Interview mit Richard Madden, Teil 2

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Richard Madden, Game of Thrones
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8. Gab es in der dritten Staffel Szenen, die dir besonders gefallen haben?

Es gibt eine wundervolle Szene, die ich mit Tobias Menzies hatte, der Robbs Onkel Edmure Tully spielt. Sie war so gut geschrieben und es hat Spaß gemacht, sie zu spielen. Außerdem liebe ich an "Game of Thrones", das es mich als Zuschauer in all die unterschiedlichen Geschichten hinein zieht und mich mit den Figuren mitfiebern last. Wenn Robb zu sehen ist, bin ich natürlich auf seiner Seite, aber wenn Tyrion (Peter Dinklage) zu sehen ist, bin ich auf seiner Seite oder wenn Daenerys (Emilia Clarke) zu sehen ist, bin ich auf ihrer. Das ist unglaublich gut gemacht. Jede Figur ist so – brillant gezeichnet und abgerundet und man wird in jede ihrer Geschichten gezogen. Natürlich waren die Dreharbeiten zur neunten Folge der dritten Staffel besonders denkwürdig. Jeder Buchleser weiß genau, was ich damit meine. Es geht um die Rote Hochzeit und ich will nicht zu viel verraten für diejenigen, die es nicht gelesen haben. Aber es war irgendwie opernhaft und die Dreharbeiten waren unglaublich.

9. Wie sieht es bei dir mit den Büchern aus? Hast du sie alle gelesen oder liest du sie in Verbindung mit der aktuellen Staffel?

Ich lese sie Staffel für Staffel. Das erste Buch habe ich gelesen, bevor wir mit den Dreharbeiten zur ersten Staffel angefangen haben und habe mit dem zweiten bis kurz vor Drehbeginn der zweiten Staffel gewartet.

10. War es schwierig, nicht weiter zu lesen?

Oh, es war sehr schwierig! Und ich habe den fatalen Fehler begangen, "Game of Thrones" zu googlen. Das hätte ich nie machen sollen – google nie etwas, das du magst, sonst verdirbst du es dir. Aber ich habe es gemacht und ich befürchte, selbst wenn ich es nicht gemacht hätte, hätten die Leute es mir dennoch verdorben.

11. In welcher Weise?

Die Leute kommen auf mich zu und sagen "Weißt du, dass dies und jenes passieren wird…" und "Und was ist, wenn Robb dies und jenes tut?"

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12. Nervt dich das?

(lacht) Nein, ich kann es verstehen, weil die Leute sehr leidenschaftlich sind, wenn es um diese Geschichte, die Bücher und die Serie geht. Das ist etwas Tolles, dem ich nie entfliehen wollte oder konnte. Ich kannte also die Eckpunkte von Robbs Geschichte, aber ich wusste nicht im Detail, wann was passiert, sondern nur was allgemein geschehen wird. Ich habe mich extra bemüht, die Bücher nicht zu lesen, weil ich mir nicht selbst zuvorkommen wollte. Ich wollte nicht auf das Ende des zweiten Buches schauen, während wir die erste Staffel drehten, weil ich nicht wollte, dass etwas davon in meine Darstellung hineinfließt. Manche argumentieren, dass man es durchaus so machen soll, weil es dabei hilft, die Geschichte richtig zu steuern und zu entwickeln. Aber ich bevorzuge die Herausforderung, nicht zu wissen was passiert und ich glaube, dass es für die Zuschauer interessanter ist. Als Schauspieler treffe ich gerne wichtige Entscheidungen bezüglich eines Charakters und halte mich daran. Und dann werfen mir Dave und Dan (die Serienschöpfer David Benioff and D.B. Weiss) etwas zu, das mich auf einen anderen Kurs bringt und ich muss es dann als Schauspieler entwickeln. Etwa in der Art "Ok, ich habe für ihn diesen Weg gewählt, aber jetzt muss er dort sein. Wie kann ich das ändern?"

13. Die Serie hat eine gute Mischung aus jungen Schauspielern und erfahreneren. Lernst du viel von den alten Hasen?

Es ist wirklich eine tolle Mischung. Ich kam als 21-jähriger Schauspieler zu "Game of Thrones" und habe neben Schauspielern mit dem Kaliber eines Mark Addy oder Sean Bean gespielt. Und ich spiele Robb, diesen jungen Mann, der zu seinem Vater aufschaut und ich habe auf jeden Fall zu diesem Schauspieler, Sean, aufgeschaut und zu der brillanten Arbeit, die er geleistet hat. Ich habe mich als Schauspieler seit Beginn der Serie sehr verändert und viel gelernt. Viele Schauspieler sind daran beteiligt und sie beeinflussen mich ebenso sehr, wie ich sie. Es ist eine tolle Gemeinschaft. Diese Mischung der Schauspieler zu haben, die Erfahrenen neben denen, die gerade erst loslegen, ist wirklich wunderbar. Es kann sein, dass man an der Seite von jemandem spielt, der seine erste Fernsehrolle hat und mit einem anderen Schauspieler, der drei unterschiedliche Projekte hat und seine Zeit zwischen unterschiedlichen Filmsets aufteilt. Das liegt in der Natur der Serie und auch in der Natur von uns Schauspielern. Aber es bedeutet, dass das Filmset so lebendig und pulsierend ist, mit vielen Einflüssen, die sich auf die Serie auswirken.

14. Du hast George R. R. Martin getroffen – wie ist er so?

Er ist ein faszinierender Mann. Pro Staffel schreibt er eine Episode und Dan und Dave sprechen oft mit ihm. Aber wir Schauspieler haben eigentlich nicht viel Kontakt mit George, wenn wir drehen. Dave und Dan sind unsere Bezugspersonen, obwohl George immer erreichbar ist. Man kann ihm E-Mails schicken, aber ich habe ihm noch nie geschrieben, obwohl wir einige Zeit miteinander verbracht haben. Das war toll!

15. Warst du versucht ihn zu fragen, wer am Ende den Thron für sich gewinnt?

Wer gewinnt? Was passiert am Ende? Das will jeder wissen, oder? Einigen der anderen Schauspieler wurde ein bisschen was erzählt und er hat mir bestimmte Dinge über das Vermächtnis einer Figur erzählt oder was einer anderen Figur passiert, das hat jedesmal einen Aha-Effekt. Aber das steht alles unter Todestrafe und ich kann nichts erzählen, weil ich sonst getötet werde. Außerdem würde er sowieso alles abstreiten (lacht).

Lena Stadelmann (Übersetzung) - myFanbase


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