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Review: #2.20 Der Wolowitz-Koeffizient

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Kevin Sussman

Nach fast zwei Staffeln kennen wir ja einige der Marotten von Sheldon Cooper (Jim Parsons) und dazu zählt auch, der festgelegte Essensplan für die Woche. Dass seine Freunde nun kurzerhand einen "Anything Can Happen Thursday" einführen und es statt Pizza nun thailändisches Essen gibt, scheint sein Verdauungstrakt nicht zu verkraften. Generell fällt es ihm ja immer schwer, seine Komfortzone zu verlassen, weshalb er für die weitere Abendplanung vorschlägt, in den Comic-Laden zu gehen, obwohl sie das sonst immer mittwochs machen. Den anderen drei ist das aber nicht aufregend genug, weshalb Howard Wolowitz (Simon Helberg) kurzerhand vorschlägt, die Lady's Night in irgendeiner Bar aufzusuchen, um sich Dates zu beschaffen. Anfangs sind alle – bis auf Sheldon – begeistert von der Idee, doch bei genauerem darüber nachdenken, wird ihnen klar, dass sie wohl selbst auch nicht so spontan sind und sich so eine Herausforderung lieber für den nächsten "Anything Can Happen Thursday" vorbehalten.

Es bleibt also dabei, dass die Freunde außerplanmäßig in den Comic-Laden gehen. Im Treppenhaus stoßen sie dabei auf Penny (Kaley Cuoco), die sie darum bittet, ein Geschenk für ihren Neffen mitzubringen. Da sie sich aber mit Comics nicht auskennt und auch nicht beschreiben kann, was dem 13-Jährigen gefallen könnte, soll sie kurzerhand mitkommen. So wird eine Reihe von Ereignissen ins Rollen gebracht, die wohl niemand für diesen "Anything Can Happen Thursday" vorausgeahnt hat. Zuerst wird natürlich das typische Klischee erfüllt, dass wenn eine hübsche Frau einen Comic-Laden betritt, dass die Nerds alle mit offenem Mund dastehen. Howard nutzt es gleich, um damit zu prahlen, dass Penny zu ihnen gehört. Sheldon ist vielmehr von Penny genervt, da sie die Comic-Kultur nicht richtig wertschätzt und nur Unwissen über die Figuren und die verschiedenen Comic-Zyklen mitbringt. Auch Leonard Hofstadter (Johnny Galecki) ist mit der Situation etwas überfordert, weshalb sich Penny kurzerhand an den Ladenbesitzer wendet. So lernen wir Stuart Bloom (Kevin Sussman) kennen, eine Figur, die wir in den kommenden Staffeln noch häufiger zu Gesicht bekommen werden. Er kann ihr nicht nur einen passenden Comic empfehlen, die beiden beginnen auch miteinander zu flirten, so dass Penny ihm sogar ihre Nummer gibt. Die letzten zwei Jahre mit Leonard, Sheldon und Co. haben also ihre Toleranzschwelle für nerdiges Verhalten deutlich gesenkt. Das führt auch zu einer der besten Punch-Lines von Sheldon in dieser Folge: "So Leonard, how are you enjoying Anything Can Happen Thursday?"

Leonard stürzt der Gedanke daran, dass Penny nun mit Stuart ausgeht, in eine Krise. Er versteht nicht, warum Stuart für sie in Frage kommt, während die Beziehung zwischen ihnen beiden nicht funktioniert habe. Immerhin sei er genauso ein Nerd wie er. Einfühlsam wie eh und je zählt Sheldon verschiedene Gründe auf, weshalb Stuart sich erheblich von Leonard unterscheidet – bspw. dass er künstlerisch sei und sein eigener Chef. Konfrontiert mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten und erst recht, als er sieht, dass Penny und Stuart ein Date haben, will er auf Howards Vorschlag zurückkommen, eine Bar voller Frauen zu besuchen.

Warum Leonard glaubt, dass ausgerechnet Howard das richtige Vorbild ist, um Frauen aufzureißen, ist mir nicht begreiflich. Alleine seine Anmachsprüche gegenüber Penny sollten doch Beweis genug gewesen sein, dass das alles so gar nicht gut ankommt. Und eigentlich hat er ja auch ein gutes Gespür dafür, denn Howards Zaubertricks lehnt er zumindest anfangs noch ab. Warum er dann nicht einschreitet, als Howard mit Kartentricks eine Frau nach der anderen vertreibt, verstehe ich auch nicht. Selbst schuld, fällt mir dazu nur ein, deshalb sollte er sich auch nicht bei Howard beschweren, dass es nicht klappt, eine Frau in ein längeres Gespräch zu verwickeln. Ich verstehe, dass Leonard sehr schüchtern ist, aber sein Verhalten ist nun auch nicht so furchtbar "nerdy", dass er kein normales Gespräch mit einer Frau hätte führen können. Ohne Howards Aktionen hätte er also sicher die ein oder andere Chance bekommen... Dass er sich dann auch noch sagen lässt, dass er für Howard ein Klotz am Bein sei und es ohne ihn sicher geklappt hätte, puh. Ich hoffe einfach mal, dass Howard nicht wirklich so verklärt ist, sondern einfach nur eine große Klappe hat, um nicht zu zeigen, wie sehr ihn die ganzen Abweisungen auch verletzen. So oder so wirkt sein ganzes Verhalten eher verzweifelt...

Rajesh Koothrappali (Kunal Nayyar), der die beiden begleitet hat und natürlich erstmal eine ordentliche Portion Alkohol benötigt, um überhaupt eine Frau ansprechen zu können, wird sogleich das Opfer von Howards Chauvi-Sprüchen, da dieser nicht mit der Cocktail-Auswahl seines Freundes zufrieden ist. Nachdem er ihm suggeriert, solche Getränke eher in einer Gay-Bar zu bestellen, als damit bei Frauen landen zu können, bleibt er alleine an der Bar zurück. Howard und Leonard geschieht es daher nur Recht, dass Raj am Ende der Einzige ist, der an diesem Abend eine Frau mit nach Hause nimmt.

Penny hatte derweil einen netten Abend mit Stuart und lädt ihn noch auf einen "Kaffee" in ihr Apartment ein. Sie findet es süß, dass er so naiv ist, dass er die Doppeldeutigkeit dieser Einladung nicht versteht, was auch das Publikum sicherlich schmunzeln ließ. Auf dem Flur werden sie jedoch von Sheldon abgepasst, der mal wieder nicht erkennt, dass er eigentlich stört. Wirklich überraschend ist es aber nicht, dass er soziale Gepflogenheiten nicht versteht und noch dazu mit Stuart ein Gegenüber hat, das ähnlich wie er nicht merkt, dass er bei Penny von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt. Hier sieht man aber auch mal wieder, wie sehr Penny sich weiterentwickelt hat, dass sie nicht einfach genervt die Tür zuschmeißt und Stuart und Sheldon auf dem Flur stehen lässt.

Fazit

Eine durchschnittliche Episode von "The Big Bang Theory", die für einige Lacher und Schmunzler gesorgt hat. Highlights waren sicherlich die Einführung des Charakters Stuart Bloom und das Verhalten von Penny. Die ganzen Bar-Szenen mit Howard und Co. zählten dagegen eher zu den nervigen Momenten dieser Staffel.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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