The Rookie - Review Staffel 4

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In der dritten Staffel von "The Rookie" wurden 'nur' 14 Episoden produziert, weil ja durch die weltweite Corona-Pandemie die Dreharbeiten verspätet gestartet sind. Ich fand diese geringere Anzahl an Episoden aber nicht schlecht, hatte ich mir doch gedacht, dass das Erzähltempo knackiger ist und es eben nicht viel Füllmaterial gibt. Die vierte Staffel kam dann wieder auf seine gewohnten 22 Episoden. Nun sind wir aber bei "The Rookie", einer Serie, die seit Serienstart eigentlich immer gute Handlungsstränge erzählt und tolle bis großartige Charakterarbeit leistet. Wie mir die Staffel insgesamt gefallen hat, erfahrt ihr nun.

Man beendete die dritte Staffel von "The Rookie" ziemlich dramatisch, indem Sandra de la Cruz / La Fiera (Camille Guaty) die schwangere Angela (Alyssa Diaz) entführt hat und das auch noch kurz vor der Hochzeit. Die Gründe, warum La Fiera sie entführt hat, waren für mich klar: Durch den Tod ihres Sohnes, den sie ja quasi auch noch selbst auf dem Gewissen hat, hatte sie natürlich einen Verlust, den sie irgendwie ausgleichen musste und da Angela an dem Ganzen beteiligt war, war sie natürlich das Opfer. Die Auflösung rund um die Entführung und La Fiera, den Namen finde ich für die Figur viel spannender, weil sie etwas Graziöses, als auch Mysteriöses an sich hat, fand ich zwar gut gemacht, nur in meinen Augen zu schnell. Alles war in nur einer Episode abgehandelt, was ich für den Aufbau in der letzten Staffel für diese Handlung zu wenig fand. Man hätte es ruhig noch auf eine weitere Episode ausdehnen können, vielleicht auch, dass Angela das Kind in La Fieras 'Fängen' tatsächlich bekommt. Aber naja, das ist irgendwie auch meckern auf höherem Niveau, zumal da ja noch Abril (Gigi Zumbado) war, die ich ehrlich gesagt auch ziemlich mysteriös fand und die dann später auch noch ihren Abschied im Off bekommen hat. Die erste Episode dieser Staffel war ohnehin auch von Traurigkeit geprägt. Noch vor dem Start der Staffel wurde bekannt, dass Titus Makin Jr. alias Jackson West die Serie verlässt. Obwohl man zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wusste, wie er aussteigen würde, war es mir klar und es tat mir leid. In der dritten Staffel hatte er massiv unter Doug Stanton (Brandon Routh) zu leiden, nur um dann wenige Episoden später erschossen zu werden. Jacksons Tod, wenn er auch als Held gestorben ist, traf mich doch ebenso schwer, wie der von Zoe Andersen (Mercedes Mason) in Staffel 1.

Mit dem Tod von Jackson entstand natürlich eine Lücke beim LAPD (worauf ich später noch genauer zu sprechen komme). Aber er hinterließ auch bei Angela, Wesley (Shawn Ashmore), sowie Lucy (Melissa O'Neil) und Tamara (Dylan Conrique) eine erheblich emotionale Lücke, die aber großartig 'gefüllt' wurde. Zum einen natürlich, dass man ihn mit Jack als Namen für den Spross von Angela und Wesley ehrt, aber auch die Wohnsituation bei Lucy und Tamara wurde dadurch aufgegriffen. Ich konnte vor allem Tamara verstehen, dass sie nicht in der Lage war oder vielmehr sein wollte, in Jacksons Zimmer zu ziehen. Mit ihrem Einzug stand eben auch Veränderungen an, auch in räumlicher Hinsicht und das kann den Eindruck entstehen lassen, dass man Jackson 'entfernt'. Mir hat dabei aber auch wahnsinnig gut gefallen, wie einfühlsam Lucy damit umgegangen ist und ich dann auch im gesamten Staffelverlauf den Eindruck gewann, dass Tamara nicht mehr ihr Schützling oder auch Mitbewohnerin ist, sondern Freundin. Die beiden haben über die letzte und diese Staffel erheblich viel mitgemacht, was sie meiner Meinung nach sowieso zu Freundinnen hat werden lassen. Sie stehen sich gegenseitig bei Schwierigkeiten bei, wovon man in dieser Staffel auch einige Szenen hat, die einen emotional treffen und getroffen haben. Getroffen war ich aber auch von Wesley und dass er auf einen Deal mit Elijah Stone (Brandon Jay McLaren) eingegangen ist. Mir ist klar, dass er nur das Leben von Angela und seinem zu dem Zeitpunkt noch ungeborenen Sohn retten wollte, weswegen ich ihn auch als Figur zu schätzen weiß, aber es war eigentlich klar, dass er sich mit diesem Deal zum Spielball macht und Hilfe brauchen würde, Elijah und sein Gefolge wieder loszuwerden. Dadurch ging auch einher, dass er nicht mehr in der Kanzlei arbeitet, sondern in Gemeindezentren. Hier sehe ich auf jeden Fall eine charakterliche Entwicklung. Als man Wesley in der ersten und vielleicht sogar noch in der zweiten Staffel kennenlernte, hatte ich immer ein bisschen das Gefühl, er sei verstockt oder zu festgefahren und den Regeln folgend. Aber die Arbeit in den Gemeindezentren und mit James Murray (Arjay Smith) macht ihn in jedem Fall lockerer und das ist natürlich auch fürs Familienglück besser und entspannender.

