DVD-Rezension: Navy CIS, Staffel 12

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Die zwölfte Staffel von "Navy CIS" wurde vom 23. September 2014 bis zum 12. Mai 2015 auf dem amerikanischen Sender CBS erstmalig ausgestrahlt. In Deutschland zeigte Sat.1 die Staffel vom 4. Januar 2015 bis 8. November 2015. Seit dem 4. Februar 2016 ist die Staffel auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Inhalt

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Als sich ein Kollege der IT-Abteilung des NCIS, Kevin Hussein (Ethan Rains), in Russland verfolgt glaubt, reisen Gibbs (Mark Harmon) und McGee (Sean Murray) dorthin, um ihren Kollegen abzuholen. Dabei wissen sie nicht, dass ein gefährlicher Feind es auf sie abgesehen hat. Sergei Mishnev (Alex Veadov) trachtet vor allem Gibbs nach dem Leben und schreckt vor nichts zurück. Schließlich kommt es zu einem Abschuss ihres Helikopters und die beiden Agenten und Kevin versuchen in der russischen Einöde nach Finnland zu fliehen, um ihren Jägern zu entkommen, während ihre Kollegen von Washington aus, ihnen zu helfen versuchen. Nachdem den dreien die Rückkehr in die Vereinigten Staaten gelungen ist, wissen sie, dass Mishnev noch immer da draußen ist und darauf wartet, seine Rache an ihnen ausüben zu können. Davon werden sie allerdings durch verschiedene Kriminalfälle abgelenkt, die immer wieder ihre Aufmerksamkeit brauchen und sie an verschiedene Orte der Welt führen. Zusätzlich müssen sich einige des Teams mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, andere haben mit der Beziehung zu ihren Vätern zu kämpfen und manche müssen sich den Herausforderung einer Liebesbeziehung stellen.

Rezension

Es wird vermutlich niemanden überraschen, dass "Navy CIS" in der zwölften Staffel immer noch das gleiche Konzept fährt, wie in Staffel 1 bis 11. In den 45 Minuten gibt es einen Fall der Woche und über die insgesamt 24 Episoden ein bis zwei übergeordnete Kriminalfälle, die das NCIS-Team auf Trab halten. Umso überraschender eigentlich, dass die Serie noch immer Millionen von Menschen mit diesem Schema-F-Konzept so begeistern kann, dass die Serie in diesem Jahr noch um zwei weitere Staffeln verlängert wurde und somit dann auf jeden Fall auf 15. Staffeln kommen wird. Die Frage, die sich also eigentlich stellt, ist, was machen die Serienmacher richtig, dass die Serie sämtliche anderen Crime-Serien so erfolgreich aussticht?

Foto: Sean Murray, Navy CIS - Copyright: Monty Brinton/CBS; 2015 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved
Sean Murray, Navy CIS
© Monty Brinton/CBS; 2015 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved

Meine persönliche Antwort auf die Frage ist, dass die allesamt liebenswerten und sympathischen Charaktere und die wunderbar authentische Darstellung der Schauspieler diese Sendung ausmachen. Gibbs, Tony (Michael Weatherly), Abby (Pauley Perrette) und Ducky (David McCallum) kennt man schon seit Staffel 1, Tim und Jimmy (Brian Dietzen) seit Staffel 2 – kein Wunder also, dass einem die Charaktere nach über zehn Jahren sehr ans Herz gewachsen sind. Gerade bei ihnen kann man rückblickend sehr schön sehen, wie sehr die Figuren selber an Problemen und Herausforderungen in ihrem Leben gewachsen sind. Am deutlichsten ist das natürlich bei Tim und Jimmy zu sehen, die in der Serie frisch bei der Behörde anfingen und entsprechend unsicher und nervös agierten. Von dieser Nervosität ist bei diesen Figuren nichts mehr zu sehen, sie sind erwachsen geworden und müssen sich nun ganz anderen Problemen und Herausforderungen stellen, wie zum Beispiel Tim mit seiner Fernbeziehung zu Delilah (Margo Harshman) oder Jimmys bevorstehende Vaterschaft. Ducky hingegen muss sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen, Tony findet eine alte neue Liebe und muss seinem Vater (Robert Wagner) helfen über Liebeskummer hinweg zu kommen, Vance (Rocky Carroll) befürchtet unter einer lebensbedrohlichen Krankheit zu leiden und auch Abby lernt jemanden kennen, der sie über ihre Zwei-Monate-Beziehungsregel nachdenken lässt. Es macht einfach Spaß ihnen allen dabei zu sehen, wie sie sich in dieser Staffel weiter entwickeln, wobei sie kräftig Unterstützung von ihren Kollegen und Freunden erhalten. Und das ist meiner Meinung nach noch etwas, was "Navy CIS" richtig macht: die Chemie im Team. Die Figuren passen einfach verdammt gut zusammen und ergänzen sich. Das Schöne daran ist, es wirkt absolut nicht aufgesetzt oder wie eine Konstellation, in der man bestimmte Stereotypen einfach in der Hoffnung zusammengefügt hat, dass es funktioniert. Nein, ihre engen Freundschaften wirken sehr authentisch und machen mit ihren oftmals humorvollen Dialogen noch immer richtig Spaß.

