Bewertung

Review: #1.12 Ehre ist nicht jedermanns Sache

Ein perfekter Fälscher zu sein, ist gar nicht so leicht. So stell ich mir das zumindest vor. Wie können Neal und Mozzie dann auf so vielen Gebieten so perfekt sein? Sie nehmen meist nur zur Informationsbeschaffung die Hilfe unbekannter Dritter in Anspruch, doch wenn es darum geht Gemälde oder wie in diesem Fall eine alte Weinflasche zu fälschen, dann verfügen sie immer selbst über das nötige Geschick. Finde ich dann manchmal doch zu unrealistisch, vor allem, wenn man den Zeitrahmen betrachtet, in dem diese Fälschungen entstehen.

Auch diesmal wird wieder mehr oder weniger eine Stand-Alone-Episode präsentiert, die wenigstens ein bisschen Charme hat. Matthew Keller ist ein Gauner, den Neal aus seiner Vergangenheit kennt. Scheinbar haben die beiden schon immer um Kate gebuhlt und da diese nun verschwunden ist, sieht Keller seine Chance. Zumindest die Chance, Neal damit aufzuziehen und aus der Reserve zu locken. An sich fand ich die Geschichte mit den geheimnisvollen Postkarten spannend und ich wäre wohl genauso wie Neal auf das alles reingefallen. Dieser Keller war mir von Anfang an unsympathisch. Weniger wegen seiner offensichtlich miesen Charakterzüge, sondern viel mehr weil er so undeutlich gesprochen hat. Aber das ist wohl eine persönliche Einstellungssache. Insgesamt hätte ich mir durch sein Auftauchen einfach viel mehr erhofft. Es hat Neal eigentlich kein Stück vorangebracht, dabei hatte ich gedacht, dass jetzt jeder aus Neals Vergangenheit irgendwelche tollen Puzzlestücke liefert. So war es letzte Woche bei Alex doch auch. Wenn ich der letzten Szene der Episode vertrauen soll, dann werden wir Alex wohl in der nächsten Folge wiedersehen. Zumindest wenn es nach Mozzie geht. Ich bin auch stark dafür, denn so langsam verliere ich den roten Faden.

Noch ein paar Worte zu Grace Quinn, die von Kate Levering gespielt wird. Ich kenne die Schauspielerin vor allem als biestige und etwas arrogante Anwältin aus "Drop Dead Diva", deshalb hätte ich erwartet, dass sie auch in dieser Episode hinterhältiger ist. Sie hat da sowas in ihrem Blick, was den Anschein macht, dass sie etwas verbirgt. Grace Quinn ist zwar sehr gut darin, die Geheimnisse ihrer Kunden zu bewahren, und trotz Neals Charme weiß sie genau, wie sie sich nicht um den Finger wickeln lässt, aber dass sie am Ende eigentlich doch eher wenig zum Fall beigetragen hat, fand ich enttäuschend. Da habe ich mich wohl zu sehr von den Charaktereigenschaften einer Kim Kaswell aus der angesprochenen Lifetime-Serie beeinflussen lassen.

Ein paar witzige Szenen gab es auch noch, vor allem dank Peter. Ob es nun um schlechte Nachrichten von seinem Chef oder die alberne italienische Krawatte geht. So langsam ist er nicht mehr der steife FBI-Agent, der er einst war. Neal scheint ein bisschen abzufärben, auch was die Ermittlungsarbeit angeht, denn immer öfter ertappt sich Peter in gesetzlichen Grauzonen.

Fazit

Noch zwei Folgen bis zum Finale und mir ist noch nicht so ganz klar, was eigentlich Ziel der ganzen Geschichte ist. Suchen wir Kate oder wollen wir nur rausfinden, wo die Musikbox ist? Irgendwie habe ich in den letzten Episoden den Faden verloren.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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