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Wo wir doch schon mal beim Familienglück und James sind, bleiben wir doch auch gleich dort. In der letzten Staffel hatte ich den Guten gar nicht so sehr auf dem Schirm, oder sagen wir, ich habe ihm nicht so viel Beachtung geschenkt (wie ich es vielleicht hätte tun sollen) und bin deshalb eigentlich froh, dass man ihn etwas mehr ins Zentrum und an Nyla (Mekia Cox) gerückt hat. Mir gefällt diese Paarung so wahnsinnig gut, denn gerade nach Nylas Ehe mit Donovan (Enver Gjokaj) und dem Ausrutscher, hat sie doch ihr absolutes Glück mit James gefunden. Ihr kurzes Hin und Her bzgl. des Heiratsantrages fand ich dann auch ganz witzig und ich bin froh, dass das Kind doch nicht von Donovan ist, das hat mir tatsächlich ein bisschen Magenschmerzen bereitet, auch weil es mal wieder Reibereien mit ihm gab. Ich fand es aber auch interessant, nicht nur dass man die Schwangerschaft von Mekia Cox eingebaut hat, sondern wie sich dahingehend auch ihre Figur entwickelt hat und ich bin gespannt, wie die Zusammenarbeit mit Angela und ihr sein wird.

Gespannt war ich auf den zwei Episoden umfassenden Backdoor-Pilot, der den Namen "The Rookie: Feds" trug und dann letztlich für Season 2022/2023 zur Serie bestellt worden ist. Ich hatte ehrlich gesagt meine Zweifel, ob das wirklich funktionieren würde, weil es vom Konzept her der Mutterserie ziemlich ähnlich klang und ich Niecy Nash-Betts bis dahin nicht so wahrgenommen habe als Schauspielerin. Aber ich hatte auch bei "Young Sheldon" ähnliche Zweifel und nun gehört das Format zu einem meiner absoluten Lieblinge und außerdem klingt manches vom Papier her nicht sooo großartig, wie es dann auf dem Bildschirm wird. Die zwei Episoden haben zwar nicht viel von der eigentlichen Arbeit gezeigt, die es bei "The Rookie: Feds" geben wird und es gibt auch noch Cast-Veränderungen, doch Simone Clarke empfand ich dann doch als Naturgewalt. Das klingt wahrscheinlich negativer als es gemeint ist, aber Simone ist eine so facettenreiche und interessante und Spaß bringende Figur, dass ich mich tatsächlich tierisch auf das Spin-Off freue. Ich kann natürlich erst einmal nur die zwei Episoden beurteilen, doch Niecy ist für mich die perfekte Schauspielerin, um diese Figur ausfüllen, aber auch einen Großteil dieser Serie tragen zu können. Da "The Rookie: Feds" im gleichen Universum wie "The Rookie" spielt, verwendet man ähnliche Zutaten wie bei der Mutterserie. Das heißt: Ernsthaftigkeit, Spannung, Emotionalität und Humor. Das alles in einen Topf mit einem gut gewählten Cast verrühren und eigentlich kann nichts mehr schief gehen. Ich werde auf jeden Fall einen Blick in das Spin-Off werfen, auf das ich schon nach nur zwei Episoden richtig heiß bin.