Foto: Emily Wickersham, Navy CIS - Copyright: Patrick McElhenney/CBS; 2015 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved
Emily Wickersham, Navy CIS
© Patrick McElhenney/CBS; 2015 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved

Die einzige Figur im Team, die noch ziemlich neu dabei ist, ist Ellie Bishop (Emily Wickershaw). Ich weiß, dass ihr Charakter nicht unbedingt auf Gefallen bei allen Fans stößt, aber ich mag Ellie und sehe sie auch nicht wirklich als "Ersatz" für Ziva (Cote de Pablo), denn jemand, der acht Jahre lang dabei war, lässt sich auch nicht so einfach ersetzen. Die Serienmacher haben das meiner Meinung aber auch gar nicht versucht, erwähnen in dieser Staffel Ziva auch gelegentlich und lassen Ellie ganz anders sein als die ehemalige Kollegin. Sie ist keine taffe erfahrene Agentin, sondern ein junger Frischling, der noch einiges lernen und seine Position im Team finden muss, wodurch sie sich eigentlich perfekt in die bestehende Gruppe integriert. Sie bringt in dieser Staffel zum Beispiel auch Probleme mit sich, die man bislang auch noch nicht gesehen hat, da sie die einzige verheiratete Agentin ist. So muss sie erleben, wie ihr Mann Jake (Jamie Bamber) und sie sich durch die Arbeit bei unterschiedlichen Behörden fremd werden und sie sich auf Grund ihrer Verschwiegenheitspflichten nicht mehr wie früher alles erzählen können. Was einfach auch mal eine wunderbar andere Problematik mit sich bringt, als irgendein Liebes-Hin-und-Her zwischen Kollegen.

Foto: Sean Murray, Brian Dietzen & David McCallum, Navy CIS - Copyright: Monty Brinton/CBS; 2015 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved
Sean Murray, Brian Dietzen & David McCallum, Navy CIS
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Was die wöchentlichen Fälle dieser Staffel angeht, so drehen sie sich unter anderem um verschiedene Arten des Terrorismus, um Schiffsentführungen durch Piraten und um diverse Morde an Navy-Mitgliedern oder deren Angehörigen. Die Fälle sind mal mehr, mal weniger originell. Der für mich interessanteste Fall der Woche fand in Episode #12.08 Die Heldin, in der ein Navy Lieutenant Corpsman in Amerika mehreren Menschen nach einem Autounfall dank ihrer Sanitätsausbildung bei der Navy das Leben rettet. Dafür wird sie allerdings vom Staat angeklagt, weil die Sanitätsausbildung der Navy nicht offiziell anerkannt ist und sie somit im Prinzip Körperverletzung begangen hat. Neben dem anrührenden Schicksal des Corpsman ist natürlich bei dem Fall auch verblüffend, wie unterschiedlich die Gesetzlage zur Ersten Hilfe in Deutschland ist, wo man verpflichtet ist Hilfe zu leisten. Ein anderer Fall, der mich nachdenklich stimmte, war in #12.12 Die Heimkehrer, in der eine mit einem 3D-Drucker gedruckte Waffe als Mordwaffe dienen soll. Auch wenn dieses Thema schon in anderen Serien aufgegriffen wurde, empfinde ich es immer als beängstigend zu sehen, wie es durch 3D-Drucker so leicht wird, an Waffen zu kommen und wie einfach diese auch an sämtlichen Sicherheitsmaßnahmen von öffentlichen Behörden vorbei schmuggelbar sind.

