DVD-Rezension: Sons of Anarchy, Staffel 7

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Nach sieben Staffeln ging die "Sons of Anarchy"-Ära am 9. Dezember 2014 in den USA mit der Ausstrahlung der letzten Folge endgültig zu Ende. Und auch in Deutschland lief die finale siebte Staffel schon vom 23. bis zum 26. Dezember 2015 auf ProSieben MAXX und ist seit dem 7. April 2016 endlich auch auf DVD und Blu-ray im Handel erhältlich. Nach dem Ausscheiden von Maggie Siff (Tara Knowles) und Rockmund Dunbar (Eli Roosevelt) in der sechsten Staffel, sind neben Annabeth Gish, die als Sheriff Althea Jarry den Cast in der siebten Staffel bereichert, mit Darstellern wie Charisma Carpenter, April Grace, Tony Curran, Courtney Love, Malcolm-Jamal Warner, Ivo Nandi und Michael Chiklis, wahnsinnig viele neue und durchaus bekannte Gesichter in Gastrollen zu entdecken.

Inhalt

Foto: Sons of Anarchy - Copyright: 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment
Sons of Anarchy
© 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Nach dem äußerst brutalen Mord an seiner Frau Tara (Maggie Siff), scheint das SAMCRO-Oberhaupt Jax (Charlie Hunnam) jeden Halt verloren zu haben und ist nur auf eins aus: Rache, blutige Rache. Seine Mutter Gemma (Katey Sagal), die verzweifelt versucht ihre eigene Haut zu retten, lenkt den Verdacht geschickt auf die Chinesen und in seiner unbändigen Wut beginnt Jax mit SAMCRO eine grausame Vergeltungsschlacht, die schnell völlig aus dem Ruder läuft. Alte Allianzen werden gebrochen und keiner kann mehr irgendwem trauen, während dieser blutige Krieg zahlreiche unschuldige Opfer fordert. Mit der Hilfe von Unser (Dayton Callie) und Wendy (Drea de Matteo) versucht Gemma unterdessen Juice schnellstmöglich (Theo Rossi) aus Charming zu schaffen, der einzige Zeuge und Mitwisser von ihrem tödlichen Anschlag auf Tara. Und nachdem auch Sheriff Eli Roosevelt (Rockmund Dunbar), durch Juices Hand, an dem Abend von Taras Mord sein Leben lassen musste, ist mit Sheriff Althea Jarry (Annabeth Gish) eine neue Gesetzeshüterin in Charming angekommen, die sich mehr zu Chibs (Tommy Flanagan) hingezogen fühlt, als ihr vielleicht gut tut.

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Rezension

Foto: Sons of Anarchy - Copyright: Prashant Gupta/FX
Sons of Anarchy
© Prashant Gupta/FX

Es ist soweit, nach sieben Staffeln heißt es wohl endgültig Abschied nehmen. Sieben Staffeln einer an sich großartigen Serie, die mit Sicherheit viele Höhen und Tiefen hatte und mich zwischendurch mehrmals, durch diverse abstruse und unglaubwürdige Handlungsstränge, fast in den Wahnsinn getrieben hat. Und ich gebe ehrlich zu, dass ich nach dem Ende der sechsten Staffel zeitweise kurz davor war schon vor dem Serienfinale das Handtuch zu schmeißen. Nicht dass ich ein besonders großer Tara-Fan gewesen wäre, doch dieser Mord, wieder entstanden durch ein blödes Missverständnis und der Geheimniskrämerei unter den Sons, hat mich wirklich sehr geärgert. Es schien einfach teilweise so, dass den Autoren der Stoff ausging und man auf Teufel komm raus einen erschütternden Schocker liefern wollte, um die Zuschauer bei Laune und die Serie am Laufen zu halten. Aber um tatsächlich kurz vor Schluss aufzugeben, haben mich die Sons dann auch einfach zu lange wirklich begeistert und exzellent unterhalten. Und zum Glück bin ich nicht enttäuscht worden, denn die siebte Staffel ist tatsächlich eine der besten, die die Serie je abgeliefert hat. Mit einem unglaublichen Tempo wird man quasi von den Sons überrollt und ärgert sich eigentlich nur darüber, dass man zwischendurch leider mal schlafen und arbeiten muss. Über dreizehn Episoden lang, die teilweise manchmal eine Länge pro Folge von fast 1,5 Stunden haben, wird kontinuierlich eine wahnsinnige Spannung gehalten und der Zuschauer durchlebt ein stetiges Wechselbad der Gefühle. Der Vorteil einer finalen Staffel ist es halt auch, dass einfach nichts unmöglich ist und so muss man sich im Laufe der dreizehn Episoden auch nach und nach von einigen liebgewonnenen, aber auch verhassten, Charakteren verabschieden, die alle mit einem großen Knall die "Sons of Anarchy" teilweise schon vor dem Serienfinale verlassen.

