Bewertung

Review: #11.05 What's Hiding in the Dark?

Wenn man sich die Bewertungen der aktuellen elften Staffel so ansieht, dann ist "Chicago Med" wirklich stark und man setzt diese Linie entschieden fort, auch wenn man in dieser Episode die Halloween-Thematik auch hat einfließen lassen.

In der letzten Episode war Hannah Asher nicht zu sehen, wofür man sich das Potenzial diesmal mehr als aufgehoben hat und die Handlung in eine Richtung gedreht hat, die ich unglaublich spannend finden werde, die aber auch einen hohen emotionalen Anteil haben wird. Bevor diese Staffel begonnen hat, gab Showrunner Allan McDonald ehrlich gesagt den beunruhigenden Hinweis, dass sich die Schwangerschaftsnachrichten manchmal anders entwickeln, als man es vermutet hat. Anders als im Social Media vermehrt zu lesen, dass die meisten Fans aufgrund dessen schon davon ausgehen, Hannah wird das Kind verlieren und somit wieder ihre Drogenvergangenheit wieder zum Tragen kommt, gehe ich (erst einmal) nicht davon aus. Das wäre sicherlich eine Möglichkeit und wenn man mal bedenkt, wie OneChicago mit Schwangerschaften und Kinderwünschen umgeht, sicherlich auch die, die am naheliegendsten ist. Allerdings hat uns "Chicago Med" in der vergangenen Staffel schon mehrfach überrascht. Also gehe ich persönlich erst einmal davon aus, dass Hannah das Baby bekommen wird. Ich gehe aber eher nicht davon aus, dass sie es behalten wird. Ich denke, Hannah hat so ein schlechtes Gewissen gegenüber ihrer Schwester, dass sie aufgrund ihrer eigenen Schwangerschaft keine Leihmutter für Lizzy sein kann und auch die Drogenvergangenheit steht teilweise noch immer zwischen den Schwestern. Es wäre also möglich, dass Hannah das Kind zwar bekommen, aber nicht behalten wird. Vielmehr denke ich, dass sie bereits mit dem Gedanken spielt, das Baby dann Lizzy zu überlassen. Das würde für mich auch erklären, weswegen sie sich noch nicht mit dem Geschlecht befasst hat oder überhaupt irgendwelche Bindungen zu dem Baby aufgebaut hat und stattdessen alles dahingehend abblockt. Zwar wurde jetzt auch angedeutet, das Baby könnte eine Krankheit haben, was ich aber ehrlich gesagt für unwahrscheinlich halte. Aufgrund von Hannahs Drogenvergangenheit besteht bestimmt ein Indiz dafür. Ich finde allerdings auch, dass "Chicago Med" sehr viel familiärer geworden ist und man deshalb auf dieser Schiene bleiben wird. Dennoch gehe ich bei dem Gedanken mit, dass sie dadurch einen Rückfall haben wird. Mir persönlich hat Hannah in Staffel 5 nicht besonders gefallen, was aber wohl eher daran lag, weil man sie für mich seltsam eingeführt hat und es auch recht schnell abgehandelt hat. Nun hat man aber vielmehr die Möglichkeit gegeben, sich bei den Fans beliebter zu machen, weswegen ein Rückfall handlungstechnisch und für ihre Entwicklung sehr viel interessanter und emotionaler wäre. Interessant dürfte dann aber auch sein, wie Dean Archer damit umgehen wird. Beide sind zwar beste Freunde und immer füreinander da. Man konnte aber auch besonders in dieser Episode erkennen, dass sie mit der Schwangerschaft, dem Elternwerden und alles, was damit verbunden ist, relativ unterschiedlich umgehen. Ein Vor- sowie gleichzeitiges Nachteil ist wohl auch, dass Dean bereits Vater ist und auch nicht besonders gut daran ist, die Dinge, die ihn beschäftigen, verständlich und empathischer zum Ausdruck zu bringen, weshalb sich Hannah dann eher analysiert von ihm fühlt. Es dürfte also noch mächtig spannend und emotional werden.

Es reiht sich dabei auch logisch nachvollziehbar Hannahs gemeinsamer Fall mit Caitlin Lenox ein. Jenny Roselle ist noch ein Teenager und leidet unter Unterleibskrämpfen, die sich schnell mit einer starken Periode erklären lassen. Aber wie ich schon neulich schrieb, hat man hier Fälle, die sich nicht einfach so einstufen lassen. Auch hat Jenny keine Endometriose, auch wenn eben alles drauf hindeutet. Dafür gibt es aber einen positiven Schwangerschaftstest, jedoch kein Baby. Hier spielt man mit dem Halloween-Anteil, bekommt es aber in meinen Augen deutlich besser eingebunden und logisch-emotional nachvollziehbarer als es bei "Chicago Fire" der Fall war. Nicht nur, dass Jenny erst einmal verneint, ein Kind bekommen zu haben, sondern da wird Kim Burgess in den Fall geholt, damit das Kind gefunden wird, das Jenny laut eigener Aussage vergraben hat. Ja, wie gesagt, der Halloween-Anteil und man kommt nicht drumherum zu denken, dass das ziemlich grausam ist und es wird schnell klar, dass es eine Totgeburt war und das Kind – wie bei Hannahs Schwester – auch schon eine Woche tot im Mutterleib war. Dadurch bekommt diese Handlung eine Wendung von total grausam zu total emotional und traurig. Jenny erging es ähnlich wie Hannah, dass sie es einfach auch nicht wahrhaben wollte. Ich glaube, dadurch wären ihre Schuldgefühle noch schlimmer geworden, als sie es ohnehin schon waren.

