Bewertung

Review: #2.02 Leben und sterben

Wow, hätte nicht gedacht, dass sich die Serie nach dem schlechten Staffelstart schon nach einer Episode wieder einkriegen könnte. Aber ich sollte mich wahrscheinlich besser nicht zu früh freuen, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass die nächste Folge wieder etwas schlechter werden könnte. Wintersachen also nicht wieder einpacken, aber für's Erste auf die Seite legen...

Dass die Folge so gut geworden ist, liegt wohl am Drehbuchautoren Michael Ostrowski, der auch schon bei #1.02 Sam hat einen unerwarteten Gast gute Arbeit geleistet hat. Shonda Rhimes fehlt momentan, wie es aussieht, einfach das Feingefühl. Sei es "Grey’s Anatomy" oder "Private Practice". In letzter Zeit klappt das nicht sonderlich gut.

Nachdem ich in meiner vorherigen Review stark bemängelt hatte, dass der Plot um Cooper, Violet und Charlotte zu vorhersehbar wäre, muss ich sagen, dass mir alles im allem doch positiv zugesagt hat. Endlich gab es wieder einmal mehr Gefühle zwischen Cooper und Violet, wobei die Funken richtig sprühten. Bei Charlotte und Cooper sehe ich das ehrlich gesagt weniger, was möglicherweise auch an Schauspielerin KaDee Strickland liegen könnte, die nun nicht wirklich überragend ist. Dass es mit Cooper und Violet bei einer freundschaftlichen Basis bleiben wird, bezweifle ich stark, aber es wäre gut, wenn die Autoren vielleicht einmal Cooper und Charlotte eine Chance geben, damit sich auch die Zuschauer ein genaueres Bild machen können. Mehr als Sex haben wir bis dato ja kaum gesehen.

Fest steht aber, dass uns ein Dreiecksbeziehung wohl kaum erspart bleiben wird. So gut kann ich die Serie mittlerweile doch einschätzen... Aber nein, liegt wahrscheinlich einfach daran, dass der Vorhersehbarkeits-Faktor zu groß ist.

Der Konflikt, den Naomi und Addison miteinander hatten, war zeitweise etwas nervig. Oder besser gesagt habe ich kaum verstanden, warum Naomi nun sauer ist. Sie hat der Firma immerhin die Probleme gebracht und, nachdem Addison und Sam versucht haben, die Oceanside Wellness Group vor dem totalen Ruin zu retten und sie wieder aufzubauen, ignoriert sie beide bis ins Letzte. WTF?! Ich blicke da kaum durch, bin aber froh, dass sich am Ende die meisten Dinge wieder normalisiert haben und die Ärzte sich alle zusammen einigen konnten, wie es nun am besten wäre, die Firma zu retten. Dass Naomi die Anstrengungen des Tages über eine Portion "Hate-Sex" mit Sam verarbeitet, war wieder eines der "Daumen-nach-unten"-Momente.

Genau das ist es eben, das Problem, von dem ich auch schon beim letzten Mal gesprochen hatte. Man weiß nie genau, in welcher Beziehung nun Sam und Naomi stehen. Am Anfang der Episode ignorierte sie ihn ja noch komplett, wich seinen Anrufen aus und nun ist es selbstverständlich, ein paar Runden Mitleidssex, äh… Hate-Sex mit dem Ex zu haben? Naomi ist, wenn ich mir das so alles zusammenreime, der männliche Pete. Beide haben eine ungemein dumme Logik...

Zu Pete, der am Ende noch unpassenderweise mit der neuen Sekretärin ins Bett gestiegen ist, will ich nichts sagen. Denn es gab auch noch eine andere "Private"-Storyline. Addison, die auf einen Anruf ihres David Sutcliffe wartet, spricht dem eine völlig konfuse Nachricht auf den AB. Herrlich, muss ich sagen. Da hat sich Addison Montgomery mal wieder selbst übertroffen. Ehrlich gesagt schade, dass man Officer "Mr. SWAT" Kevin in dieser Folge nicht gesehen hat, aber da es ja sonst so viele bewegende Fälle gab, will ich mal ein Auge zudrücken. Vielleicht beim nächsten Mal, ja? Addison braucht dringend jemanden außerhalb der Praxis zum Reden.

Der dramatische Plot um das Paar, das herausfindet, Bruder und Schwester zu sein, war ungemein gefühlsgeladen und mir stockte mehrmals der Atem. Zwar weiß ich, dass das wohl auch in den USA, genauso wie bei uns, verboten ist, zu heiraten, aber die beiden konnten davon doch nichts ahnen und sie nun auseinander zu reißen, wäre auf ganzer Strecke das Falsche. Ich war richtig überrascht, als herauskam, dass – hehe, jetzt kommt’s! – Brian bereits davon wusste, dass Lisa seine Schwester ist, und fand es im Endeffekt schon recht krass. Unglaublich, wie viele Dinge sich vom einen Moment zum anderen verändern können. Dass alles, was man gedacht hat, zu wissen, nicht stimmt. Etwas weniger gut empfand ich den zweiten Fall, aber konnte wie der erste Patienten-Plot gefühlsmäßig vollkommen überzeugen. Kleines Schmankerl ist Tom Amandes, den der Serienjunkie (noch) aus "Everwood" kennen sollte und der in die Rolle des Vaters des Patienten geschlüpft ist.

Ich muss schon sagen, dass die Episode für sich sehr gut war und hoffentlich nicht die letzte, gute Folge der Staffel gewesen ist.

Niko Nikolussi - myFanbase

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