Bewertung

Review: #6.14 Der Igitt-Faktor

Foto: Cynthia Nixon & David Eigenberg, Sex and the City - Copyright: Paramount Pictures
Cynthia Nixon & David Eigenberg, Sex and the City
© Paramount Pictures

Ehrlich gesagt irritiert mich der Titel dieser "Sex and the City"-Episode doch etwas, denn igitt war der Inhalt gar nicht. Aber wenn man die Serie bisher aufmerksam verfolgt hat, dann wird klar, dass die Mädels mit zu viel Gefühlen, Emotionen usw. nicht so gut umgehen können und es daher wahrscheinlich als igitt empfinden. Allerdings hat diese Episode mal wieder gezeigt, was diese Serie so besonders macht...

"Willst du mich heiraten?" - "Scheiße, ja!"

Es soll ja Liebe auf den ersten Blick geben. Wie wahr das nun ist, sei mal dahingestellt, denn Miranda musste einige Male hingucken, bis sie sich in Steve verliebt hat. Dafür, dass die beiden erst wieder so kurz zusammen sind, legen sie doch ein gewaltiges Tempo vor. Ich hätte nie gedacht, dass Miranda einmal heiraten würde, denn es hatte für mich immer den Anschein, als sei sie nicht der Typ dafür. Doch wahrscheinlich fand sie erst in Steve den richtigen Mann dafür.

Gut, Miranda ist doch der Typ fürs Heiraten, jedoch auf gar keinen Fall ein Typ dafür, einen romantischen Heiratsantrag zu machen. Aber das muss sie ja auch gar nicht, zumal solche Anträge oft monatelang geplant werden, damit sie großartig und perfekt werden. Aber was ist schon perfekt? Ich fand diesen Antrag durchaus romantisch und perfekt, weil er aus einem Gespräch heraus entstanden ist, bei denen beiden klar wurde, dass sie ohne den jeweils anderen nicht sein können und das ist ja wohl eine wirklich tolle Liebeserklärung und Steves Art und Weise, wie er Mirandas Antrag angenommen hat, war durchaus zum Schmunzeln.

Nun. Da Miranda nichts von klischeehaften Hochzeiten hält, war auch klar, dass die Suche nach einer angemessenen Location sowie der Kauf des Brautkleides nicht ganz einfach wurde, aber auch hier finde ich, haben sich die Autoren wirklich viele Gedanken gemacht, damit es passend für Miranda und Steve ist. Die Heirat im Garten sowie ihr Kleid haben mir sehr gut gefallen und ich hoffe wirklich, dass sie viele glückliche Jahre zusammen haben.

Carrie ist von der Romantik überfordert

Davon abgesehen, dass mir die Konstellation Carrie und Aleksandr noch immer nicht zusagt, muss ich aber zugeben, dass mir die Szenen zwischen den beiden wahnsinnig gut gefallen haben. Ich kann aber auch sehr gut verstehen, dass Carrie mit seiner Hingabe überfordert ist. Denn wenn man so etwas nicht gewohnt ist, dann wird man davon total überfordert. Carrie hat das sehr gut ins Bild gesetzt, als sie in Ohnmacht gefallen ist und ich doch darüber lachen musste. Verdammt gut hat mir auch ihr Tanz mit Aleksandr bei McDonald's gefallen. Hier hat man sehr gut gesehen, dass Beziehungen (egal welcher Art) vor allem von Momenten leben.

Zweisamkeit im Badezimmer

Es ist immer wieder schön, Charlotte und Henry zusammen zu sehen, denn sie sind definitiv zusammengewachsen. Wenn man an die ersten Begegnungen zwischen den beiden denkt, hätte man sich kaum vorstellen können, dass sie einmal ein Paar werden. Aber damit zeigt sich eben auch wieder, dass Beziehungen wachsen müssen.

Wobei mir die beiden dann doch leid taten. Ihr romantisches Dinner war wirklich toll und es war schön, dass sie mal wieder so einen schönen Abend zusammen hatten, was man von der Nacht ja nun nicht behaupten konnte. Dennoch hat man damit gezeigt, dass sie eben auch in solchen 'Zeiten' zusammenhalten.

"Ich will meine Brüste nicht verlieren!"

Wow! Was für ein Hammer! Samantha hat Brustkrebs und das wurde auch nur entdeckt, weil sie sich die Brüste vergrößern lassen wollte. Wobei ich mich frage, wie sie auf diesen Trichter kommt. Sicherlich hat jede Frau etwas an ihrem Körper, was ihr nicht gefällt und das möchte ich Samantha auch gar nicht absprechen, jedoch hat sie das Thema noch nie vorher angesprochen, weshalb man wahrscheinlich auch so überrascht von ihrem Vorhaben gewesen ist.

Ich denke jedenfalls auch, dass Samantha wieder gesund wird. Ebenso gut kann ich verstehen, dass sie sich nicht an Mirandas Ehrentag in den Vordergrund 'drängen' wollte. Aber gegen Emotionen ist man eben machtlos und etwas zu planen ist sowieso sinnlos, daher war es für mich wenig verwunderlich, dass es aus ihr herausgeplatzt ist.

"Ihr seid meine Familie!"

Als Miranda die Hochzeit geplant hat, hat sie gesagt, dass sie nichts Großes will, da sie nur mit den Menschen feiern will, die sie lieb hat und damit hat sie etwas verdammt Wahres gesagt. Denn die meisten richten leider große Hochzeiten aus, um angesehen zu werden und im Mittelpunkt stehen zu können. Das mag für viele einen besonderen Tag ausmachen, doch letztlich sollte es doch vielmehr darum gehen, mit den Menschen zusammen zu sein, die diesen Tag besonders machen.

Daher war es ja auch für Miranda vollkommen in Ordnung, dass Samantha ihr von ihrer Krebserkrankung erzählt, die Mädels sind ihre Familie. Freunde sind eben die Familie, die man sich aussuchen kann, es sind diejenigen, die zu einem stehen, es sind diejenigen, die bleiben, wenn es schwer wird, es sind diejenigen, die Tage besonders machen.

Fazit

Was für eine großartige Episode! Die hat so viele tolle (Beziehungs-)Momente, die ich gerne wie folgt zusammenfassen möchte: Relationships are a million little things! Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Daniela S. - myFanbase

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