Bewertung

Review: #3.01 Affären der Upper East Siders

Nach dem schlimmen Staffelfinale waren meine guten Erwartungen so niedrig wie mein momentaner Kontostand. Wirklich besser ist die Serie über den Sommer auch nicht geworden, jedoch kann man ihr nicht vorwerfen, dass sie sich niveaumäßig noch mehr verschlechtert hätte. Sie ist und bleibt die mittelmäßige Teenie-Soap, nur irgendwie weitaus angenehmer als noch vor wenigen Monaten.

A long time ago we used to be friends...

Besser könnte man die Storyline von Vanessa und Dan kaum beschreiben. Die ehemals besten Freunde sehen sich eigentlich nur noch selten, nachdem die Humphreys den Sommer über im van-der-Woodsen-Anwesen residierten und dass Vanessa sich dabei natürlich nicht wohl fühlt, ist verständlich. Es gäbe eigentlich nichts, was mich an diesem Plot interessieren würde, aber da ich es durchaus nett finde, zu sehen, wie wieder einmal ein wenig näher auf die (scheinbar – viel davon haben wir ja nicht gesehen -) ehemals so tiefe Freundschaft eingegangen wird, bin ich mal guter Dinge und glaube schon, dass das für ein paar Folgen ganz lustig sein wird. Zwar sehe ich es momentan nicht so tragisch wie Vanessa, aber sie hat mit ihren Vermutungen bezüglich Dan und dem Luxus, der ihm neuerdings geboten wird, bestimmt nicht ganz Unrecht. Klar, natürlich glaube ich nicht, dass die Story langfristig zum Aus der Freundschaft führen wird, dafür ist "Gossip Girl" einfach zu unkontinuierlich, aber wenn ich dann auf mein Leben zurückschaue, kann ich immerhin so viel dazu sagen: It was nice there for a minute!

Nice girl from Brooklyn meets nice boy from Boston

In die letzten paar Minuten wurde dann die Szene reingequetscht, als Vanessa Scott ein Bussi auf den Mund gibt, nachdem die beiden sich im Staffelfinale kennen gelernt haben. Bin nicht wirklich überrascht, aber auch nicht weg von den Socken. Scott find ich bisher noch sehr unsympathisch und Vanessa ja sowieso, also werden sie nicht weniger gut zusammenpassen als sie und Nate. Ich für meinen Teil drücke den beiden jedenfalls Daumen, dass sie es mindestens schaffen, bis zur Staffelhälfte zusammenzubleiben!

Good Girls Go Bad

Aha. Also. Serena hat sich nur so oft beim Feiern fotografieren lassen, damit ihr Vater auf sie aufmerksam wird? Das ist ja wohl das Dümmste, was ich in den Monaten der Erholungsphase gehört habe! Es überrascht mich selbst immer wieder, wie es den Autoren gelingt, Serena mit jedem Mal nur noch unsympathischer, dämlicher und naiver zu machen (und dabei dem Original-Charakter aus den Büchern verdächtig nahe kommen). Ob der lieben Dame möglicherweise mal der Gedanke gekommen ist, dass Keith sie gar nicht sehen will und sich deshalb nicht mit ihr in Kontakt setzt? Okay, das hätte er ihr ruhig sagen können, aber dass Serena dann noch schmollend bei ihm anruft und ihm sagt, dass sie ihn weiterhin verfolgen wird, ist nicht nur lächerlich, sondern auch ein Grund mehr, sich nicht bei mir ihr zu melden. Dass Rufus (und indirekt Lily) den Fotografen bezahlt hat, um Serena zu schützen, wobei dieser alles mal wieder völlig schnuppe ist (frei nach dem Motto von Eric (ebenfalls in den Büchern): "Scheiß drauf!") und stattdessen Geld dafür ausgibt, damit ihr Vater auf sie aufmerksam wird, obwohl er sie anzunehmend noch nicht einmal treffen möchte. Kann ich persönlich verstehen, vor diesem penetranten Gör würde ich mich auch ganz schnell verstecken.

I'm just trying to find my way back in and then I bumped into you.

