Bewertung

Review: #5.14 Kein Ausweg

Foto: Candice Accola, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Candice Accola, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Julie Plec und ihre Autoren sind diese Woche wohl im Blutrausch, denn sowohl in "Vampire Diaries" als auch in "The Originals", setzt man auf so einige erschreckende Bilder. Doch anders als bei dem Spin-Off, gibt man sich mit der Storyline in der Mutterserie nicht so viel Mühe und die zentrale Geschichte um den Körpertausch hat nicht halb so viel Überzeugungskraft.

"Good luck with your plan to win Stefans love."

Auf ihrem Feldzug sich in Stefans Herz zu schummeln, geht Katherine in dieser Episode aufs Ganze und lässt dabei wirklich kein Klischee aus. Man beginnt mit dem gemeinsamen Lernen und dann ein kleiner Roadtrip, der wegen dem liegengebliebenen Auto in einem Motel endet. Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, kommt die halbnackte Katherine anschließend aus der Dusche und lässt rein zufällig die Badezimmertür offen, wodurch Stefan sie ungeniert betrachten kann. Ist in diesen Szenen noch jemandem die Galle hochgekommen, weil das alles so berechenbar, stillos und einfach nur sterbenslangweilig war? In den letzten Episoden musste ich leider immer wieder feststellen, dass "Vampire Dairies" einfach nicht mehr das gewisse Etwas hat und nur mit zweit- bis drittklassigen Storys aufwartet, doch diese Episode ist, was die Geschichte um den Körpertausch angeht, ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die verschmitzten Blicke Katherines waren zuvor ja noch amüsant, aber den rasch wechselnden Gesichtsausdruck nun jedes Mal in Großaufnahme zu zeigen, wenn Katherines Plan wieder einmal aufgegangen ist, ist einfach nur unnötig.

In den letzten Jahren haben wir so einige Kämpfe zwischen Katherine und den Salvatores mit angesehen und nun versucht man uns eine ganz andere Seite ihrer Figur zu zeigen. Leider kommt das verliebte Schulmädchen bei mit gar nicht gut an und ich frage mich nur jedes Mal wieder, was zum Teufel sich die Autoren dabei gedacht haben. Katherine war bisher immer eine starke Frau, die vor nichts und niemandem zurückschreckte, um an ihre Ziele zu kommen, aber jetzt mutiert sie immer mehr zum liebestollen Mädchen. Zwar zeigt sie dabei noch immer den altgewohnten Ehrgeiz und die gleiche Skrupellosigkeit, doch irgendwie auf eine seltsam verdrehte Weise, die sie vollkommen weltfremd erscheinen lässt. Mittlerweile habe ich an Katherine leider keinen Spaß mehr, obwohl sie einst zu meinen Lieblingsfiguren zählte.

"You want to make Stefan kill his brother? Dark. Even for you." - "Thank you."

Eine fast genauso vorhersehbare Geschichte spielt um Damon herum. Wie auch bei dem Körpertausch scheint von vornherein klar zu sein, dass es sich hier nicht um einen permanent andauernden Zustand handelt und schon alles wieder ins Lot kommt. Man benutzt diese Geschichte scheinbar lediglich, um Katherine etwas mehr Zeit zum austoben zu geben und die Brüder gegeneinander auszuspielen. Auch in diesen Szenen bemühte man sich redlich, möglichst viele fiese Blicke Katherines mit der Kamera einzufangen.

Dass Katherine bisher nicht aufgeflogen ist, ist mir ein großes Rätsel. An dieser Stelle muss ich den Autoren allerdings ein kleines 'Lob' aussprechen, da es ihnen wenigstens gelungen ist, über die letzten Episoden hinweg eine rasante Verschlechterung von Katherines Elena-Schauspielkünsten einzubauen. Denn zunächst gab sich Katherine ja tatsächlich noch Mühe, nicht aufzufliegen, während in dieser Episode so wenig Elena aus ihr spricht, wie nie zuvor und die Freunde mehr als nur leicht mit der Nase darauf gestoßen werden, dass hier etwas nicht stimmen kann. Besonders der Blickkontakt mit Stefan, als Katherine von Damon angegriffen wird, ist so Katherine-typisch, dass ich verwundert war, dass nur Damon in ihren Augen die Gleichgültigkeit ihm gegenüber aufblitzen sah.

