Bewertung

Review: #5.09 Die Zelle

Foto: Nina Dobrev, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Nina Dobrev, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die Episode #5.09 The Cell konzentrierte sich hauptsächlich auf traumatische Erlebnisse in der Vergangenheit und insbesondere auf die der Salvator-Brüder. Mit einigen blutigen Flashbacks bekam man einen guten Einblick in die Geschehnisse der 50er Jahre und die Handlung wurde vorangetrieben, auch wenn nicht viel passierte.

"Listen, how I got this amazing body has nothing to do with science."

Diese Woche spaltete sich die Handlung in zwei Hälften. Die eine Seite des Plots spielte sich am Whitmore College ab (wobei es weniger um das Studieren ging), die andere Hälfte verbrachten wir in Mystic Falls. Am Ende der letzten Episode wurde Damon in einen Keller eingesperrt und in genau diesem befindet er sich auch während der ganzen ca. 40 Minuten dieser Folge. Ich war froh, dass Elena gleich zu Anfang bemerkt hat, dass sowohl Prof. Maxfield als auch Damon seit den Ereignissen rund um Damons Folterung und Jesses Tod verschwunden sind, denn ich hätte es nicht gerne gesehen, wenn Elena die gesamte Zeit damit verbracht hätte Damon zu suchen. So folgt sie sogleich ihrem Instinkt und stattet Aaron einen Besuch ab, welcher einem wirklich leid tun kann, denn ich wäre auch am Boden zerstört, würden all meine Verwandten und Freunde nacheinander sterben. Zwar kann mich die Freundschaft zwischen Elena und Aaron nach wie vor nicht ganz überzeugen, zumal sie sich ja nicht einmal richtig kennen, doch die Zusammenführung der beiden macht eben den Twist aus, mit dem in dieser Folge gespielt wurde.

Durch Flashbacks in die Zeit um 1950 wurden wir Zuschauer schließlich in Damons Vergangenheit eingeweiht und wir mussten erfahren, dass er für fünf Jahre in diesem Keller eingesperrt gewesen war und jeden Tag auf Neue die absurdesten Folterungen (Welcher Mensch reißt einem Vampir auch schon mit bloßen Händen ein Teil seines Auges heraus?) über sich ergehen hat lassen müssen. Das Einzige, oder besser gesagt der Einzige, welcher ihn davor bewahrte seine Menschlichkeit abzuschalten, war Enzo, ebenfalls ein Gefangener und Folterungsopfer der Augustine-Gruppe. Bereits als sie ihren Fluchtplan entwickelten, war für mich klar, dass es nur Damon war, der tatsächlich aus dem Gefängnis ausbrechen konnte, dass Enzo noch am Leben ist, war daher auch keine wirkliche Überraschung. Der größte Schocker, welcher dieser Handlungsstrang mit sich brachte, war vermutlich Damons wahnwitzige Rache an der gesamten Familie Whitmore. Zwar kann man seine Wut und seine Rachegelüste verstehen, schließlich wurde er jahrelang gefoltert und gequält, doch sogleich eine gesamte Familie praktisch ausstreben zu lassen, erscheint dann doch zu viel des Guten zu sein, selbst für Damon.

Das i-Tüpfelchen an der ganzen Geschichte war für mich dann aber die Tatsache, dass Damon erst vor einigen Monaten die letzte Tante von Aaron umbrachte, zu dem Zeitpunkt, als er bereits mit Elena zusammen war. Hierbei hat man als Zuschauer das dumpfe Gefühl, dass die Autoren lediglich einen unüberwindbaren Keil zwischen Elena und Damon bringen möchten, was ich nur mit einem Augenrollen kommentieren kann. Schade finde ich es allemal, denn in letzter Zeit hat Damon wirklich eine gute Entwicklung durchgemacht, sodass es fehl am Platz erscheint, dass er immer noch an einem alten Racheplan festhält.

"How do you hit the reset button?" – "Me? I haven't reset anything. All of my problems followed me here."

Zeitgleich zu den Flashbacks um Damons Vergangenheit wurde auch Aaron durch Prof. Maxfield in seine Familiengeschichte eingeweiht. Hierbei hat man den beiden nicht sehr viel Zeit eingeräumt, sodass die gesamte Geschichte nicht ganz aufgeklärt scheint und auch die Reaktion von Aaron eher enttäuschend war. Zwar ist es schwer für ihn irgendjemanden zu vertrauen, da er alle Menschen, die ihm wichtig waren, verloren hat, dennoch erscheint es auch unlogisch, dass er Prof. Maxfield nach wie vor blind zu vertrauen scheint. Da er nun weiß, welche Versuche dieser und seine Vorfahren mit Vampiren machen beziehungsweise getan haben, würde ich es schön finden, wenn er diese Familientradition zumindest ein wenig hinterfragen würde oder sich erstmals mehr damit beschäftigen würde anstatt den Anweisungen von Prof. Maxfield stur zu folgen.

