Bewertung

Review: #10.04 Das Kohabitations-Experiment

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Amy hat einen Wasserrohrbruch Zuhause und sucht nun nach einer vorübergehenden Bleibe. Da liegt es doch regelrecht nahe, sie und Sheldon einen weiteren wichtigen Schritt in der Beziehung gehen zu lassen. Solche einfache Ideen sind es, die für eine gute Episode der Serie sorgen können. Das liegt aber natürlich auch daran, dass Sheldon und Amy in Sachen Qualität eine sichere Bank sind.

"I won't do well with change."

Sheldon soll sich mal wieder für Veränderung entscheiden und auch wenn das in den vergangenen Jahren immer wieder gut verlaufen ist, wenn sich etwas geändert hat, so bleibt sein großer Respekt davor nachvollziehbar. Man kann ja auch nicht sagen, dass er der Idee gegenüber nicht aufgeschlossen wäre. Er brauchte eben nur gute Argumente. Hier merkte man schon, dass die Autoren und Darsteller richtig Lust an dieser Storyline gehabt hatten. Die Überzeugungsversuche durch den Vergleich mit einem Experiment, die für Sheldon einem sexy talk gleichkamen, waren großartig und Sheldon hat natürlich für einige Lacher sorgen können, weil er ganz in seinem Element war. In diesem Stadium können sich vor allem Leonard und Penny auch ganz wunderbar amüsieren und so kommt hier ein Spruch nach dem anderen. Doch es wird nicht nur auf Lacher abgezielt. Die Vorschläge sind zielführend und so kommt es, dass Amy und Sheldon in Pennys Apartment den Versuch starten. Dass dieser zum Scheitern verurteilt ist, war vorhersehbar. Trotzdem ist Sheldon mit seiner Art hier in erster Linie herrlich, auch als Kontrapunkt zu Amy, die sich redlliche Mühe gibt, Probleme sachlich zu diskutieren und Kompromisse zu schaffen, was Sheldon mal wieder aus seiner Perspektive absolut nicht versteht. Wenn diese beiden Welten aufeinander treffen, dann wird es immer wieder lustig. Sheldon und Amy sind diesbezüglich einfach ein hervorragendes Paar. Sie agieren zusammen ganz wunderbar. Es ist immer nachvollziehbar, was passiert, was diskutiert wird und die Charaktere bleiben sich treu. Das macht einfach Spaß, selbst wenn man sich wünschen würde, dass es etwas positiver verläuft und nicht schon nach der ersten Nacht im Chaos endet.

"The new neighbors are weird."

Ebenso wunderbar aufgelegt sind natürlich auch Leonard und Penny. Sie genießen natürlich die neue Freiheit und haben ihren Spaß. Das transportiert sich sofort auf die Zuschauer und da auch bei ihnen nicht alles glatt läuft, hat man vor dem Fernsehen noch mehr Spaß. Natürlich müssen sie trotzdem auch als Vermittler auftreten und die Probleme der Cooper-Farah-Fowlers lösen. Die Kommentare sind da natürlich ebenfalls herrlich. Und das eher offene Ende und die Tatsache, dass es ja ein fünfwöchiges Experiment sein soll, lässt auch noch darauf hoffen, dass die nächsten Episoden von dieser Storyline profitieren und mit ihrem Humor ebenso gelungen sein könnten wie diese. Schön finde ich übrigens auch irgendwie, dass Penny und Leonard sich über Sheldon und Amy amüsieren, dabei aber gar nicht mitbekommen, dass sie selbst letztlich auch sonderbare Seiten an sich haben. Auch hier wünsche ich mir in den nächsten Episoden noch mehr davon.

"It's not my fault I opened it and looked."

Leider wird der richtig gute Eindruck ein wenig von der Storyline um Howard, Bernadette und Raj getrübt. Diese ist zwar auch ganz witzig angelegt, aber irgendwie werde ich mit der von mir lang ersehnten Storyline um ein Kind nicht richtig warm. Erst hat mich Howards nicht nachvollziehbares Geldproblem gestört, jetzt ist es vor allem Bernadette, die mir einfach nicht mehr sympathisch ist. Ich hatte zuletzt bereits gesagt, dass ich es gut finde, auch mal eine zweifelnde, werdende Mutter zu thematisieren, weil es das natürlich auch gibt. Nur irgendwie gelingt es hier nicht, das richtige Maß zwischen Drama und Humor zu finden. Bernadette macht mir dafür irgendwie noch zu viele Sprüche und Howard bekommt irgendwie gar nichts mit, weil er ja nur noch arbeitet (die nächsten zwei Jahre?). Und Raj, der eigentlich einen besseren Einblick haben müsste, macht dann auch nur Mist. Jetzt guckt er sogar einfach in die Akte und weiß schon, welches Geschlecht das Kind haben wird. Und statt es für sich zu behalten, plaudert er auch noch aus, dass er es weiß, was Bernadette und Howard auch noch eine ganze Episode lang beschäftigt, weil sie es zuerst wissen wollten. Es mag ja sein, dass es einen solchen Konflikt geben kann. Aber ich finde einfach alles daran doof. Die Tatsache, dass es überhaupt dazu kommt, ebenso wie die Art und Weise, wie man damit umgeht. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich auf jeden Fall wissen wollte, welche Geschlecht mein Kind hat, einfach um besser planen zu können, was etwas ist, was ich Bernadette eigentlich auch unterstelle. Sie ist ja doch ein sehr rationaler Mensch, der immer alles im Griff haben will. Nun gut, es ist wie es ist. Für mich sorgten diese Ärgernisse dafür, dass die Episode nicht perfekt ist, was Sheldon, Amy, Leonard und Penny irgendwie Unrecht tut.

Fazit

Diese Episode zeigt mal wieder, dass es doch gar nicht so schwer ist, auch nach zehn Jahren noch richtig gute Episoden von "The Big Bang Theory" zu kreieren, wenn man die richtigen Anlässe findet. Sie zeigt aber eben auch, dass Geschichten, die einem nicht gefallen, weil sie nicht konsequent erzählt werden, auch nicht durch Humor zu retten sind. Die Mehrheit des Guten überwiegt dieses Mal aber deutlich und so lasse ich mich sogar zu acht Punkten hinreißen, weil zwei Drittel der Episode die volle Punktzahl verdient haben.

Emil Groth - myFanbase

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