Foto: Charlie Hunnam, Sons of Anarchy - Copyright: Prashant Gupta/FX
Charlie Hunnam, Sons of Anarchy
© Prashant Gupta/FX

Nachdem die letzten zwei Staffeln der "Sons of Anarchy" leider eher schwach waren (wobei ich zugebe, dass das hier Klagen auf hohem Niveau ist) und sich, meines Empfindens nach, teilweise nur im Kreis drehten, was dazu führte, dass die Hauptfigur Jax Teller enorm an Glaubwürdigkeit verlor, löscht die siebte Staffel alle Sünden der Vergangenheit wieder aus. Nach Taras gewaltsamen Tod dreht Jax komplett ab und ist nur noch auf blutige Rache aus. Das widerspricht zwar allem, was Jax in den letzten Staffeln immer wieder beteuerte, nämlich dass er das Blutvergießen stoppen und die Sons auf eine legale Schiene bringen will, macht ihn aber endlich wieder authentisch und glaubwürdig. Denn ich persönlich habe dann lieber einen von Blutdurst getriebenen Witwer, der in dem, was er tut, ehrlich zu sich selbst ist, als eine Heulsuse der man das ewige "Tara, ich hol uns hier raus"-Gelaber eh schon lange nicht mehr abgenommen hat. Schade ist nur, dass die Glaubwürdigkeit der anderen Members wie Chibs, Tig (Kim Coates) und Bobbie (Mark Boone Junior) etwas darunter leiden muss, die Jax blindlinks, ohne jemals seine Taten zu hinterfragen, folgen. Trotzdem macht es einfach einen wahnsinnigen Spaß zuzusehen, wie Jax' Charakter völlig aus den Fugen gerät und er fast alle alten Allianzen bricht, um die Chinesen gnadenlos zu vernichten, die er für Taras Tod verantwortlich macht. Und eins ist gewiss, die siebte Staffel ist deutlich härter und brutaler als die bisherigen Staffeln davor, vermittelt einem aber nie das Gefühl sich festgefahren zu haben, sondern rauscht in einem wahnsinnigen Tempo an einem vorbei.

Foto: Charlie Hunnam, Katey Sagal & Drea De Matteo, Sons of Anarchy - Copyright: Prashant Gupta/FX
Charlie Hunnam, Katey Sagal & Drea De Matteo, Sons of Anarchy
© Prashant Gupta/FX

Maximal könnte man bemängeln, dass dadurch die Emotionalität in der siebten Staffel etwas auf der Strecke bleibt, was mich persönlich aber überhaupt nicht gestört hat, da ich die diversen eingeflochtenen Liebesbeziehungen sogar eher als überflüssig empfunden habe. Und letztendlich gab es immer wieder auch viele stille Momente, wie zum Beispiel als Juice im Gefängnis Jax endlich die Wahrheit über Taras Tos beichtet, was einem eine Gänsehaut über den Rücken jagte. Oder das wirklich grandiose Serienfinale, bei dem ich mehr als nur eine Träne vergossen habe und das für mich persönlich zu einem der besten Abschlüsse einer Serie gehört, die ich je gesehen habe. Denn leider ist es immer schwierig allen Fans mit dem Serienfinale gerecht zu werden, da ja doch jeder so seine eigenen Wünsche für das Ende hat. Aber für mich persönlich ist es immer wichtig, dass ich sehe, dass die letzte Episode einer Serie mit Herzblut und Liebe produziert wurde und ich will sehen, dass den Machern der Serie das alles genau so viel bedeutet hat wie den Fans. Zu oft habe ich schon ein Serienfinale gesehen, welches lieblos hingeklatscht wurde und bei dem man sich fragte, ob den Serienmachern selber die Serie überhaupt etwas bedeutet hat. Doch Kurt Sutter ist es in der siebten Staffel großartig gelungen das Ende der Sons glanzvoll und zu einem unglaublich emotionalen und passenden Schluss zu bringen und man spürt in jeder einzelnen Szenen wie sehr alle Beteiligten die Serie wirklich selber geliebt und gelebt haben.

Specials

Foto: Copyright: 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment
© 2016 Twentieth Century Fox Home Entertainment

Neben entfallener Szenen, die sich auf den jeweiligen DVDs passend zur Episode befinden, gibt es als weitere Extras noch die Menüpunkte "Spaß am Set" (hier sind einige lustige Patzer und Versprecher zu sehen), "Das Vermächtnis" (ein Zusammenschnitt über mögliche Merchandise-Produkte die in Planung sind oder bereits realisiert wurden) und "Motorräder von Mayhem" (wie der Name schon sagt, gehts hier um Motorräder). Doch das eigentliche Highlight ist das Special "Carpe Diem: Die finale Season", eine überaus aufwendige und mit viel Herzblut produzierte Dokumentation über die finale Staffel. Die komplette Crew wird hier von der ersten bis zur letzten Episode begleitet und man erfährt nicht nur Wissenswertes über die Episoden, sondern ist auch bei Preisverleihungen, Conventions und so weiter dabei, die in diesem Zeitraum stattgefunden haben. Besonders gefallen hat mir hierbei, wie Kurt Sutter jeden Hauptdarsteller nach seiner letzten Szene in der Serie, die ja bei einigen schon vor dem Finale war, verabschiedet und sich bei jedem einzelnen für seine Mitarbeit vor der ganzen Crew bedankt hat. Auch die einzelnen Schauspieler kamen hier jeweils zu Wort und haben sich nicht nur von der Crew und den Zuschauern verabschiedet, sondern auch noch ein paar Worte gesagt, was ihnen die Serie bedeutet hat und wie sehr ihnen die Arbeit fehlen wird. Wirklich ein ganz tolles Special, welches man sich unbedingt anschauen sollte, da es ein unheimlich schöner Abschluss ist.

Technische Details

Erscheinungstermin: 7. April 2016
FSK: ab 18 Jahren
Laufzeit: ca. 840 Spielminuten (13 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.77:1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch

Fazit

Kurt Sutter macht uns den Abschied wirklich nicht leicht und lässt es in der siebten und finalen Staffel von "Sons of Anarchy" nochmal ordentlich krachen. Mit einem irrsinnigen Tempo, unglaublich viel Action und großen Schockern ist die siebte Staffel so düster und brutal wie keine Staffel davor. Ein wirklich gelungenes Ende für eine außergewöhnliche Produktion, die für immer in die Seriengeschichte eingehen wird und sich niemand entgehen lassen sollte.

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Nina V. - myFanbase

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