Bewertung

Review: #8.15 06:00 - 07:00 Uhr

Großes Bangen besteht vor der Explosion der Bombe in allen Reihen und die Autoren haben es somit geschafft, eine enorme Spannung aufzubauen. Leider nützt das letztlich wenig.

Saving New York

Es gab nur eine Möglichkeit, die Explosion der Bombe zu vermeiden, und diese deutete sich bereits in der letzten Episode an. Präsident Hassan weiß vom Plan der Terroristen und stellt sich selbst natürlich nicht über das Leben von 500 000 oder mehr Menschen. Der Mensch ist also nicht ganz so unsympathisch. Da er offenbar auch schon das Gespür dafür entwickelt hat, dass Jack Bauer diese Idee nicht gutheißen wird, schlägt er ihn nieder und flüchtet mit Bishop auf eigene Faust, um sich auszuliefern. Nach einem Überraschungseffekt musste man lange suchen. In allen Reihen tritt die völlige Erleichterung ein. Auf Seiten der Präsidentin Allison Taylor ist diese zwar auch von Ratlosigkeit geprägt, aber Jack gibt sofort Aufklärung. Es folgt die politische Auseinandersetzung, denn irgendwie haben Rob Weiss und General Brucker die Argumente durchaus auf ihrer Seite. Sie haben zig Leben gerettet, wenn auch nur indirekt, denn ihr Plan ist eigentlich misslungen. Reue ist entsprechend nicht auszumachen, aber Hassan ist ihnen auch nicht wichtig. Ganz anders ist da auch weiterhin Allison Taylor. Diese hatte ihre Entscheidung deutlich mitgeteilt und kann eine solche Aktion ganz und gar nicht akzeptieren. Zumal man auch noch das Leben von Ethan aufs Spiel gesetzt hat. Die Präsidentin hat wie immer das große Ganze und ihre humanitären Prinzipien im Blick. Für ihr Friedensziel ist Hassan unentbehrlich und langfristig gesehen rettet dieser Frieden wohlmöglich weitaus mehr Leben, als Hassans Entscheidung dies nun getan hat. Letztlich ist in dem Teil aber nichts passiert, was nicht auch schon durch die letzte Episode geklärt gewesen wäre. Selbst, dass es nicht zur Explosion kommt, war zu erwarten. Einzig interessant wäre in der Hinsicht noch das Verhältnis zwischen Ethan und Taylor gewesen, aber auch hier gab es außer Sorge und der gewohnten engen Verbindung keinerlei Fortschritte.

Misstrauen

In der CTU verfolgt man die Ereignisse weiterhin mit Sorgfalt, aber irgendwie bleibt sie ein Schatten seiner selbst. Brian Hastings hat mit seinen Leuten eigentlich immer das Nachsehen und ist fast nur stiller Beobachter. Das liegt natürlich auch daran, dass Jack in erster Linie selbstständig handelt und nur Chloe O’Brian wirklich vertraut. Insofern schmeißen die beiden den Laden. Was der Rest macht, weiß man nicht wirklich. Dana Walsh weckt immerhin endlich konkretes Misstrauen. Chloe ist zumindest sehr skeptisch, weiß aber wohl auch einfach zu wenig von Danas Position, um alles zu hinterfragen. Dafür ist sie auch einfach zu neu in der Einheit und will wahrscheinlich auch nicht schon wieder das Schlimmste vermuten. Arlo Glass ist natürlich auch aus persönlichen Motiven aufmerksam und bringt sich dadurch unbewusst in riesige Gefahr. Dana spürt, dass sie die Zelte abbrechen muss. Dass Arlo nicht zum nächsten Opfer wird, ist insofern ganz nett, weil der Charakter bisher kaum Gelegenheit hatte, sein Dasein als Hauptcharakter zu rechtfertigen. Cole Ortiz ist auch weiterhin leidtragender von Danas Storyline und ist nun nicht mal mehr im Außeneinsatz, sondern hängt so rum. Zwar kommt insgesamt endlich Bewegung in Danas Verhalten herein und es ist absehbar, dass man schon sehr bald weiß, dass sie ein Komplize der Terroristen ist. Ein Warum und viele weitere Fragen in diesem Zusammenhang bleiben aber weiterhin völlig unbeantwortet und das ist schon frustrierend, weil man auch dadurch keine Bindung zu Dana bekommt. Sie ist weiter Topfavorituf eine der schlechtesten Storylines und Charaktere in der "24 – Twenty Four"-Geschichte.

