Bewertung

Review: #3.20 Vermisst

Nachdem Tommy geflohen ist, stellt sich nunmehr die Frage, wie Kevin und Justin dies ihrer Familie erklären. Neben diesem brisanten Thema, muss auch entschieden werden, wie es nun mit Ojaj weitergeht. Natürlich muss da ein Familienmitglied der Walkers herhalten und ich war etwas bestürzt, um wen es sich dabei handelt. Zudem zeigt sich Holly von einer sehr verständnisvollen Seite, während es so wirkt als will Ryan einen Keil zwischen Justin und Rebecca treiben. Auch die (Nicht)Streitereien zwischen Kitty und Robert scheinen kein Ende zu nehmen.



Übertrieben



Irgendwie habe ich das Gefühl, man will bei Kitty und Robert absichtlich Drama und Streit heraufbeschwören. Dies liegt wahrscheinlich daran, dass Sarah erst neulich anmerkt gehat, ihre Schwester muss streiten, da sie nur dann wirklich liebt. So gesehen, ist es ja nicht mal schlecht. Jedoch wirkt es einfach so, als würde den Autoren nichts anderes einfallen und man so versucht, die beiden im Seriengeschehen unterzubringen.

Da sich ihr Streit mal wieder um Roberts Kampagne dreht, bekommt man auch als Zuschauer immer weniger Laune, den beiden dabei zuzusehen und auch zuzuhören. Doch damit nicht genug, denn Robert stellt seine Kampagne vor die Tat Tommys und verursacht damit, dass seine Frau sich in Alec einen neuen Gesprächspartner sucht, vollkommen zurecht, wie ich finde. Und weil das nicht ausreicht, versucht man auch noch einen erneuten Schock beim Zuschauer auszulösen, da Robert erneut Herzprobleme bekommt. Vielleicht dachte man ja, was einmal funktioniert, gelingt auch ein zweites Mal. Nicht mal mich konnte dies schocken, obwohl mir Robert seit seinem Infarkt sehr am Herzen liegt. Ich kann sogar in gewisser Weise verstehen, dass er keinen Krankenwagen wollte. Wie sieht das denn auch aus? Erst schwingt man große Reden und so weiter und dann wird man als Senator womöglich auf einer Trage abtransportiert. Nein, das geht absolut nicht. Dieses Bild würde für seine Kampagne sicherlich nicht förderlich sein. 



Doch was will man uns denn nun mit dieser Handlung sagen? Dass Robert wieder nichts daraus gelernt hat und trotzdem darauf pocht, schnell wieder zu genesen und es eben nicht ruhiger und entspannter angehen lässt? Bitte, bitte, liebe Autoren, lenkt seine Einstellung diesbezüglich in eine andere Richtung. Immerhin heißt es ja, aus Fehlern lernt man. Ich hoffe einfach, dass er nun wirklich mal einen Gang zurückschaltet und auf Kitty hört. Doch selbst wenn das endlich mal der Fall sein sollte, habe ich die Befürchtung, dass der nächste Streit schon vor der Tür steht, obwohl Kitty langsam so aussieht, als würde sie dies alles nur noch langweilen. Immerhin scheint Alec ein guter Gesprächspartner für Kitty zu sein und diese Tatsache missfällt dem Senator sicherlich. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass zwischen den beiden etwas laufen wird, aber zurzeit kann man sich bei "Brothers & Sisters" ja nicht so sicher sein. Warten wir einfach mal ab.



Keil dazwischen



Was bei Robert und Kitty nicht mal ansatzweise eingetroffen ist, scheint auf einem 'guter' Weg bei Ryan und Rebecca beziehungsweise Justin und Rebecca zu sein. So ganz weiß ich noch immer nicht, was ich von dem Zuwachs der Walkers halten soll. Grundsätzlich mag ich Ryan eigentlich schon doch seine Verbitterung wegen seiner Mutter macht ihn dann doch etwas unsympathisch. Auch bin ich mir nicht sicher, ob er wirklich kein Interesse an Rebecca hat und er ihr das mit Tommy nur gesteckt hat, weil er sauer auf Justin war, da jener ihm vorgeworfen hat, sich nur in die Familie drängen zu wollen und Ryan eigentlich einen Hass auf die Walkers hat.

