Review: #5.12 Das Eine und das Andere

Ich hatte einige Befürchtungen, dass Lumen diese Episode nicht überleben wird und Dexter den zweiten heftigen emotionalen Schlag quasi innerhalb eines Jahres bekommt. Insofern bin ich irgendwie sehr froh, dass die Autor:innen eine ganz elegante und auch konsequente und nachvollziehbare Lösung gefunden haben, die mir auf mehreren Ebenen gefällt. Zum einen wäre hier die Tatsache, dass Lumen mit der "Rache" an Chase tatsächlich ihre Dämonen besiegen kann und quasi ihren Frieden finden kann. Doch ist auch der Grund, warum es für Dexter kein Happy End geben kann. Es war ja die perfekte Kombination. Dexter hatte eine Person gefunden, vor der er sich nicht verstecken muss, weil sie seine Neigung quasi teilte bzw. erkannte, welche Vorteile das hat. Doch Lumen hat diesen Drang nun nicht mehr und damit auch diese Liaison keine Zukunft. Das ist schade, aber eben leider nach wie vor das Los von Dexter. Unter dem Strich bleibt er ein kaltblütiger Mörder, auch wenn er natürlich gute Absichten hat. Dass Lumen da nicht dauerhaft mitmacht, ist schade, aber nachvollziehbar. Bei aller Beziehungsenttäuschung eröffnet sich allerdings auch ein anderer, kleiner Lichtblick. Debra hat mit ihrer tollen Polizeiarbeit Dexter und Lumen eigentlich erwischt, doch auch sie steckt in einem moralischen Dilemma, nachdem erneut ein Fall so aufwühlend war. Debra lässt die beiden also unerkannt laufen, weil sie es ebenso „gerecht“ findet, dass Chase und die anderen nicht mehr leben, nachdem sie die ganzen Frauen auf dem Gewissen haben. Ergibt sich da eine Chance, dass Debra doch eines Tages die volle Wahrheit über Dexter erfährt und das aber dann funktioniert. Man würde es Dexter so sehr wünschen, weil er so viel aufgibt oder zumindest so viel damit zu tun hat. Denn auf der anderen Seite funktioniert ja auch sehr viel. Dass Astor und Cody sich Dexter wieder zuwenden und er zumindest diese Familie wieder hat, ist dann eben doch ein kleines Happy End. Selbiges deutet sich auch bei Laguerta und Angel an. Die wollen an ihrer Ehe arbeiten und sich noch mal zusammen reißen. Ich muss sagen, dass mich ihre Beziehung nie sonderlich berührt hat und alles in diesem Zusammenhang eher langweilte. Laguerta schafft es einfach in jeder Staffel unsympathisch zu sein, weil ihr das menschliche Feingefühl fehlt und sie in ihrer Machtposition zu viele Fehler macht und das nicht einsieht. Hier bin ich gespannt, wie man diese Beziehung weiterführen wird. Die Beziehung zwischen Quinn und Debra hat auch eine Zukunft, weil Dexter von seiner Sonderstellung wieder Gebrauch macht und den unschuldigen [url=Quinn][/url] mit dem falschen Bluttest rettet. Das gehört sich bei Dexters Gerechtigkeitssinn auch so, aber dadurch bringt er sich natürlich auch in eine gute Position den beiden gegenüber, um sich selbst weiter schön aus dem Fokus zu nehmen. Für Debra freut es mich, weil Quinn eigentlich auch ein guter Typ ist, aufrichtige Polizeiarbeit macht, kritisch ist und ein gutes Gespür hat. Auch hier bin ich gespannt, wie man das in der nächsten Staffel fortführen wird. Außerdem frage ich mich natürlich, ob man irgendwann eine Möglichkeit finden wird, Lumen noch mal ins Spiel zu bringen.

Fazit

Die Staffel findet einen würdigen Abschluss, der Gerechtigkeit für Lumen liefert, aber kein vollständiges Happy End darstellt. Zudem hat man genügend Anknüpfungspunkte für die nächste Staffel, weil die Geschichten rund um die Beziehungen noch lange nicht auserzählt sind. Die Staffel insgesamt empfand ich dank Lumen beziehungsweise Julia Stiles auch als richtig gut, weil man mit ihr einen tollen Weg gefunden hat, um Dexter weiter auf den Grund zu gehen, er kurz davor war aufzufliegen und dieser ganze Weg äußerst spannend inszeniert wurde. Die Nebenplots konnten zwar weniger überzeugen, aber das ist am Ende nicht das, was mir in Erinnerung bleiben wird. Ich hoffe sehr, dass man in der sechsten Staffel an das Niveau anknüpfen kann, auch wenn es immer schwieriger wird, einen neuen Serienkiller-Fall für die Staffel zu finden.

Emil Groth - myFanbase

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