Bewertung

Review: #2.19 Was Frauen wollen

Dies war eine Folge, die zur einen Hälfte wirklich schöne und herzzerreißende Storys hatte, und zur anderen Hälfte einfach sterbenslangweilig war, so dass es insgesamt wohl auf eine Durchschnittsepisode hinausläuft.

I can't let this happen...

Fangen wir mit den beiden eher nervigen Parts an. Am wenigstens gefällt mir derzeit die Story rund um Addison und Noah. Schon in der letzten Episode sagte mir die ganze Ehebrecher-Geschichte nicht zu und auch diesmal geht sie mir eher auf die Nerven. Ich bin mal so anmaßend zu behaupten, dass Noah wohl nicht Addisons Seelenverwandter ist und die beiden nicht glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben werden, wobei ich mir da mittlerweile auch nicht mehr sicher bin. Erst sollte man ja den Eindruck erhalten, dass Pete diese Person für Addison wird, aber da man mit diesem nun eine völlig andere Richtung geht, weiß ich auch hier nicht mehr, was ich erwarten soll. Trotzdem erscheinen mir aus diesen Gründen Noahs Aussagen von wegen, er habe bei seiner Hochzeit gedacht, dass er Morgan liebe, aber nun wisse er, dass er noch nie für eine Frau so empfunden hat wie für Addison, etwas übertrieben. Woher will er denn wissen, dass in einigen Wochen oder Monaten diese Gefühle nicht auch wieder verschwunden sind und er dann für jemand anderen unglaublich viel empfindet. Also warum dafür seine Ehe aufs Spiel setzen? Immerhin muss er für Morgan ja auch einmal sehr viel empfunden haben, sonst hätte er sie nicht geheiratet...

Mir fällt durchaus auf, wie sehr man sich hier Mühe gibt, die Geschichte nicht schwarz-weiß zu betrachten und sowohl die Gefühle von Noah und Addison zu beleuchten, als auch Morgan so darzustellen, dass man ihr alles andere als gönnen würde, ihren Ehemann an die Protagonistin zu verlieren. Für mich persönlich ist die Geschichte jedoch eindeutig und ich kann im Allgemeinen nicht viel mit Ehebrecherstorys anfangen. Ich bin froh, dass Addison sich nicht auf die Geschichte einlässt, befürchte jedoch, dass es auf kurz oder lang nicht dabei bleiben wird. Mir gefällt Noah nicht, die Chemie zwischen ihm und Addison ist mir momentan nicht intensiv genug und insgesamt langweilt mich diese Geschichte. Für mich der absolut schlechteste Teil der Folge.

You look a little slutty...

Kommen wir zum zweiten nervigen Teil: Naomi und Sam. Ihr Hin und Her raubt mir wirklich den letzten Nerv. Ich fand die beiden als Paar ja wirklich super, aber dann hat man sich eben entschlossen, sie auseinander zu reißen. Erst war es Sam, der seinen Freiraum brauchte, und Naomi ließ ihm die Zeit, sich auszutoben, nun dürfen wir das ganze Spiel nochmal aus der anderen Perspektive betrachten. Gähn... Sollen die beiden wirklich die neuen Meredith und Derek werden? Ich sehe das Potential jedenfalls nicht, v.a. wenn man mal darüber nachdenkt, dass das Hin und Her sogar bei den beiden schon genervt hat. Ich hoffe, diese Farce wird bald beendet, denn lange habe ich keine Lust mehr, mir das an zu tun.

You're gonna be okay.

Positiv überrascht hat mich ja in dieser Folge Dell, den ich eigentlich noch nie leiden konnte, der aber in Staffel 2 immerhin interessanter ist als seine weinerliche, Naomi liebende Persönlichkeit in Staffel 1. Es hat mich wirklich berührt, wie er an der Wohnung seiner Ex steht und erkennen muss, dass die bereits mit ihrer gemeinsamen Tochter abgehauen ist, und insbesondere in der Szene, als er der nicht mehr schwangeren Patientin klarmacht, dass ebenso wie seine Tochter auch ihre verschwunden ist und sich beide damit abfinden müssen. Obwohl mich die Fälle generell in dieser Woche kaum berührt haben, war diese Szene doch sehr ergreifend und wirklich gut gespielt. Definitiv Pluspunkte für den neuen Dell, der endlich etwas zu sagen und interessante Storylines hat.

One woman at a time, that's all I can handle!

Die mit Abstand tollste Story mit zwei absolut großartigen Szenen hatte in dieser Woche Violet. Zwar gefällt mir immer noch nicht, wie man ihr jetzt plötzlich Pete aufdrängen will, da ich die beiden einfach überhaupt nicht als Paar sehe, ich Pete nicht leiden kann, dafür aber Sheldon sehr gerne mag, aber mir gefällt es sehr, wie sie und Charlotte einander näherkommen. Die letzte Szene der beiden war einfach nur anbetungswürdig. Wie beide auf dem Sofa saßen und ausgerechnet Charlotte, eine Frau, die sehr viel Wert darauf zu legen scheint, alles andere als feminin zu erscheinen, Violet die Fußnägel lackierte – große Klasse! Und ganz anders als Cooper kam mir die Szene interessanterweise alles andere als seltsam vor. Ganz im Gegenteil kann ich mir die beiden sogar super als ein ungewöhnliches Zweigespann vorstellen. Violet hat ja sonst, was enge Freundschaften angeht, eigentlich nur Cooper, da die beiden anderen Frauen selbst sehr eng befreundet sind. Charlotte avanciert immer mehr zu meinem Lieblingscharakter in der Serie, was ich zu Beginn in der Form niemals erwartet hätte. Auch Coopers Reaktion war sehr niedlich und es gefällt mir, dass Charlotte die Situation nun endlich mit Humor zu nehmen scheint, nachdem wir ja einige Wochen lang ein anstrengendes Theater in drei bis vier Akten von den beiden ertragen mussten. Hallelujah, es ist vollbracht! Und damit die beste und spaßigste Story der Woche, die insgesamt mindestens vier der fünf Punkte verdient hat, die ich vergebe.

Fazit

Wie erwähnt, mittelmäßige Folge, die jedoch trotzdem einige richtig großartige Szenen hatte. Allerdings befürchte ich, dass ich mich mit den schwachen Storys dieser Episode noch ein paar weitere Wochen beschäftigen werden muss...

Nadine Watz - myFanbase

Die Serie "Private Practice" ansehen:


Vorherige Review:
#2.18 Anfang oder Ende?
Alle ReviewsNächste Review:
#2.20 Spiel mit dem Feuer

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Private Practice" über die Folge #2.19 Was Frauen wollen diskutieren.