Austausch

Tarin Faroush hat natürlich die Aufgabe, nun die Bombe gegen Hassan auszutauschen, was er mit aller Vorsicht auch gekonnt umzusetzen weiß. Dass man gar nicht erst versuchte, sowohl Hassan als auch die Bombe zu bekommen, kann wohl nur damit begründet werden, dass die Truppenstärke der Terroristen inzwischen überschaubar ist. Wenn Bishop aber mit der CTU gearbeitet hätte, wäre man gut genug aufgestellt gewesen, um die Bombe und Hassan zu holen. Jetzt hat man immerhin das große Übel in seinem Besitz. Nun geht es darum, Hassan zu bekommen. Der befindet sich eigentlich in einer sehr unschönen Situation, die ein unglaubliches Potenzial hat. Er las Gefangener seines ehemals größten Vertrauten, der zudem auch noch das Herz seiner Tochter Kayla Hassan erobert und danach ihr Leben in Gefahr gebracht hat. Doch statt eine Diskussion zu führen, Tarin richtig ins Gewissen zu reden und all sein Handeln zu verteidigen, nimmt er Tarins Argumente regelrecht an, gesteht Fehler zu und vergießt eine Träne. Gibt er den Terroristen etwa recht? Wo ist hier ein charismatischer Präsident, der sich und seinen Weg auf das bitterste verteidigt. Gerade im Vergleich zu Präsidentin Taylor, die sich aufs Heftigste verteidigt hat, ist das einfach nur blass. Die Chemie zwischen Hassan und Tarin war auch weit unter dem Durchschnitt und die Möglichkeiten dieses Zusammentreffens sind nicht ansatzweise genutzt wurden. Das war einfach nur dürftig und enttäuschend.

Dana kann Tarin dann erklären, dass Jack ihm auf der Spur ist und Tarin verliert mit einem Schlag seine gesamte Souveränität. Wie eine Panikattacke überkommt es ihn. Jack ist also seinem Ruf voraus. Nur wovor hat Tarin Angst? So richtig Sorge vor seinem Tod hat er, wie die Schlussszene gezeigt hat, nicht. Und immerhin hat er Hassan in seiner Gewalt. Da hat Jack eh beschränkte Möglichkeiten. Es folgt eine Art Verfolgungsjagd und schon das Gelände, ein Parkhaus, machte schnell deutlich, dass es hoch und dann auch mit Schwung im Fluge wieder runter gehen wird. Dass Hassan schnell ausgetauscht wurde, war immerhin eine Art Überraschung, wenn man inzwischen so sehr abgeschaltet hat, dass man auch einfach nicht mehr versucht, die Ideen der Autoren nachzuvollziehen. Jack hat Hassan wieder aus den Augen verloren, das Ziel von Tarin ist somit erreicht und er fliegt seinem Tode entgegen. Das war doch ein sehr unrühmliches Ende für einen Charakter, dem man zunächst mit einer Liebesgeschichte belegt hat und den ich auch immer irgendwie als möglichen Doch-Nicht-Terroristen erhofft hatte.

Fazit

Die Bombe explodiert nicht und auch sonst sind keine Bomben geplatzt. Dafür, dass man sich inhaltlich eigentlich gerade an einer sehr entscheidenden Stelle befindet und die Vorfolge die Erwartungen hoch gesetzt hat, war diese Episode wirklich enttäuschend.

Emil Groth – myFanbase

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