Generell ist mir die Augustine-Gesellschaft nach wie vor ein Rätsel, da man nicht weiß, wer denn eigentlich der große Strippenzieher hinter dieser ganzen Sache ist. Zudem habe ich mich während der gesamten Folge gefragt, ob die Mitglieder der Gesellschaft nicht doch zumindest ein Fünkchen Angst verspüren müssten, wenn sie wissen, dass sie es hier mit Vampiren zu tun haben - selbst wenn diese durch Eisenkraut geschwächt sind, könnten sie nach wie vor eine Gefahr darstellen. Und auch die Tatsache, dass Enzo noch lebt und nun mit Elena auf dem Versuchstisch liegt, konnte mich nicht wirklich begeistern, denn ich sehe lediglich eine Rettungsaktion von den Salvatore-Brüdern vor mir, welche wir bereits zur Genüge in vorherigen Folgen beziehungsweise Staffeln geliefert bekommen haben. Für mich persönlich gibt es daher noch zu viele Unklarheiten und zu viel Ungereimtes, als dass ich mich voll und ganz mit dieser Story anfreunden kann.

"What kind of sentimental idiot writes down everything they feel?"

Der zweite Handlungsstrang dieser Folge konnte mich jedoch von Anfang an überzeugen und vor allem auch sehr gut unterhalten. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass die Dynamik um Stefan, Katherine und Caroline so gut sein kann und dass es in jeder Sekunde Spaß machte, diese drei zusammen zu sehen. Gleich zu Beginn sorgte Katherine für einige Grinser, als sie von Stefan dazu genötigt wurde ihre Gedanken in ein Tagebuch zu schreiben. Nicht nur die Wortfetzen, welche sie aufschrieb, waren amüsant, sondern auch die Tatsache, dass die ganze Aktivität des Tagebuchschreibens ironisiert wurde und man sich regelrecht darüber lustig machte. Besonders gut hat mir dann auch gefallen, dass Katherine diejenige war, welche Caroline um Hilfe bat und sie das fragte, was so manch einen Zuschauer vielleicht auch das ein oder andere Mal beschäftigte ("Have you two ever, uhm, you know?" – "Oh, my God! Katherine, seriously?"). Im Allgemeinen gefällt mir die Interaktion dieser beiden sehr gut und sorgt für gute Unterhaltung. Außerdem finde ich es schön, dass sich die beiden so viel Mühe geben, um Stefan mit seinem traumatischen Erlebnis zu helfen. Er ist nun einmal – wie Katherine es richtig zusammenfasste - eine Person, welche sich leichter tut andere zu retten, als sich selbst zu helfen: "So how do you help the guy who always comes to the rescue. Stefan's the hero; it's who he is at his core. He can't always come through for himself but he can always come through for everyone else". Daher hat es mich umso mehr gefreut, dass es Caroline und Katherine nicht in Ruhe lässt ihm helfen zu wollen und sie aus diesem Grund sogar willig sind zusammenzuarbeiten.

"That's why I need you not to get mad at me. Because when you get mad, you get anxious and violent and you rip people's head's off. But I'm gonna help you fix that."

Die beste Szene verbunden mit diesem Handlungsstrang war schließlich der Zeitpunkt, als Katherine sich zu Stefan in den Sarg gesellte und ihr eigenes Leben riskierte, nur um ihm zu helfen. Zwar wissen wir seit der letzten Episode, dass Katherine durchaus kein Problem damit hätte zu sterben, dennoch war es rührend mit anzusehen, wie viel ihr Stefan noch immer bedeutet und dass es ihr nicht egal ist, was mit ihm passiert. Zudem zeigte diese Szene, dass nicht nur Elena Stefan sehr gut kennt, sondern auch Katherine so Einiges über ihn weiß, nämlich auch, dass sein wirkliches Problem die Trennung von Elena ist/war und die Erlebnisse des Sommers lediglich auf dem zweiten Rangplatz stehen. Und da es seit vielen Folgen immer wieder die Anspielung darauf gibt, dass die beiden Doppelgänger dazu bestimmt sind für immer zusammenzubleiben, werde ich – spätestens seit dieser Folge - den Gedanken nicht mehr los, dass es vielleicht Stefan und Katherine sind, welche füreinander bestimmt sind. Nach den starken Momenten der beiden und dem zunächst zaghaften Kuss, welcher dann doch in Leidenschaft überging, bin ich gar nicht mehr abgeneigt von diesem neuen Pairing, schon gar nicht, wenn dies bedeutet, dass Stefan auch endlich wieder glücklich sein kann. Somit hoffe ich, dass man die Geschehnisse zwischen diesen beiden in der kommenden Folge nicht einfach wieder unter den Teppich kehren wird und dass es auch in Zukunft eine solch tolle und amüsante Interaktion zwischen Stefan, Katherine und Caroline geben wird.

Fazit

Eine solide Folge, welche durch die Vergangenheit dominiert wurde, uns durch Flashbacks Eindrücke in Damons Vergangenheit gab und uns tolle Szenen zwischen Stefan, Katherine und Caroline bot. Sollte man das Niveau zumindest auf diesem Level halten können, kann man über kleinere Mankos, wie beispielsweise, dass alle anderen Charaktere (wie Jeremy, Bonnie oder Matt) gar nicht vorkamen oder zumindest erwähnt wurden, hinweg sehen.

Melanie E. - myFanbase

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