Bewertung

Review: #7.16 Der Saufzug

Foto: How I Met Your Mother - Copyright: 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.
How I Met Your Mother
© 2011-2012 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.

Die Minuten vor dem Vorspann versprachen eine äußerst unterhaltsame "How I Met Your Mother"-Folge, doch leider konnte dieses Niveau über die 20 Minuten nicht ganz aufrechterhalten werden.

Top ten things Marshall and Lily said at their wedding night.

Mal wieder waren es die Kleinigkeiten, die den großen Spaß in dieser Folge gebracht haben. Die oben genannten Sprüche auf Kosten von Marshalls und Lilys Sexleben, sowie die zahlreichen Spitznamen, die Barney und Ted für den "drunk train" hatten, waren so, wie wir es von dieser Serie kennen - sehr witzig, ein bisschen abwertend und auf eine sehr amüsante Weise politisch inkorrekt. Doch leider bestand diese Folge nicht nur aus lustigen Sprüchen.

"If we get married, you will never have children. Are you really ok with that?"

Das war's also auch schon wieder mit Kevin. Obwohl er mir in letzter Zeit immer besser gefallen hat, muss ich sagen, dass ich nicht wirklich traurig bin, dass er nun schon wieder weg ist. Mal abgesehen davon, dass er schon in den letzten Folgen selten bis überhaupt gar nicht vorkam. Allerdings hat mir die Art und Weise, wie Kevin aus der Serie geschrieben wurde, nicht so ganz zugesagt. Das waren einfach viel zu viele Stimmungswechsel innerhalb einer Folge. Erstens wundert es mich, dass Kevin Robin einen Heiratsantrag macht, wo die beiden vor ein paar Wochen noch nicht einmal Sex gehabt haben. Das ging mir alles viel zu schnell. Zweitens hätte er sich die Folgen vielleicht etwas besser überlegen sollen und eher noch einmal darüber nachdenken müssen, anstatt sofort zu verschwinden. Nun ist er auf jeden Fall weg und eigentlich wäre der Weg jetzt frei für Robin und Barney. Wenn da nicht Quinn wäre...

"But you end up most nights alone at a strip club, feeling empty inside, telling yourself your life is somehow epic or classic or legendary."

Hm. Irgendwie weiß ich nicht so recht, wie ich über diese Storyline denken soll. Es passt einfach überhaupt nicht ins Bild, dass Barney, der es über Jahre geschafft hat, niemals verliebt zu sein, so schnell Gefühle für eine Frau entwickelt. Das hat mich damals schon bei Nora gestört, denn als Barney damals in Robin verliebt war, hat es ewig gedauert, bis er es sich überhaupt eingestehen konnte und jetzt gibt er eine Nacht mit einer betrunkenen Blondine auf, nur weil er möglicherweise "so etwas wie eine Beziehung" in Aussicht hat? Mit einer Frau, die er genau einen Abend lang kennt? Bis vor ein paar Wochen hat er schließlich noch Robin über alles geliebt... Dieser Teil hat mir überhaupt nicht gefallen, denn ich bin immer noch eine große Verteidigerin vom Pairing Robin/Barney und davon, dass die Verbindung zwischen diesen beiden etwas Besonderes ist. Andererseits muss ich zugeben, dass mich Quinn dafür sofort von sich überzeugt hat. Anders als Nora, die ich aus irgendeinem Grund damals eher nervig und anstrengend fand, hat Quinn etwas Liebenswertes an sich und kann es außerdem eindeutig mit Barney aufnehmen. Auch den Twist, dass sie Stripperin in seinem Lieblingsclub ist, habe ich nicht kommen sehen. Und wenn man über die Tatsache hinweg sieht, dass es eigentlich so gut wie unmöglich ist, dass jemand wie Barney, der Nacht für Nacht in dieser Bar verbringt und Frauen stets wachsam beobachtet, sie nicht wieder erkannt hat, kann das durchaus interessant werden.

"Relationships are a give and take. And that's why it's important to never keep score."

Lilys und Marshalls Debatte über Punktelisten in einer Beziehung war eher ein Lückenfüller in dieser Folge und hat als dieser seine Rolle auch ganz gut erfüllt. Unterhaltsam war dabei die Vorschau auf Lily und Marshall in einer Zeit, in der das Baby schon geboren wurde und sie tatsächlich immer noch Listen führen, wer dran ist, in der Nacht aufzustehen. Viel mehr gibt es aber dazu auch nicht zu sagen.

"I love you, Robin."

Ohje. Jetzt kommt also das, was sich durch Victorias Auftritt am Anfang der Staffel schon angedeutet hat. Teds und Robins Beziehung wird nach ungefähr vier Staffeln mal wieder thematisiert. So sehr ich mich freue, dass Ted und seine Suche nach der Traumfrau auch mal wieder in den Fokus der Serie geraten, - immerhin ist dies eigentlich das, worum es bei "How I Met Your Mother" überhaupt geht - auf diese Handlung kann ich mich irgendwie nicht so recht freuen. Von mir aus kann man die Tatsache übersehen, dass Ted noch fünf Minuten vor seinem Liebesgeständnis beteuerte, niemanden zu haben, den er liebt und über den er pausenlos nachdenken muss. Dann bleibt immer noch, dass Ted und Robin als gute Freunde so gut harmonieren und in der Vergangenheit zur Genüge feststellen mussten, dass sie als Paar eben nicht funktionieren, sodass eine Beziehung zwischen den beiden einfach keinen Sinn ergibt. Außerdem wissen wir alle, wie sehr sich Ted schon immer Kinder gewünscht hat und dass er diese im Endeffekt ja nun auch hat, sodass es eigenartig wirkte, dass er Robin versicherte, ihm wäre es egal, dass sie niemals Kinder wollte. Andererseits glaube und hoffe ich nicht, dass Robin sich auf Teds Liebesgeständnis einlässt und mit ihm zusammenkommt - das wäre für die Serie einfach viel zu banal. Im Gegenteil, ich hoffe, dass uns in der nächsten Folge oder auch in den kommenden Folgen diesbezüglich noch eine Überraschung erwartet.

Von Teds überraschendem Liebesgeständnis am Ende der Folge einmal abgesehen, hat er mir aber vorher umso besser gefallen. Ob es die kurzen Flashbacks zur Szene im Club waren, wo er gegenüber dem Mädchen Interesse für die absurdesten Dinge heuchelt oder sein geschocktes Gesicht, als ihm klar wurde, dass er überhaupt keine Ahnung hatte, was Barney in seiner Vergangenheit so getrieben hat. ("You never went to M.I.T!" - "I didn't?" - "Wait... I have no idea, where you went to college. WHO ARE YOU?") - er war mal wieder in Höchstform. Deshalb hoffe ich, dass die Autoren diese Storyline jetzt irgendwie geschickt weiterführen - denn sie betonen ja immer, dass sie nichts unüberlegt und ohne tieferen Sinn tun - und Ted in Zukunft mal wieder etwas Interessantes erwartet.

Fazit

Einmal wieder waren es eher die kleinen Details, die punkten konnten, wie z.B. die passenden Rentier-Pullover von Marshall und Lily oder die oben genannten Sprüche. Dafür blieb die Handlung etwas antriebslos und man wollte nicht so recht mitfiebern. Ich hoffe, dass die angerissenen Themen in den folgenden Wochen auf zufrieden stellende Art und Weise weitergeführt werden. Bis dahin erst einmal solide, wenn auch großzügige, sechs Punkte.

Klara G. - myFanbase

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