DVD-Rezension: "Quantico", Staffel 1
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Die FBI Serie in "Quantico" hat im Herbst letzten Jahres Premiere in den USA gefeiert und nun ist sie auch bereits bei uns ausgestrahlt worden. Wer von Beginn an dabei war, kann sich sicher noch gut an den Weg erinnern, den die zentrale Figur Alex Parrish (Priyanka Chopra) gegangen ist. Wir lassen die Staffel nun noch einmal Revue passieren.
Inhalt
In "Quantico", der Ausbildungsbasis des FBI, beginnt ein neuer Jahrgang von Rekruten mit der Ausbildung. Im Mittelpunkt der Serie stehen neben Alex Parrish Ryan Booth (Jake McLaughlin), Shelby Wyatt (Johanna Braddy), Raina und Nimah Amin (Yasmine Al Masri), Natalie Vasquez (Anabelle Acosta), Simon Asher (Tate Ellington) und Caleb Haas (Graham Rogers) sowie ihre Ausbilder Miranda Shaw (Aunjanue Ellis)und Liam O'Connor (Josh Hopkins). Während die Rekruten Woche um Woche in die Künste des FBI eingeweiht werden, schließen die FBI-Anwärter Freundschaften, verlieben sich und liefern sich einen Konkurrenzkampf darum, der Klassenbeste zu sein.
Eine Besonderheit der Serie ist, dass man uns stets zwei Zeitebenen präsentiert. Denn neben der Gegenwartshandlung in Quantico erzählt man uns außerdem, wie die Geschichte neun Monate später aussieht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Ausbildung beim FBI abgeschlossen und wir erfahren, wer der Rekruten es geschafft hat, ein Agent zu werden. Damit ist es jedoch nicht genug, denn in der Zukunftshandlung ereignet sich ein Terroranschlag und man verdächtigt Hauptfigur Alex Parrish, dahinter zu stecken.
Gemeinsam mit Alex deckt man nun in der Zukunftshandlung immer mehr Fakten zur Tat auf und kommt dem Drahtzieher im Finale der ersten Staffel auf die Schliche. In der Gegenwartshandlung berichtet man uns indes vom Werdegang der Rekruten und streut immer wieder Zweifel, wem zu trauen ist und wem nicht.
Rezension
Die erste Staffel von "Quantico" startet sehr vielversprechend, was mit der spannenden Erzählart der beiden Zeitebenen und den teilweise undurchsichtigen Figuren zusammenhängt. Von Beginn an nimmt Alex unter den Hauptcharakteren eine besondere Rolle ein. Sie ist es, auf der der Fokus der Zukunftshandlung liegt und auch in der Gegenwart steht sie im Mittelpunkt, da sie sich durch ihre überdurchschnittliche Leistung von den restlichen Rekruten abgrenzt. Während der Anfänge der Serie nimmt man dieses Ungleichgewicht noch nicht allzu deutlich war, doch nach und nach merkt man, dass sich die Leben aller anderen Rekruten/ Agenten lediglich um das von Alex zu drehen scheinen. Dieses Ungleichgewicht nimmt mit Voranschreiten der Serie immer mehr zu, da man alle Hauptcharaktere gleichermaßen ins Herz schließt und sich für sie wünscht, ebenso viel Beachtung zu bekommen, wie es Alex tut.
In der Gegenwartshandlung konzentriert man sich zunächst darauf, die Rekruten spannende Aufgaben durchleben zu lassen und man legt bereits im Piloten einen Knaller hin. Anschließend schaltet man zwar einen Gang zurück, doch das fällt nicht negativ auf, da man stattdessen viel Wert darauf legt, Freund- und Feindschaften zwischen den Rekruten aufzubauen. Neben der Liebesgeschichte von Alex und Ryan, die bereits im Piloten in die Wege geleitet wurde, fand ich auch Shelby und Caleb sehr schön zusammen. Man kann nur sagen, was sich liebt das neckt sich. Die beiden sind zu Beginn wie Hund und Katze, doch irgendwann können sie nicht mehr wiederstehen und geben dann, in meinen Augen, dass beste Paar der Serie ab. Zwischen ihnen stimmt die Chemie auf Anhieb und die kleinen Hürden, die sie überwinden müssen, um zu ihrer Liebe zu stehen, sind unheimlich authentisch.
Ein Fragezeichen ist von Beginn an Simon, dem nicht so richtig zu trauen ist, da er von Beginn an fragwürdigen Aktivitäten nachgeht, geheime Anrufe führt, vorgibt schwul zu sein und noch vieles mehr, was schließlich zu den Ereignissen von Episode #1.10 Kein Weg zurück führt. Nicht weniger fragwürdig ist nach den Enthüllungen des Finales der ersten Staffelhälfte die Tatsache, dass sich Simon komplett abkapselt. Auch wenn Simons Streben immer etwas im Dunklen lag, empfand ich die Freundschaft zwischen ihm und Alex als sehr aufrichtig und neben der zwischen Alex und Shelby als die bedeutendste der Staffel. Umso traurigen waren daher die Geschehnisse des Finales.
