Die besten Episoden 2009/2010
Platz 7: #6.01 & #6.02 Einer flog in das Kuckucksnest (Dr. House)

Foto:

Im Mayfield Hospital für Psychiatrie beginnt House eine Entziehungskur, um das Vicodin aus seinem Körper zu bekommen und die Halluzinationen endlich los zu werden. House will die Klinik verlassen, sobald er clean ist, aber der Artz Dr. Darryl Nolan hält ihn zurück. Er will erst die nötigen Papiere unterschreiben, wenn House einverstanden ist, sich einer weiteren psychologischen Behandlung zu unterziehen. Als House in eine neue Abteilung kommt, freundet er sich mit seinem Zimmergenossen Alvie an. Zusammen mit ihm hat House vor, Dr. Nolans Behandlung zu unterwandern, doch als ein paar verheerende Dinge geschehen, weil er einen Patienten aus der Klinik schmuggeln will, muss House einsehen, dass er Hilfe braucht.

Foto: Hugh Laurie, Dr. House - Copyright: 2009 Fox Broadcasting Co.; George Holz/FOX
Hugh Laurie, Dr. House
© 2009 Fox Broadcasting Co.; George Holz/FOX

Die ganz großen Glanzpunkte setzte "Dr. House" schon immer mit Episoden, die aus dem elendig restriktiven "Patient der Woche"-Schema ausbrachen und sich vielmehr einzig und allein auf ihren Anti-Helden konzentrierten. Sei es nun #1.21 Drei Beine, #2.24 Widerspiel oder das zweistündige Finale der vierten Staffel, #4.15 Im Kopf von House und #4.16 Im Herzen von Wilson – es war schon immer ein absolutes Highlight, wenn Dr. Gregory House nicht bloß als exzellenter, wenn auch extrem zynischer Arzt und (böse-)Sprüche-Klopfer in Erscheinung trat, sondern auch seine oft so verborgene menschliche Seite zum Vorschein kam. So gesehen brilliert der Staffelauftakt #6.01/#6.02 Einer Flog in das Kuckucksnest gleich in zweifacher Hinsicht: Denn hier wird nicht nur auf jegliche - sonst meist eher störenden - Nebencharaktere des Main-Casts verzichtet, so dass allein House und seine kaputte Seele im Mittelpunkt stehen, sondern diesem dogmatischen Dickkopf, der in den fünf Staffeln zuvor kaum eine persönliche Entwicklung durchlaufen durfte, auch endlich mal Raum zur charakterlichen Entfaltung gegeben. Und das ironischerweise in einer geschlossenen Psychiatrie. Dort gesteht sich House auf wunderbar authentische Art und Weise, da allmählich in kleinen Schritten und ohne dabei gänzlich in seinen scharfzüngigen Grundfesten erschüttert zu werden, endlich ein, dass er unglücklich ist und daran etwas ändern möchte. Dass er Menschen wieder an sich heran lassen und nicht mehr nur permanent vergraulen möchte. Und dass er dazu die Hilfe eines Psychotherapeuten braucht. Der so großartig von Andre Braugher verkörperte Dr. Nolan entlockt House daraufhin Gefühle, die man als Zuschauer überhaupt nicht von ihm gewohnt ist. Denn es ist sicherlich das erste Mal, dass House derart Mitgefühl, Reue und Verletzlichkeit empfindet und noch dazu so offen zeigt. Er wird zu Tränen gerührt durch die menschliche Nähe und Zuneigung, die ihm entgegen gebracht wird, und macht sich für einen Freund freiwillig zum Affen. Mit anderen Worten: Er macht in dieser einen Doppelfolge auf zwischenmenschlicher Ebene größere Fortschritte als in all den fünf Staffeln davor. Und wird dafür nun völlig verdient mit dem siebten Platz in unserer Liste der besten Episoden belohnt.

Lest die ausführliche Review zur Episode

Paulina Banaszek - myFanbase

Zurück zu Platz 8 | Zur Hauptübersicht | Weiter zu Platz 6