihr zugesichert hat, mit ihr zu schweigen, um ihren Mann zu schützen. Allerdings bezweifle ich, dass sein Schweigen noch lange andauern wird. Immerhin wird es wahrscheinlich bald dazu kommen, dass Jamie auf seinen Erzfeind treffen wird. Da Claire nicht dazu in der Lage ist, ihrem Mann die Wahrheit zu sagen, bleibt diese Aufgabe sicherlich an Murtagh hängen.

Trotz allem kann man Claires Entscheidung, nichts über Randall zu sagen, durchaus verstehen. Nachdem sich Jamie darüber beschwert hat, seit der Ankunft in Paris keinen einzigen guten Tag gehabt zu haben, wollte sie ihm dieses Glücksgefühl nicht kaputt machen. Dadurch steht aber der nächste Streit der beiden kurz bevor und dieser wird sicher heftiger ausfallen als der, den sie wegen Claires Tätigkeit im Hôspital des Anges hatten.

Randnotizen

  • Nachdem Murtagh bereits in der letzten Folgen den hübschen Frauen nicht abgeneigt gewesen ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis er Sex hat. Dass Suzette die Zofe von Claire ist, macht die Sache sehr amüsant.
  • Man muss den Casting-Verantwortlichen von "Outlander" ein Kompliment aussprechen. Neben Mutter Hildegard wurde auch Fergus ideal besetzt. Letzterer spielt trotz seines jungen Alters seine Rolle sehr glaubwürdig und man freut sich schon sehr auf weitere Folgen und Dialoge.
  • Ich hätte zu gern ein Aufklärungsgespräch zwischen Mary und Claire mitangehört. Mary ist noch immer sehr verschüchtert und braucht vor allem jemanden, der Einfühlungsvermögen besitzt, um das Thema Intimität zu besprechen. Dafür ist Louise de Rohan nicht die Richtige.

Fazit

Wir sind einen großen Schritt vorwärts gekommen, was das Vorhaben von Claire und Jamie betrifft. Zudem erfahren wir, dass der Herzog von Sandringham ein sehr unehrlicher Mensch ist. Durch diese Erkenntnis bahnt sich die nächste Auseinandersetzung zwischen den Ehepaar an, die sicherlich für die ein oder andere Schwierigkeit sorgen könnte.

Daniela S. - myFanbase

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