Bewertung

Review: #7.18 Das Frühlingslabyrinth

Achtzehn Episoden mussten wir warten, bis es nun endlich zum lang erwarteten Gespräch zwischen Lorelai und Luke kommt, in dem sich die beiden endgültig aussprechen. Und das Ergebnis ist ein Gespräch von gerade mal drei, vier Minuten. Ehrlich gesagt, hätte ich mehr erwartet. Ich meine, ist es zuviel verlangt, dass, wenn man so lange auf das alles entscheidende Gespräch wartet, dieses dann ein wenig länger dauert? Man, nach den letzten guten Episoden habe ich fast nicht mehr gedacht, dass es noch eine schlechte Episoden geben könnte.

Natürlich ist es nicht so, als wäre der einzige Grund, warum mir diese Episode nicht besonders gefallen hat, das kurze Gespräch zwischen Lorelai und Luke, sondern auch die Sache zwischen Lorelai und Logan. Lorelai hat fast schon genervt, als sie mühevoll versucht hat, vor Logan nett zu wirken, und mit der Lösung des Problems der beiden bin ich ebenfalls nicht zufrieden.

1. Lorelai & Luke - Sonderbar

Lorelai und Luke haben wieder zueinander gefunden, jedenfalls in der Hinsicht, dass sie sich wieder näher gekommen sind. Die beiden scheinen durch das kurz ausgefallene Gespräch alles, was zwischen ihnen stand, gelöst zu haben, gehen aber am Ende der Episode schon wieder getrennte Wege. Also haben sich Luke und Lorelai nichts mehr zu sagen, was wirklich wichtig sein könnte, wie beispielsweise, dass beide noch füreinander Gefühle hegen? Vielleicht sollte dies vor Lorelai und Luke mal jemand ansprechen, um zu schauen, ob's bei den beiden klingelt. Denn natürlich empfinden die beiden noch viel füreinander und wieder einmal sind sie nur zu feige, es sich vor dem jeweils anderen einzugestehen.

Eigentlich hat sich die knifflige Sache zwischen Luke und Lorelai nicht groß weiterentwickelt, denn irgendwie entfernen sich die beiden nur noch mehr voneinander, da sie wieder nicht die ganze Wahrheit gesagt haben. Was das ganze Theater um das Gespräch von Luke und Lorelai dann bewirken sollte, bleibt mir schleierhaft, da Luke und Lorelai schon seit langem einander verziehen haben, auch wenn sich die beiden in früheren Episoden etwas komisch bzw. abwesend verhielten. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie David S. Rosenthal nun gedenkt, diese Geschichte zu ihrem glorreichen Ende zu bringen, da die Fans zum Einen ein gutes Happy End für Luke und Lorelai erwarten und zum Anderen nicht mehr viel Zeit bleibt, zwischen den beiden ein anständiges Verhältnis aufzubauen.

2. Lorelai & Logan - Auch sonderbar

Weiterhin etwas sonderbar fand ich dann die Lösung des Konflikts zwischen Lorelai und Logan. Es war offensichtlich, dass Lorelai etwas gegen Logan hat, aber dass sie es dann doch so deutlich gemacht hat, – es war ja unverkennbar, als Lorelai ihm mit so stark verstellter Stimme Rorys Zimmer zeigte - hat mich sogar dazu bewegt, mit Logan mitzufühlen. Außerdem, wie ich oben schon erwähnte, hat mich Lorelai teilweise sogar genervt, was ich wirklich noch nie zuvor so empfunden habe. Lorelai hat mich genervt, wow, dass ich diese Worte einmal schreiben würde! Es klingt hart, aber es stimmt. Es war schon fies, als Lorelai Logan das Zimmer von Rory zeigte und meinte, sie hätte für Logan ein eigenes Bett hergerichtet. Es wurde natürlich verdeutlicht, dass Lorelai alles unternommen hat, dass sich Rory und Logan nicht "näher kommen". Vielleicht ging das auch nur mir so, aber so habe ich die Sache aufgefasst.

Mit dem nächtlichen Gespräch in der Küche konnte ich noch weniger anfangen, weil es für mich einfach unfassbar ist, wie sich Lorelai vor Logan verhält. Logan hat wirklich an seiner Zukunft gearbeitet und irgendwann musste ja mal was schief gehen. Und dass Logan wegen des Scheiterns seiner Internetfirma etwas außer sich war und eine Konfrontation mit seinem Vater vermeiden wollte, fand ich verständlich. Jeder tut mal etwas blödes, wenn man außer sich ist. Lorelai müsste das wissen, sie hat selbst schon ein paar Aussetzer gehabt. Man denke an ihre Nacht mit Christopher nach dem Streit mit Luke. Ob sich Lorelai und Logan nun wirklich ausgesprochen haben, wurde nicht verdeutlicht, aber dass die beiden noch öfters Meinungsverschiedenheiten haben werden, ist vorherzusehen.