Abgesehen von der storytechnischen Perspektive, die nun einmal ein Gräuel ist, versteht sich Nina Dobrev sehr gut darauf, zwischen Katherine und Elena umzuschalten, was faszinierend mit anzusehen ist. Nur eine leichte Veränderung im Tonfall und ein etwas anderes Lächeln genügen, um die beiden unterschiedlichen Frauen darzustellen. Dass sie diese Charaktere so gut von einander abgrenzen kann, ist einfach nur grandios.

"Help. K"

Endlich ist der Moment gekommen und unser Sherlock-Holmes-Team kommt hinter Katherines Geheimnis. Ich wüsste schon gern, was die Schauspieler selbst von dieser Storyline halten, denn als Stefan seinen Tag mit 'Elena' Revue passieren lässt, häufen sich so viele Klischees, dass man wirklich nur die Augen verdrehen kamn. Besonders die Bemerkung Carolines, dass sie es doch sicherlich bemerkt hätten, wenn etwas mit Elena nicht stimmen würde, entlockt dann doch einmal ein herzhaftes und leicht verzweifeltes Lachen, da man nur darauf hoffen kann, dass die beiden nun endlich zur Tat schreiten und uns aus dieser Misere befreien.

"You are not like her and you know it."

Ganz anders als ihre Mutter kann Nadia mit ihrer Storyline recht gut überzeugen. Die Chemie zwischen ihr und Matt passt ganz wunderbar und auch wenn es sich aufgrund der vergangenen Ereignisse keiner der beiden eingestehen will, scheint da tatsächlich etwas zwischen ihnen in der Luft zu liegen. Matt konnte in dieser Staffel bisher nur wenig glänzen, aber in dieser Episode nutzt er den Augenblick und konfrontiert Nadia mit seiner wahren Meinung über sie und ihre recht erbärmliche Beziehung zu ihrer Mutter. Da Matt der einzige Mensch in der Serie ist, bangt man regelmäßig um sein Leben und auch in dieser Situation war ich mit nicht sicher, was Nadia mit ihm anstellen wird.

Zunächst lässt sie sich nicht auf Matts Worte ein, aber als sie dann gebissen wurde und auf Katherine trifft, hat sich etwas in ihren Augen verändert. Nicht nur der drohende Tod hängt wie ein Schafott über ihr, auch die Beziehung zu ihrer Mutter scheint sie überdacht zu haben. Denn nicht einmal huscht ein Lächeln über Olga Fondas Lippen, als Katherine von ihrem erfolgreichen Tag berichtet. Wo uns dieser Zustand hinbringt, wird sicherlich ein kleines Highlight der nächsten Episode.

"The idea of us being good, it's not gonna happen."

Wirklich gut hat mir auch die Interaktion zwischen Caroline und Tyler gefallen. Nachdem die beiden ja nicht gerade gut aufeinander zu sprechen sind, schaffen es Michael Trevino und Candice Accola außerordentlich gut, uns die Beklemmung der Situation spüren zu lassen. Nicht nur die angespannten und leicht abgehackten Gespräche bringen sie gut rüber, sondern besonders das Gefühl des Unbehagens war nahezu greifbar. Damit bieten die beiden für mich den Höhepunkt dieser Episode.

Fazit

Durch die Hauptstory zwischen Katherine und Stefan, die trist und platt zugleich ist, hat #5.14 No Exit nicht viel Gutes zu bieten. Dies liegt nicht an der schauspielerischen Leistung des Casts, da jeder von ihnen in seiner Rolle alles gegeben hat, sondern an den auch sonst nicht sonderlich originellen Handlungssträngen. Und auch wenn Nina Dobrev und Co. in den nächsten Episoden alles geben, um den Zuschauer glücklich zu machen, kann dies nicht davon ablenken, dass die Story an sich einfach zu nichts sagend ist.

Marie Florschütz - myFanbase

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