Review: #7.15 Im Rausch vereint

Lorelai und Rory

Lorelai nimmt gleich zu Beginn dieser Folge all ihren Mut zusammen und erzählt Rory, dass sie sich von Chris getrennt hat. Rory nimmt die Trennung relativ gelassen auf und meint, sie wären einfach nicht füreinander bestimmt gewesen. Ist das alles, was einem Kind dazu einfällt, wenn sich seine Eltern trennen? Mag sein, dass Rory gegenüber ihrer Mutter keine Gefühle zeigen wollte, um sie nicht noch mehr zu deprimieren, und das Verhältnis zu Chris ohnehin nicht immer das Beste war, aber irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass Rory nie an die Ehe der beiden geglaubt hat, und das stört mich. Es reicht schon, wenn die Zuschauer die Ehe für unnötig halten.

Emily und Richard

Es passiert mir selten, dass ich Mitleid mit Emily empfinde, aber in dieser Folge kann sie einem schon Leid tun. Richard weiß, seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, einfach nichts mit sich anzufangen und lässt seine Unzufriedenheit an ihr und dem Personal aus. Die Aufzeichnung eines Golfspiels ist ihm wichtiger als das obligatorische Freitagabend-Dinner und das gesunde Essen und die von Emily servierten alkoholfreien "Mocktails" können ihn erst recht nicht besänftigen. Die Diskussion der beiden beim Essen, welcher Fisch nun den fischigsten Geschmack hat, ist einfach großartig und wird auch nach dem zweiten Ansehen nicht langweilig. Und als ob Emily nicht schon gestresst genug wäre, probt ihr Personal den Aufstand. Richards Krankenschwester verweigert ihren Dienst, der Koch quittiert nach einem Streit mit Richard seinen Job und das Hausmädchen versteckt sich aus Angst vor den Gilmores und bleibt auch nach intensiver Suche von Emily und Lorelai unauffindbar. Das ist genau die Art von Drama, die man sehen will. Herrlich, dass das Personal den Gilmores zur Abwechslung mal auf der Nase tanzt.

Lorelai und Emily

Die beiden kommen sich endlich einmal näher, als Lorelai ihrer Mutter bei Richards Unterlagen hilft und der Abend darin endet, dass sich die beiden, aus Frust über ihr gegenwärtiges Leben, betrinken. Dass Emily offen zugibt, ohne Richard verloren zu sein und Lorelai für ihre Selbstständigkeit bewundert und es darüber hinaus auch nicht so schlimm findet, dass sich ihre Tochter scheiden lässt, hätte ich nie für möglich gehalten. Emily kann einen wirklich überraschen, im positiven wie im negativen Sinn. Schade, dass sie am nächsten Morgen ganz die Alte ist und die zarte Bande zwischen zu ihrer Tochter wieder zerstört, denn man merkt Lorelai deutlich an, wie sehr sie sich über die positiven Worte ihrer Mutter gefreut hat. Und ich kann mir nur die Frage stellen, wann endlich der Zeitpunkt gekommen ist, an dem Lorelai und Emily sich freiwillig aufeinander zu bewegen, auch wenn sie nichts getrunken haben.

Luke und Lorelai

Auch wenn es in dieser Folge keine gemeinsamen Szenen gibt, hat man doch das Gefühl, dass sich Luke und Lorelai in Zukunft langsam wieder näher kommen könnten. Es ist jedenfalls schön zu sehen, dass Luke nachts an Lorelai denken muss und als er auf sein Telefon schaut und mit sich ringt, sie anzurufen, möchte man am liebsten eigenhändig Lorelais Nummer wählen und ihm den Hörer in die Hand drücken. Aber so heißt es wieder einmal abwarten!

Rory und Logan

Rorys Idee, Logan für all seine entgangenen Geburtstagsfeiern zu entschädigen, indem sie ihre eigenen Geburtstage Revue passieren lässt und für ihn neu inszeniert, ist zwar prinzipiell süß, aber auch nicht sonderlich aufregend. Rory braucht endlich eine vernünftige Storyline. Etwas Pfeffer in die Geschichte bringt nur ein Anruf für Logan, der noch für einige Aufregung sorgen wird.

Fazit

Eine tolle Folge, die alles enthält, was die "Gilmore Girls" ausmacht und endlich wieder auf witzige Dialoge, statt auf Drama, setzt und daher positiv aus der siebten Staffel heraussticht.

Danielle Scherbaum - myFanbase

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