Nate ist mir über den Sommer nicht weitaus sympathischer geworden und ich finde den Plot trotz Joanna Garcia ziemlich langweilig und vorhersehbar. War ja zu erwarten, dass der Großpapa die Beziehung der beiden natürlich nicht so einfach hinnehmen würde, nur langsam frag ich mich wirklich, warum eigentlich jedes Familienmitglied von Nate so unsympathisch gemacht werden muss und nicht einfach nur freundlich und gutherzig sein darf und fertig.

(Ich würde ja zu gerne den Tag erleben, an dem ich am Ende einer Folge rein gar nichts mehr zu sagen habe, da die Episode nicht nur witzig, sondern auch süß, traurig, ernst und romantisch war. Dass das so schwer ist... ich versteh's bei Gott nicht.)

Chuck Bass doesn't do girlfriends!

Nachdem ich die beiden in meiner letzten Review sehr verschmäht habe, gefielen sie mir als einzige wirklich ausgenommen gut. Schon der Anfang war hier einfach urkomisch, als sich herausstellte, dass Chuck und Blair ihre Beziehung durch Rollenspiele spannender zu machen versuchen. Dass Serena Blair daraufhin wirklich eingeprügelt hat, dass sie doch der Beziehungsprofi schlechthin wäre und ihre Zweifel darüber, dass das, was die beiden machen, nicht so richtig wäre, musste ja kommen. Und im Endeffekt natürlich auch Blairs Eifersucht. Zwar hab ich später nicht so recht dran geglaubt, dass Chuck während der Party sofort mit der Blondine ins Bett hüpfen würde – was nach seiner Entwicklung wirklich absolut keinen Sinn gemacht hätte, egal ob die Autoren von Charakterentwicklung, wie wir wissen, nun mal gar nichts halten -, aber es war richtig niedlich, wie Blair sich Sorgen gemacht hat.

Dann auch noch Chucks "I can't be Chuck Bass without you" hat den Plot tatsächlich zum Highlight gemacht. Bin mal gespannt, wie sie die beiden langfristig zusammenhalten wollen (nachdem sich die Autoren in der Vergangenheit ja schon als so kreativ entpuppt haben) und ob sie das Pairing auch ohne größere Streits auskommen lassen werden. Ansonsten kann ich mich nicht darüber beklagen, war wirklich sehr stimmig, hat mir gut gefallen und hat mir endlich wieder einmal vor Augen geführt, warum ich die beiden doch so sehr liebe.

Schnipsel

- Jenny und Eric waren recht süß miteinander (als die beiden Geschwisterchen das Humphrey-Apartment betreten!), auch wenn ich weiterhin um mehrere Chuck/Eric-Szenen bete! Staffel 1 lässt grüßen.

- Bin von Serena und Carter alles andere als begeistert und hoffe, dass sich das inzwischen erledigt hat. Ich verstehe echt nicht, warum die Macher plötzlich wieder Carter einbeziehen, v.a. da die Autoren ja noch nicht einmal in der Lage sind, für ihre 10 Hauptcharaktere halbwegs anständige Storylines zu schreiben...

- Passend zum Auftakt der neuen Season ist Kelly Rutherford im Mutterschaftsurlaub, überraschenderweise wurde aber Lilys Abwesenheit gut eingebunden und auch gründlich erklärt. Der Verdacht, dass CeCe krank ist, kam ja durchaus schon öfters auf, wurde aber letztendlich bestätigt. Wenn es um CeCe tatsächlich so schlimm stehen sollte, hätte man dadurch immerhin guten Stoff, um eine tolle Episode zu schreiben... die mich wieder ein Stückchen daran erinnern könnte, warum ich die Serie mal so gern geschaut hab.

Fazit

Insgesamt also ein schwacher Staffelauftakt, in dem trotz Langeweile und Vorhersehbarkeit Chuck und Blair, sowie ein paar Kleinigkeiten (Dan & Blair waren großartig! Bitte mehr davon!) positiv im Gedächtnis geblieben sind. Mal abwarten, wie sich die nächste Folge schlägt, bis dahin gibt's aber erstmal gnädige fünf Punkte von mir.

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Gossip Girl" ansehen:


Vorherige Review:
#2.25 Bye Bye Gossip Girl
Alle ReviewsNächste Review:
#3.02 Das College geht los

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Gossip Girl" über die Folge #3.01 Affären der Upper East Siders diskutieren.