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Bevor ich auf den erweiterten Cast zu sprechen komme, muss ich noch auf Lucy und Tim Bradford (Eric Winter) zu sprechen kommen. Die beiden erinnern mich immer irgendwie an Katz und Maus. Ich mag ihre Freundschaft unglaublich gerne, aber man spürt bei den beiden einfach schon seit zwei Staffeln, dass da mehr ist und ich hoffe, dass bei diesem Mehr auch endlich mal der alles entscheidende Funke überspringt. Ich mag Ashley McGrady (Helena Mattsson) an Tims Seite wirklich gerne und auch sonst habe ich nichts gegen sie. Ich glaube aber auch, dass sie ganz genau spürt, dass zwischen ihm und Lucy etwas ist, was man nicht mal so einfach als 'wir sind eben gute Kollegen' erklären kann. Das waren sie vielleicht vor einer Weile mal. Zumal die beiden auch viel zusammen durchgemacht haben und sie stand ihm oft zur Seiten, ebenso in dieser Staffel mit seinem Vater (James Remar) oder seiner Schwester (Peyton List). Bei den beiden wäre es wirklich verschenktes Potenzial, würde man sie nicht als Paar zusammenbringen. Aber vielleicht springt der berühmte Funke in der kommenden Staffel über , wenn Lucy vielleicht doch gegen Rosalind Deyer (Annie Wersching) aussagt. Ich glaube nämlich, mit ihrer Entführung und Rosalind kann sie erst abschließen, wenn sie wirklich ausgesagt hat und da Tim sozusagen ihr Retter in der Not ist, sehe ich da gute Chancen.

Aber nun zum Cast. Ich freue mich sehr, dass man Jenna Dewan zur Hauptdarstellerin befördert hat. Bailey Nune bringt nicht nur frischen Wind in die Serie, sondern auch noch in das Leben von John Nolan (Nathan Fillion), weil sie ihm gut tut und für mich die beste Lebenspartnerin ist, die er bisher an seiner Seite hat. Die beiden ergänzen sich unglaublich gut und es ist einfach ein Genuss, den beiden zuzusehen und zu beobachten, wie Ernsthaftigkeit und Humor in ihrer Beziehung die Balance hält und dazu noch ein paar Schockmomente, wie eben auch das Staffelfinale. Für dieses Paar wünsche ich mir einfach, dass ich sie noch lange genießen darf und Nathan Fillion darf seine Blicke auch in verschiedenen Szenen gerne beibehalten. Diese tun nicht so ernstgemeinten Szenen verdammt gut, weil sie das Übrige tun und man doch schmunzeln muss.

Eine gute Erweiterung ist auch Tru Valentino als Aaron Thorsen. Es ist unschwer zu erkennen, dass er als Ersatz für Jackson gekommen ist. Aber so hart ist es gar nicht gemeint, wie es sich liest, ich fand seine Einführung und Entwicklung gut gemacht und auch nachvollziehbar. Mich hat die Mordaufklärung an seinem Freund sehr an den Bildschirm gefesselt, weil ich auch hier das 'Wie' großartig fand. Man bzw. ich wusste erst am Ende, wer der Mörder oder eher zweifache Mörder gewesen ist. Mit Valentinos Figur Aaron hat man aber auch offen gelegt, dass Berühmtheit zwar Türen öffnet, aber man vor gewissen Sachen eben doch nicht verschont bleibt und man letztlich auch ein völlig normaler Mensch ist.

Fazit

Das war also Staffel 4 von "The Rookie". Ich betone das deshalb so deutlich, weil es viele Serien gibt, die bei dieser Anzahl von Staffeln doch arg zu schwächeln anfangen. Ich hatte zwar auch ein paar Kritikpunkte, insgesamt kommt die Serie aber noch immer sehr charmant daher und das macht einfach Spaß. Ich bin gespannt, was mich noch erwarten wird und kann nur jedem empfehlen, "The Rookie" auf seine Watchlist zu setzen, enttäuscht wird man sicherlich nicht sein.

Die Serie "The Rookie" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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