Bewertung

Review: #1.21 Der Kampf beginnt

Jetzt wird Klartext geredet. Der Plan von New Bern ist bekannt und dass sie vor ihren Drohungen nicht zurückschrecken, wird auch schnell klar. Die Spannung steigt ins Unermessliche.

Deal or no deal

New Bern kämpft im wahrsten Sinne des Wortes um sein Überleben. Nachdem sie Gray Anderson auf diplomatischen Wege um die Salzmiene gebeten haben und dort merkten, dass sie wohl keinerlei Hilfeleistungen struktureller Natur erwarten können, gehen sie in die Offensive. Russel versucht mit Flehen und Bitten noch zu retten, was zu retten ist, doch Gray will nicht klein bei geben. Hier merkt man doch deutlich, dass er keine gute Führungsperson ist und in erster Linie nur als Oppositionspolitiker taugt. Diplomatie ist nicht so Seins. Er provoziert den verzweifelten Angriff von New Bern, die nun ihre Forderungen deutlich erhöhen. Es wird zu einer regelrechten Spirale und Gray versucht zu retten, was zu retten ist. Die Forderungen gefallen ihm überhaupt nicht, doch New Bern hat schlagkräftige Argumente. Die erste kleine Bombardierung war ein richtiger Schock und dieses Kriegsszenario war bedrückend, erschreckend und spannend zugleich.

Gray sucht danach den schnellen Erfolg, was weit über das Ziel hinaus geschossen ist. Ohne Vorbereitung und Taktik schickt er Männer in den Tod. Diese Affekthandlung war dämlich und darf einem Bürgermeister nicht passieren. Da Gray von Johnston Green davor gewarnt wurde, ist es natürlich doppelt schlimm. Die Entwicklung die Gray dann aber durch macht, zeigt, dass er nicht nur ein Sturkopf ist. Er leidet unter seinem Fehler und will sich und Jericho quasi aufgeben, weil er keine andere Wahl mehr sieht. Auch das ist wieder keine Kompetenz, die man als Bürgermeister haben sollte. Nur gut, dass Johnston noch in der Nähe ist und so sehr an seiner Heimat hängt, dass er die Führung wieder übernimmt. Er ist sicher, dass New Bern immer mehr haben will, bis Jericho überwältigt ist. Sie sollten also kämpfen, denn New Bern hat zu Genüge gezeigt, dass sie die Diplomatie auch nur als Vorwand benutzen. Ich bin immer noch unsicher, ob ein gemeinsames Arbeiten nicht doch die bessere Variante wäre und Constantino hat durchaus recht, wenn er sich beschwert, dass man sie vor Ravenwood nicht gewarnt hatte. Jericho hatte viel nur an sich gedacht und New Bern tut nichts anderes. Deswegen ist ein Handel wohl eh nichts Sicheres mehr. Der Krieg ist unausweichlich. New Bern hat den ersten Zug getätigt und Jericho baut nun seine Verteidigung auf. Das kann nur ein furioses und enorm spannendes Staffelfinale werden.

Hilfeleistungen

Es ist klar, dass Jericho nur dann eine Chance gegen New Bern hat, wenn sie die Raketenanlage etwa zwei Meilen vor Jericho in ihre Gewalt bringen können, weil sie sonst einfach nach und nach zerbombt werden und die Stadt damit zugrunde gerichtet wird. Doch man ist nicht gerade auf eine solche Aktion vorbereitet. Der dilettantische Erstschlag hat Jericho zudem weiter dezimiert. Hier hat der "Was bisher geschah"-Vorspann dann aber schon mal vorweg genommen, was wohl passieren wird. Jonah Prowse tritt wieder auf und selten hat man sich auf Seiten von Jericho wohl so darüber gefreut. Da es im Endeffekt die einzige Möglichkeit war, um Jericho zu einem etwa gleichberechtigten Kriegsgegner zu machen und den Ausgang einer Schlacht offen zu lassen, war das Auftauchen Jonahs nach dem Vorspann eben keine Überraschung mehr. Jetzt sind jedenfalls die Experten und nicht die Laien am Zug. Robert Hawkins, Jake Green, Johnston und Jonahs Bande reichen völlig, um die insgesamt doch recht kleine Kampfeinheit von New Bern zu überwältigen. Doch auch Jonah ist nicht nur Freund sondern fordert auch seine Gegenleistung für die Hilfe. Diese erhöht er sogar noch und lässt Jake und Co. keine andere Wahl. Letztlich ist das aber vollkommen nebensächlich, denn an Waffen mangelt es Jericho dank Hawkins nicht.

Dieser Teil hat ebenfalls einen riesigen Anteil an der durchweg hohen Spannung in der Episode gehabt. Der Hinterhalt und die vielen Schusswechsel haben die Serie jetzt am Ende eine eine Art Actionserie bzw. Kriegsserie umgewandelt. Soziale Dramen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle. Gail Green entschuldigt sich nebenbei also bei Mary Bailey, die einfach glücklich ist, dass Eric Green wieder da ist. Robert will seine Familie schützen und muss ihnen die gesamte Wahrheit sagen. Und das war es auch schon. Das ist gut so gewesen, denn das kann jetzt kein Schwerpunkt sein. Es geht um Leben und Tod im Kampf gegen New Bern. Nur darauf konzentriert sich die Episode und hält somit durchweg die Herzfrequenz beim Zuschauer hoch. Die ständig gefühlte Bedrohung, die Unsicherheit dieser chaotischen Zeit und die Sorge, nicht überleben zu können, entlädt sich erneut. Ravenwood, Jonah und andere Menschen von außerhalb haben in dieser Hinsicht immer wieder für Zwischenhighlights gesorgt. Jetzt spitzt sich die Lage wieder zu und ist intensiven denn je. Das Staffelfinale ist somit perfekt vorbereitet. New Bern macht sich auf den Weg und Jericho wird sich mit Mann und Maus verteidigen.

Fazit

Das Schicksal von Jericho hängt am seidenen Faden (wie das der Serie zu diesem Zeitpunkt übrigens auch). Die gesamte Staffel über hat sich die Stadt gut gehalten und einige Gefahren überstanden. Das Staffelfinale wird noch mal einen drauf setzen. Geht die Stadt doch unter oder kann sie sich den wütenden Angriffen von New Bern erwehren? Mehr als diese existenzielle Frage kann man nicht erwarten und mehr braucht es auch nicht für ein dramatisches Finale.

Emil Groth - myFanbase

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