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Pauley Perrette & Mark Harmon, Navy CIS
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Der ersten der beiden übergeordneten Fälle der Staffel, dreht sich um Gibbs und Sergei Mishnev, der Rache an dem Teamleiter der Gruppe für den Mord an Ari Haswari (Rudolf Martin), seinem Neffen, üben möchte. Nun ist es zwar ein wenig merkwürdig, dass der Mann erst zehn Jahre danach Gibbs zu seinem Ziel macht, aber wenn man darüber hinwegsieht, ist dieser Fall durchaus spannend, weil er immer wieder aufgegriffen wird, eine Menge Tragik für Gibbs bereithält, was allerdings zu einer schönen Geschichte zwischen Fornell (Joe Spano) und ihm führt, und sein Ende in Episode #12.15 Der russische Freund findet. Gerade der Abschluss dieser Geschichte wäre für mich ein besseres Staffelfinale als das eigentliche gewesen, das zur zweiten übergeordneten Handlung gehört und in Episode #12.22 Der Rattenfänger beginnt. Diese Geschichte dreht sich um eine Terroristenzelle, die Kinder und Jugendliche als Selbstmordattentäter rekrutiert. Leider muss man sich dank dieser Handlung von einem liebgewonnenen Nebencharakter verabschieden, was aber durch den Schock in Vergessenheit gerät, dass ein Hauptcharakter zum Staffelende in Lebensgefahr schwebt und die Staffel mit einem großen Cliffhanger endet, der natürlich neugierig auf Staffel 13 und den Ausgang der Geschichte macht.

Specials

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Emily Wickersham & Michael Weatherly, Navy CIS
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Jede der beiden DVD-Boxen enthält zwölf Episoden, die auf Deutsch, Englisch, Französisch und Niederländisch zu sehen sind. Zusätzlich lassen sich für einige Episoden entfernte Szenen anschauen. Die erste Box enthält als Bonusmaterial lediglich das Special "Angst vor dem Flug: Am Drehort". Dieses befasst sich mit der Atmosphäre von Episode #12.09 Eingeschneit und dem ersten Aufeinandertreffen des Teams auf Jake. In der zweiten Box finden sich mehr Specials, die einem Details zur Serie geben. Wie der Titel "Einblick in Staffel 12" schon andeutet, sprechen die Darsteller und Serienmacher in diesem fast 20-minütigen Special über die ersten Episoden der Staffel und die Geschichten und Herausforderungen, denen ihre Charaktere begegnen müssen. In "Bis auf die Knochen böse" erfährt man mehr über das Erschaffen von Sergei Mishnev und die Hintergründe zu dem tragischen Verlust, den Gibbs und Fornell durch ihn zu verkraften haben. "Rocky Carroll: Regisseur" verrät mehr über die Dreharbeiten zu #12.13 Die Ehre eines Helden, in der Rocky Carroll erstmalig in der Serie die Regie übernommen hat. Freuen dürften sich die Fans auch über das 30-minütige "Ein Tisch für Zehn", bei dem alle Hauptdarsteller und Gary Glasberg gemeinsam zu Abend essen, wobei sie von dem Moderator Kevin Frazier Fragen von Fans zu der Serie und den Figuren gestellt bekommen und sie ausführlich beantworten. Auf den Inhalt von "Nr. 1 Dramaserie weltweit" lässt der Name schon schließen. Hier sprechen Schauspieler und Serienmacher über ihre Begeisterung für die Serie und für die Fans und versuchen auch zu begründen, warum "NCIS" sich von anderen Serien so unterscheidet.

Technische Details

Erscheinungstermin: 4. Februar 2016
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: 491 Min. (12.1) | 497 Minuten (12.2)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprache (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 5.1), Englisch (Dolby Digital 5.1), Französisch (Dolby Digital 5.1), Italienisch (Stereo)
Untertitel: Deutsch, Französisch, Niederländisch, Italienisch

Fazit

In Staffel 12 erwartet den Zuschauer von "Navy CIS" keine große Überraschung in Bezug auf das Konzept der Serie und nicht jeder Fall sprüht von Originalität, was dem Fan der Serie herzlich wenig ausmachen dürfte. Denn noch immer kann "Navy CIS" mit den Charakteren, ihren Geschichten und humorvollen Dialogen punkten und wunderbar unterhalten, so dass man sich schon jetzt auf die kommenden Staffeln freut.

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Ceren K. - myFanbase

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