Einen Halloween-Anteil hatte auch der Fall von Mitch Ripley und Daniel Charles. Ich bin im Übrigen beeindruckt davon, wie harmonisch die beiden zusammenarbeiten können. Fast ein bisschen schade, dass man ihre gemeinsame Arzt-Patienten-Vergangenheit nicht noch einmal thematisiert. Die kam mir in Staffel 9 etwas zu kurz daher. Die beiden haben den jungen Lucas Early als Patienten, der sich laut seiner Lehrerin seit mehreren Tagen seltsam verhält und sich selbst verletzt hat. Allerdings bezeichnet er Mitch auch als einer von den Bösen und Monster. Wie gesagt der Halloween-Anteil hat auch hier Einzug erhalten. Fairerweise muss ich auch zugeben, dass ich Dämonengesichter-Syndrom tatsächlich erst einmal bei Google nachlesen musste. Es ist ja nahezu perfekt für einen solchen Feiertag, dahinter steckt jedoch mehr und kann Folge eines traumatischen Erlebnisses sein. Da Lucas in einer Pflegefamilie aufwächst, liegt der Verdacht hier ebenfalls sehr nahe, dass es an ihnen liegt. Ich bin aber tatsächlich stolz auf die Drehbuchautoren der Serie, dass sie es schaffen, noch einmal ganz andere Perspektiven aufzuzeigen. Lucas' Pflegeeltern sind ganz tolle und fürsorgliche Menschen. Jedoch sind Lucas' leibliche Eltern drogensüchtig und haben dem Jungen wahrscheinlich mehr als einmal zu verstehen gegeben, was in ihren Augen falsch und richtig ist. Mir tat es sehr leid. So hat er nicht nur mitbekommen, dass er zurück zu seinen leiblichen Eltern soll, die wieder clean sind, sondern er hatte auch nicht die Möglichkeit, sich jemandem anzuvertrauen, weil er in seinem Wissen oder das, was ihm vermittelt wurde, etwas Falsches getan hatte. Ich hoffe wirklich, Daniel geht nicht so schnell in Rente. Erneut hat er bewiesen, wie großartig er in seinem Beruf ist und auch Sharon Goodwin hat ihm zu verstehen gegeben, dass sie beide den Laden zusammenhalten. Ein bisschen erschreckend ist das schon, wenn man mal bedenkt, dass S. Epatha Merkerson und Oliver Platt die einzigen sind, die vom Originalcast noch übrig geblieben sind.

Kommen wir zu Sharon und dem Cliffhanger, bei dem ich vorher gelesen habe, was passiert ist und passieren könnte. Ich muss sagen, dass ich es ein bisschen fies fand, es als 'Major Exit?' zu benennen. Es geht um Sharons Exmann Bert Goodwin, der an Alzheimer erkrankt ist und in dieser Staffel eine größere Rolle spielen soll. Ehrlich gesagt mag ich Bert momentan sehr gerne, weil jetzt in gewissen Szenen seine sanfte Seite zum Vorschein kommt, in die sich Sharon offenbar damals verliebt hat. Aber natürlich fiel mir beim diesmaligen Besuch auch auf, dass er erneut abgebaut hat und seine Wutausbrüche schlimmer, intensiver aber auch aggressiver werden und dass Sharon diese nicht mehr so einfach an sich abprallen lassen kann. Sehr gut hat mir die kurze Szene zwischen ihr und Dean gefallen. In gewisser Weise hat man nun ihre Beziehung, die sich nach Deans Rettung von Sharon langsam aufgebaut hat, wieder aufgegriffen. Er hat auch etwas sehr Richtiges gesagt: Nicht nur Bert macht die Erkrankung durch, sondern auch Sharon. Man sagt zwar immer, der Betroffene hat am meisten zu leiden, was sicherlich auch einerseits stimmt. Andererseits ist es aber auch eine Krankheit, die mit den anderen Angehörigen ebenso viel macht, die aber oft keine Beachtung finden. Ich hoffe also, dass es mehr solcher Szenen zwischen Dean und Sharon geben wird und auch wenn die finale Szene dieser Episode so aussah, als würde Bert sterben, bin ich davon noch nicht überzeugt und es wäre mir auch fast zu ähnlich mit Daniels Mutter. Also mal sehen, was die nächste Episode so bringt.

Was es sonst noch gab...

  • Ich finde es immer wieder herrlich, wie genervt Dean von Krankenschwester Kacy ist. Das ist schon fast wie ein Running-Gag.
  • Lovells Aussage zu ihrem Kostüm und Eugene Levy war ein Brüller.
  • Mitch und Sadie Smith empfinde ich schon jetzt als ein stabileres Paar als es bei Mitch und Hannah der Fall war. Vor allem finde ich auch interessant, dass man Sadie weiterentwickelt und ihr die Sache mit dem Brunnen verständlicherweise noch immer nachhängt. Ich bin gespannt, wie es mit den beiden und Emelia Smith weitergehen wird.
  • Ja hallo. Was ist denn mit Kip Lenox passiert? Er ist ja kaum wiederzuerkennen. Ich freue mich aber total für ihn, dass er jetzt sein Leben ganz offensichtlich auf die Reihe bekommt. Allerdings ist ihm auch aufgefallen, dass Caitlin sich verändert hat und auch ihr Leben anders verläuft. Lange wird es sicherlich nicht mehr dauern, bis herauskommt, dass ihr Test positiv war.

Fazit

Zugegeben, direkt nach dem Schauen der Episode waren meine Eindrücke nicht so gut bzw. wusste ich nicht genau, was ich vom Gesehenen genau halten sollte. Doch ich muss sagen, "Chicago Med" hat auch diesmal ein tollen Job gemacht, sodass ich mich auf die nächste Episode freue.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "Chicago Med" ansehen:

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