Review: #7.08 Ausgewohnt

Wir präsentieren voller Stolz das frischgebackene Ehepaar Lorelai und Christopher Hayden, äääh … Lorelai und Christopher Gilmore, ach Quatsch, Lorelai Gilmore und Christopher Hayden, so ist es richtig. Ja, Lorelai und Christopher haben geheiratet, doch davon weiß noch niemand etwas und so schlägt in dieser Episode die Stunde der Wahrheit.

Rory

Rorys negative Reaktion ist verständlich. OK, Kinder sind bei der Hochzeit ihrer Eltern meistens nicht dabei, was aber im Wesentlichen daran liegt, dass die meisten Kinder bei der Hochzeit ihrer Eltern noch gar nicht geboren sind. Rory ist jedoch eine junge Erwachsene, die verständlicherweise bei der Hochzeit ihrer Eltern gerne eine Rolle gespielt hätte. Trotzdem bin ich froh, dass sich Rory am Ende der Episode wieder mit Lorelai versöhnt, denn nach dem großen Krach der beiden Gilmore Girls in der sechsten Staffel braucht man nicht schon wieder eine Mutter/Tochter-Krise, zumal es derzeit genug andere Krisenherde in der Serie gibt.

Rory und Logan

Rory und Logan gefallen mir recht gut in dieser Episode, da sie einige romantische Szenen haben und wie ein richtiges Paar wirken, welches zwar Probleme hat, aber diese lösen kann und will.

Chris

Chris wirkt in dieser Folge wie ein tapsiger kleiner Elefant im Porzellanladen. Er meint es natürlich nicht böse, aber er geht ziemlich naiv davon aus, dass Rory die plötzliche Eheschließung ihrer Eltern, wie auch die Ausräumung ihres Zimmers, freudestrahlend hinnimmt. Wie es wirklich in seiner Tochter aussieht, erkennt er nicht. Überhaupt scheint es, als wolle Chris sofort mit aller Macht Lorelais Leben umkrempeln und schmiedet bereits Renovierungspläne, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass dies seiner frischgebackenen Ehefrau zu schnell gehen könnte.

Lorelai und Luke

Erst einmal ist es schön, dass man überhaupt mal wieder einen Abschnitt mit der Überschrift "Lorelai und Luke" verfassen kann, nachdem zwischen den beiden längere Zeit Funkstille herrschte. Das Wiedersehen von Lorelai und Luke bietet zweifellos viel Diskussionsstoff. Zum einen stellt sich die Frage, inwieweit es glaubwürdig ist, dass Luke sofort Lorelai anruft, als April krank wird, obwohl die Stimmung zwischen ihm und Lorelai doch zuletzt alles andere als gut war. Insgesamt, und nach reiflicher Überlegung, finde ich es schon nachvollziehbar. Lorelai war in den letzten knapp zehn Jahren Lukes beste Freundin und engste Vertraute, die alle seine Krisen und Erfolge mit ihm geteilt hat. Er hat sie immer als kompetent, klug und selbstständig angesehen und hält sie für eine gute Mutter. Letztlich wissen wir auch, dass er nicht gerade einen großen Freundeskreis hat.

Gut, er hätte auch seine Schwester Liz oder Aprils Mutter Anna anrufen können, aber wir wissen, dass Luke seine Schwester nicht unbedingt als verantwortungsbewusst betrachtet, außerdem ist sie hochschwanger und er will sie sicher nicht belasten. Was Anna betrifft, so hat er ja eigentlich keine richtige Bindung zu ihr. Sie hat ihm schon öfter gedroht, dass er April nicht wieder sehen darf, wenn er sich nicht an bestimmte Vorgaben hält, und so ist es gut nachvollziehbar, dass er sie nicht als Erste anruft, wenn er Probleme mit April hat. Er will seine Tochter nicht verlieren. Lange Rede, kurzer Sinn: Lorelai ist Lukes einzige wirkliche Vertrauensperson.

Ein anderer Punkt ist, dass Lorelai nicht gerade vor Erstaunen und Entsetzen vom Hocker fällt, als sie plötzlich ohne Vorwarnung Lukes Stimme am Telefon hört, aber ich denke, dass sie einfach, da er sofort von Aprils Krankheit anfängt, auf Problemlösung schaltet, schließlich ist sie Krisen gewohnt und kann diese gut meistern.

Insgesamt werden wohl erst die nächsten Episoden zeigen, welche Auswirkungen die plötzliche Kontaktaufnahme von Lorelai und Luke hat, aber ein Gefühl von "es geht voran" ist schon da, zumindest bei mir.

Maret Hosemann – myFanbase

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