Bewertung

Review: #1.02 American Gothic

Da im Piloten von "Switched at Birth" bereits soviel geschehen ist, war es nicht schwer, sich für die gesamte Geschichte und die einzelnen Charaktere zu interessieren. Die gegensätzlichen Familien, die vertauschten Töchter und die Umstände, in denen sie nun miteinander leben möchten, war Anreiz für mich, auf jeden Fall auch weiter zu schauen. Und auch diese Folge bietet sehr viel Stoff, mit dem man sich auseinandersetzen muss, da es offensichtlich für alle nicht gerade einfach ist, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

A different world

Am schlimmsten hat es meiner Meinung nach in dieser Episode Daphne. Sie möchte ihren leiblichen Eltern gefallen, an ihrem Leben teilhaben und doch gibt es so viele Dinge, die für sie einfach nicht möglich sind. Sie sagt Emmett schon richtig, dass sie mit den ganzen Insidern, die die Kennishs haben, nicht mitkommt und dass alle eher ignorieren, dass sie schwerhörig ist, bzw. diese Tatsache vergessen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schwer es für sie sein muss, am Leben dieser Familie teilzunehmen. Mir hat sehr gut gefallen, dass man bei der Konversation am Frühstückstisch einfach den Ton ausgemacht hat, denn so konnte man sich für eine Sekunde in Daphne hineinversetzen. Dass das alles andere als einfach für sie ist, ist nachvollziehbar, weshalb ich mir gut vorstellen kann, dass dies einer der Gründe ist, warum sie sich auf Liam einlässt. Mir gefällt er bisher mit Daphne besser als mit Bay, doch ich glaube, dass sich Daphne, zumindest anfangs, nur mit ihm treffen möchte, weil sie in diese Welt, in der sie bisher nicht war, mehr zurechtkommen möchte. Was aus den beiden wird, ist noch ein großes Fragezeichen, schließlich ist er der Ex-Freund von Bay. Doch man hat schon gut gemerkt, dass Daphne nicht damit klar kommt, wenn er es einfach zulässt, dass sich seine Freunde über sie lustig machen. Sie tat mir in diesem Moment wirklich Leid und es freut mich, dass sie hier auf Emmett zurückgreift, der sie immer verstehen wird und immer für sie da ist. Ich glaube, dass Daphne dies im Moment wirklich braucht.

What the hell you think you're doing?

Wen sie in diesem Moment auch braucht, ist ihre Mutter, doch Regina hat mir ihren eigenen Geistern zu kämpfen. Obwohl mir ihre Art ziemlich schroff vorkommt und sie teilweise sehr aggressiv ist, kann ich das gut nachvollziehen. Ich hätte auch Schwierigkeiten damit, wenn sich plötzlich jemand in die Erziehung meiner Tochter einmischen würde. John und Kathryn

mögen ja nette Menschen sein, doch in dieser Folge gingen sie mir wirklich auf die Nerven. Ich kann nachvollziehen, dass sie Daphne beschützen möchten. Doch man merkt ihnen immer diesen Hintergedanken an. Sie wollen Daphne und Bay für sich und Regina aus ihrem Leben haben. Das kommt in dieser Folge deutlich zum Vorschein und das gefällt mir momentan noch gar nicht. Das lässt die beiden eher unsympathisch wirken und da stehe ich derzeit noch vollkommen auf Reginas Seite, die die Erziehung der beiden Mädchen trennen will. Schließlich hat es bisher auch geklappt und man sieht ja, wie viele Probleme das mit sich bringt. Ich denke jedoch, dass hier noch lange nicht das letzte Wort gesprochen wurde und wir uns noch auf einiges an Drama einstellen können. Das gefällt mir gut, da eine solche Situation nie und nimmer einfach ist und es freut mich, dass zumindest Regina ihren Mund aufmacht. Sie war jetzt jahrelang Bestandteil von Daphnes Leben, hat sie erzogen und hat ihre Kultur gelernt. Da würde ich die Ansicht von Außenstehenden auch nicht so einfach akzeptieren. Was ich ihr jedoch hoch anrechnen muss, ist, dass sie den Kennishs gegenüber erwähnt, dass es ihr genauso ging, wie ihnen. Ich finde, dass diese Ehrlichkeit dringend von Nöten war und John und Kathryn auch beruhigt hat. Ich freue mich auf die kommenden Folgen, in denen das Drama mit Sicherheit noch zunimmt. Ganz besonders in Hinblick auf die Anklage, die Regina nicht befürwortet. In diesem Moment haben auch bei mir die Alarmglocken geschlagen und ich bin mir sicher, dass sie etwas zu verheimlichen hat. Um was es sich dabei handeln könnte, kann ich noch nicht sagen, aber ich freue mich darauf, es herauszufinden.

Bad girl vs. good girl

Worauf ich mich auch freue, ist die Storyline von Bay und Ty. Bisher ging mir Bay sehr oft einfach nur auf die Nerven. Ich habe bei Vanessa Marano einfach noch ihre Rolle von April aus "Gilmore Girls" im Kopf, die nicht gerade für Sympathiepunkte sorgen konnte. Und mit ihrer Art hier in "Switched at Birth" komme ich momentan auch noch nicht gut zurecht. Gerade der Anfang der Episode, in dem sie auf Liam trifft, zeigt, dass sie eine eigenwillige Person ist und alle nach ihrer Pfeife tanzen müssen. Solche Menschen mag ich normalerweise nicht und ich hoffe, dass sich das durch Ty noch dreht. Die beiden zusammen waren nämlich richtig süß und durch Ty wirkt Bay anders. Man nimmt ihr ihre Verletzlichkeit ab und sie zeigt sich von einer anderen Seite, die mir viel besser gefällt. Sie ist nicht mehr das toughe Mädchen, das grimmig durch die Gegend läuft. Sie strahlt, zeigt Gefühle und das gefällt mir gut. Da haben die Autoren die richtige Richtung eingeschlagen. Ich bin gespannt auf mehr.

Fazit

In dieser Folge ist erneut viel passiert und so langsam wird der Kampf zwischen den Eltern immer angespannter, was eine Spannung erzeugt, die mir gut gefällt. Die Entwicklung der Storys von Bay und Daphne gefällt mir auch sehr gut, weil sie ehrlich erzählt werden und man nachvollziehen kann, wie sie sich fühlen und weshalb sie so handeln, wie sie es tun. Ich werde auf jeden Fall dranbleiben und freue mich schon auf die weitere Entwicklung.

Alex Olejnik - myFanbase

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