3. Die Qual der Wahl

Die Qual der Wahl hat Rory, und ehrlich gesagt, war es schon recht witzig, als Rory da so unsicher in der Küche von Paris und Doyle stand und gar nicht so recht wusste, welches Jobangebot sie annehmen sollte. Auch lustig war, als Rory andauernd auf ihr ultra-tolles Handy schaute und auf den Anruf der Times, bei der sie sich beworben hat, wartete. Nicht zu vergessen die berühmte Pro-und Contraliste. Eigentlich würde ich nicht so verklemmt wie Rory an die Sache herangehen, aber ich verstehe sie, da es weitaus bessere Zeitungen als die Providence gibt, aber sie schon damit zufrieden sein kann, dass die Providence sie überhaupt aufnehmen würde. Es ist, wie erwähnt, eine alles entscheidende Frage über die Zukunft, aber um sicher zu gehen, würde ich das Angebot der Providence annehmen. Denn falls es dann doch ein "Nein" von der New York Times oder den anderen Zeitungen geben sollte, wäre es doch besser gewesen, bei der Providence zu bleiben.

Was ich gerne erwähnen möchte, ist, dass Logan auf der Pro- und Contraliste von Rory stand, was ich recht süß fand. Klar, es ist schwer, den Job zu bekommen und falls der dann noch ganz woanders sein sollte, gibt's kaum Platz für Logan. Falls die Serie nicht ein sehr schnelles Tempo einlegen sollte, durch das wir mitbekommen, wie Rory ihre Zeit als Journalistin meistert, werde ich wohl nie erfahren, wie Rory Freund und Arbeit unter einen Hut bringt. Aber halt, eine Gilmore schafft alles – wenn sie es nur will!

4. Das Frühlingslabyrinth

Egal, wie ideenlos sich David S. Rosenthal in dieser siebten Staffel der "Gilmore Girls" schon präsentiert hat, ist ihm mit diesem Frühlingsfest eine witzige Idee gelungen. Dieses Fest ist anscheinend schon all die Jahre da gewesen, nur mit einer kleinen Änderung im Jahre 2007: ein überdimensionales Labyrinth wurde aufgebaut, dass anfangs von allen Leuten aus Stars Hollow gehasst, dann aber geliebt wird. Was für ein Erfolg für Taylor und dieses Mal ist nicht ein Verrückter in ein Diner hineingefahren oder ein Gurkentransporter umgekippt, nein, dieses Mal musste nur der Pavillon der Stadt abmontiert werden, um dem Labyrinth Platz zu machen.

Es war am Ende dann schon sehr beeindruckend, als die Kamera das Labyrinth von oben zeigte und man auch deutlich erkennen konnte, dass da nicht mit Computer nachgeholfen, sondern alles durch ehrliche Handarbeit aufgebaut wurde. Im Endeffekt hinterlässt das Frühlingslabyrinth – der Episodentitel erweist sich dieses Mal, man glaubt es kaum, als gar nicht so schwachsinnig – einen guten Eindruck. Man kann mit gutem Gewissen sagen, dass es auch Rosenthal gelungen ist, Stars Hollow zur Metropole der verrückten Ideen werden zu lassen. Welch ein Erfolg, David, welch ein Erfolg.

5. Nebencharaktere zu 100%

Paris, Doyle, Miss Patty, Babette, Morey, Jackson, Sookie, Zack, Taylor, Kirk, April, Gypsy und Michel ... alle diese Charaktere haben etwas gemeinsam, denn sie hatten alle in dieser Episode einen Auftritt, was auch schon ein großer Grund zur Freude ist! Denn was wäre das für ein Frühlingslabyrinth, durch das nicht auch Babette, Morey und all die anderen liebenswerten Nebencharaktere der Serie gehen würden? Auch wenn nur wenige der eben erwähnten Charaktere wirklich viel zu sagen bekamen, war es doch witzig, alle beisammen zu sehen, wie sie sich beispielsweise über Taylors grauenhafte Idee lustig machten. Es hat Spaß gemacht, diese aufgeweckten Gesichter zu sehen und besonders Kirk, der diesmal auf Stelzen ging, sollte hervorgehoben werden. Auch erwähnenswert ist April, die sie verändert hat und ganz und gar nicht mehr die kleine April aus #6.09 Die verlorene Tochter ist.

Aber es gab auch ein paar Nebencharaktere, die nicht die Zeit fanden, um auf das Frühlingsfest zu kommen. Beispielsweise Paris und Doyle, die nur kurz am Anfang zu sehen waren, aber trotzdem einen positiven Eindruck hinterlassen haben. Die kleinen Zankereien zwischen Paris und Doyle kannte man schon aus älteren Episoden, aber trotzdem musste ich öfters lachen.

6. Fazit

Die Episode befindet sich im Durchschnitt, aber im Vergleich zu Episoden wie der vorherigen, bin ich doch eher enttäuscht gewesen, wodurch ich leider nur fünf Punkte gebe. Auch wenn es einige positive Eindrücke der Episode gab, konnten mich diese nicht genug überzeugen, um doch eine bessere Punktezahl zu ziehen.

Niko Nikolussi - myFanbase

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