Bewertung

Review: #5.02 Auf der Fährte

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Ritas Tod überschattet die Entwicklungen dieser Episode. Man kann sich noch nicht so richtig auf Neues einlassen, denn die sympathische Hausfrau und Mutter fehlt. Sie fehlt den Kindern, Dexter, ihren Freunden, aber sie hat auch im Cast eine riesige Lücke hinterlassen, die es ab nun mit neuen spannenden Erzählsträngen zu füllen gilt.

"It's said there are seven stages of grief. I suppose killing someone with my bare hands in a men's room was my way of working through the anger stage."

Doch zunächst müssen wir mal wieder um unseren Lieblingsserienmörder bangen. Das FBI möchte ihn sprechen und Dexter befürchtet, in die Ermittlungen hineingezogen zu werden. Langsam erkennen die Ermittler Zusammenhänge zwischen Kyle Butler, Dexters Scheinidentität im Umgang mit dem Trinity-Killer, und dem Killer selbst. Einerseits zum Glück andererseits leider wird schnell klar, dass das FBI vollkommen im Dunkeln tappt und sie Dexter nicht im Visier haben. Der Zuschauer darf also erst mal aufatmen. Jedoch ist es auch etwas traurig, dass das Potential dieser lauernden Gefahr zunächst vergeben wird. Gehen wir davon aus, dass Kyle Butler in dieser Staffel noch einmal Probleme machen wird.

Probleme machen dem Department neue Leichenfunde. Der Kopf einer Frau mit herausgetrennten Augen und Zunge liegt in einem Park, nicht unweit findet sich ihr Körper. Und als könnte es in dieser Episode nicht genug Leichen geben, wird auch kurz darauf der Mann des Opfers gefunden, der sich mit einer Schrotflinte in den Kopf geschossen hat. Hier beginnt man sich dann doch viele Fragen zu stellen. Hängen die beiden Tode zusammen und inwiefern? Auch die Anspielung auf okkulte Rituale macht diesen neuen Strang besonders spannend. "Supernatural" meets "Dexter"? Doch ohne Dexter scheint das Dezernat aufgeschmissen und was es mit den beiden Toten auf sich hat, muss sich in den nächsten Folgen zeigen.

Absolut nervig und unnötig ist dagegen Debras Verhalten. Sie war mir gerade etwas sympathischer geworden, da schläft sie mit ihrem Kollegen Quinn und leugnet es auch noch. Dass die Kinder mit Ritas Tod nicht zurechtkommen, ist absolut nachvollziehbar. Debra aber hatte eigentlich nie viel mit ihrer Schwägerin zu tun. Daher ist ihre übertriebene Reaktion unverständlich. In Anbetracht vergangener Erlebnisse könnte man ihr unüberlegtes Handeln sogar verzeihen, doch dass sie mit ihrem Kollegen ins Bett steigt, passt nicht zu ihrer Entwicklung. Nach allem, was sie erlebt hat, könnte sie sich vor Männern fürchten. Jedoch wird sie als starke und ehrliche Frau charakterisiert. Dass sie sich selbst und Quinn belügt, passt wiederum nicht zu diesem aufgebauschten Selbstbewusstsein.

"Plenty of reasons for blood to be there."

Das absolute Spannungsmoment dieser Episode ergibt sich eigentlich durch den Fund von Blutflecken in einem Umzugswagen. Dexter entdeckt die Spuren und kann nicht anders als seiner Leidenschaft nachzugehen. Es handelt sich um menschliches Blut und wir wissen ganz genau: Dexter hat sein nächstes Opfer gefunden. Vielleicht aber auch seinen nächsten Gegenspieler? Boyd Fowler hatte den Umzugswagen vor Dexter gemietet. Und dass er üblen Freizeitbeschäftigungen nachgeht, lässt sich spätestens dann erahnen, als Dexter am Ende der Episode die Frauenleiche in einem der Fässer findet, das Fowler in einem Sumpf abgeladen hat.

Es scheint irgendwie, als würde Dexter langsam wieder in seinen Alltag finden und das weckt in der Serie den Charme der ersten Staffel. Doch tun mir die Kinder leid, die Dexter eigentlich in den Vordergrund stellen wollte. Hier findet er aber schnell eine Ausrede, denn seiner Meinung nach kann sich niemand um andere kümmern, der sich noch nicht um sich selbst gekümmert hat. Gleichzeitig verliert sich irgendwie Dexters Entwicklung der letzten vier Staffeln. Man konnte mittlerweile fast daran glauben, dass er tief in sich doch Regungen und Gefühle hat. Er hat sich ein Nest gebaut und in gewisser Hinsicht ein normales Leben geführt. Und ganz plötzlich ist all das wieder verschwunden. Das wirkt zunächst wie ein Rückschritt der Serie.

Fazit

Diese Episode zieht sich etwas. Die Reaktionen von Debra und den Kindern sind anstrengend, aber ein ganz großer Pluspunkt liegt in den sich eröffnenden Geschichten. Sowohl für das Dezernat als auch für Dexter scheint es einen neuen Gegner zu geben. Und eine Schwulst an Fragen stürmt auf den Zuschauer ein: Gibt es da Gemeinsamkeiten? Wie geht es für die Kinder und Dexter weiter? Wie wird Debra mit den Ereignissen fertig? Und hat die Ehe zwischen Laguerta und Batista schon erste Risse? Die Hoffnung auf viele weitere spannende Episoden und ist die Stärke dieser Folge.

Janina Funk - myFanbase

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