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Das Finale zur ersten Staffelhälfte war ein wichtiger Meilenstein, da in dieser Episode eine große Enthüllung gemacht wurde. Auch wenn man nun endlich zufrieden war, eine Antwort erhalten zu haben, hatte dies bald einen bitteren Beigeschmack, da man nicht glauben wollte, dass dies schon alles gewesen ist. Nur eine Folge später bestätigte sich dieser Verdacht, weshalb ich nachdrücklich etwas enttäuscht auf das kleine Finale zurückschaue. Im Endeffekt hat man damals viel Wirbel um nichts gemacht und wir sind anschließend weiterhin elf Episoden lang im Dunklen getappt. Ich persönlich hätte es schön gefunden, wenn man richtige Hinweise auf den Drahtzieher in die Geschichte eingestreut hätte, wodurch man nach und nach auf dessen Spur gekommen wäre. Leider haben die Autoren diese Strategie nicht verfolgt, weshalb es zum Schluss dann doch eine große Überraschung war, wer der wahre Drahtzieher ist.
Allgemein war die zweite Staffelhälfte in meinen Augen viel schwächer als die erste. Zu Beginn gab man sich noch damit zufrieden, viele Fragen und wenig Antworten zu bekommen, doch nach einer halben Staffel geht dieses Prinzip irgendwann nicht mehr auf und ich hatte das deutliche Gefühl, dass sich die Autoren einer Hinhaltetaktik mit vielen Lückenbüßer-Episoden bedient haben. Man stellte komplette Charakterentwicklungen auf den Kopf, gab sich nicht die Mühe, Nebengeschichten liebevoll zu einem Ende zu bringen und legte zu viel Fokus auf Alex, wobei die anderen Haupt- und auch vielversprechende Nebencharaktere unter den Tisch fielen.
Was mich am meisten geärgert hat, waren zum Schluss die Achterbahnfahrten der Liebesgeschichten. Alex und Ryan sowie Shelby und Caleb machten in der Gegenwartshandlung mehr als einmal mit einander Schluss, nur um das Gleiche dann auch in der Zukunftshandlung zu tun, was irgendwann lächerlich wirkte. Nebenfiguren wie Drew Perales (Lenny Platt) und Clayton Haas (Mark Pellegrino), die damit zu unwichtigen Mittelsmännern wurden, möchte ich noch kurz erwähnen, da sie eigentlich großes Potential gehabt haben, dieses wurde in meinen Augen jedoch verpulvert. Nicht weniger enttäuscht war ich von der Handlung rund um Natalie und Hannah Wyland (Eliza Coupe). Beide wurden als Gegenspielerinnen für Alex eingeführt, schlossen sich ihr dann aber nach kurzer Zeit an und wurden dann einfach komplett aus der Handlung getilgt. Verschwendung pur.
Neben diesen negativen Aspekten möchte ich aber gern noch anmerken, dass mir die Grundprämisse von "Quantico" trotz allem gefallen hat. Die zwei Zeitebenen können neben einander durchaus funktionieren und wenn man den Fokus etwas umverteilt, kann man eine großartige Geschichte hervorbringen. Es bleibt zu hoffen übrig, dass man Staffel 2 etwas anders angehen wird.
Technische Details & Specials
Erscheinungstermin: 10. November 2016
FSK: 16
Laufzeit: 902 Minuten (22 Episoden auf 6 Discs)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprache: Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 2.0), Französisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Italienisch, Französisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
- Hinter den Kulissen
- Audiokommentare
- Zusätzliche Szenen
- Pannen vom Dreh
Während die üblichen zusätzlichen Szenen nicht sonderlich spannend sind, haben mich die Aufnahmen hinter den Kulissen schon viel mehr angesprochen. Dabei erklärt man uns nicht nur, wie ein Drehtag am Set abläuft, sondern geht auf jede Figur, die Freundschaften zwischen den Darstellern und auch die Schwierigkeiten der Drehs mit Yasmine Al-Masri ein, die Zwillinge darstellen muss. Es macht Spaß, in die Hintergründe abzutauchen und zu erfahren, dass auch die Schauspieler immer erst kurzfristig erfahren haben, was sich in der nächsten Episode ereignen würde.
Fazit
Die erste Staffel der FBI-Serie "Quantico" ist durchaus etwas holprig, hat aber einige gute Aspekte und man fiebert an sich gern mit den Figuren mit. Die Autoren machen es einem jedoch nicht immer leicht, da der Fokus sich über die gesamte Staffel nicht ändert und Alex nicht nur unter den zentralen Figuren immer wieder besonders im Scheinwerferlicht steht, sondern auch ihre Fähigkeiten keine Grenzen zu kennen scheinen. Für Staffel 2 gibt es daher durchaus Luft nach oben.
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Marie Florschütz - myFanbase
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