Ob dem wirklich so gewesen ist, dass seine Mutter sich nach dem Treffen mit William wirklich umgebracht hat, ist für mich immer noch fraglich. Zwar gibt es durch die Hotelrechnung, welche ja an ihrem besagten Todestag ausgestellt worden ist Beweise, dennoch kommt mir dies einfach zu gewollt vor. Ich hoffe einfach, dass es noch eine andere Begründung für die Hotelrechnung und dem Tod gibt. Ansonsten fände ich diese Umstände zu anstrengend und vorhersehbar. Etwas, was wir schon das ein oder andere Mal erlebt haben und man nicht mehr sehen möchte. Trotz dieser Kritikpunkte gefallen mir die gemeinsamen Szenen von Luke Grimes und Emily VanCamp sehr gut und deswegen würde ich mir auch wünschen, dass es bei einer Freundschaft der beiden bleibt.



Löwenmutter und Hoffnungen



Offenbar habe ich irgendwas verpasst oder wieso ist Noras Krebszentrum schon fertig? Ich meine, es war doch noch im Bau aber nachdem Roger den Kostenvoranschlag überarbeitet hat, war doch davon irgendwie überhaupt keine Rede mehr. Naja, für mich diente diese Eröffnung eh nur Mittel zum Zweck.
Denn die Geschichte von Maggie Stevens Tochter veranlasste Nora nur dazu, neue Hoffnung dessen zu schöpfen, dass Tommy vielleicht doch zur Einsicht kommt und zurückkehrt. Kann man auch verstehen, da sie sich schuldig fühlt, was sie aber gar nicht ist. Dennoch kann ich mit ihr mitfühlen, weil sie hofft, ihre Ohrfeige war nicht das letzte, was sie ihrem Sohn 'mitgegeben' hat. Dennoch frage ich mich, ob sie da nicht zu viel hineininterpretiert. Es war ja nicht so, dass diese Ohrfeige Tommys Entscheidung grundlegend beeinflusst hat. Die Entscheidung zur Flucht traf er ja alleine, somit trifft Nora in meinen Augen keine große Schuld.



Dass sie trotzdem allem ihre Hoffnung nicht verliert, ist für mich durchaus verständlich. Mir gefiel das (zweite) Gespräch mit Julia sehr gut. Da diese durch ihr eigenes Mutterdasein durchaus versteht, was Nora fühlt und ihr deswegen das Versprechen gibt, ihren Mann zu bitten, nach Hause zu kommen. Ich habe allerdings auch den Eindruck gewonnen, als habe Julia durch ihr Versprechen ihre eigene Entscheidung getroffen. Ihrem Blick nach zu urteilen, dürfte diese nicht unbedingt positiv ausfallen. Aber mal ehrlich, warum sollte sie auch? Tommy hat sie angelogen und das sogar mehrmals. Er hat sie und Elizabeth verlassen, aus Angst vor dem Gefängnis, aus purer Eitelkeit und Sturheit. Da kann der Schwur der Ehe auch nichts mehr retten. Vielleicht hätten sie die schlechten Zeiten überstanden, wenn Tommy seine Frau nicht außen vorgelassen hätte.


Zurück zu den Wurzeln und eine Wandlung?



Ich bin ja schon ein bisschen sprachlos und auch etwas verstimmt, dass Sarah nun die Präsidentin von Ojaj ist. Das liegt wohl auch ganz besonders daran, weil man ihre eigene Firma 'Greenatopia' jetzt anscheinend ganz abgesäbelt hat und das, obwohl diese Storyline nicht einmal halb zur Zufriedenheit aufgebaut und ausgebaut worden ist. Dabei hatte ich mich wirklich schon sehr auf ein bisschen mehr Handlung mit Kyle und Ethan gefreut. Doch statt man diese Geschäftsbeziehung noch etwas mehr Tiefgang gibt, findet sie gerade noch einmal kurz Erwähnung und diente wegen Tommys Anhörung in #3.18 Partei ergreifen eher als Ausrede! Ja, das nervt mich gewaltig, weil man sich einfach nur noch fragt, welchen Sinn und Zweck diese kurzlebige Story denn hatte. Wahrscheinlich besteht der Sinn nur darin, um Sarah die Augen zu öffnen, wie falsch ihr Weggang vom Familienunternehmen doch war. 



Dabei ist Ojaj schon noch ein Familienunternehmen, wenn auch nicht von den Walkers geführt. Immerhin bilden Rebecca und Holly ebenso eine Familie und arbeiten beide bei Ojaj. Doch das scheint ja gänzlich falsch zu sein, da ja Holly so in den Augen der Walkers eine böse Schlange ist und sich alles unter den Nagel reißen will. Gerade jetzt würde ich mir wünschen, dass ihre nette Art gegenüber Sarah nur Fassade ist und sie doch noch irgendwelche Gemeinheiten schmiedet. Dies könnte aber Ärger mit David bedeuten und ich finde die Paarung einfach zu schön, als dass ich mir wünschen würde, sie schon wieder beendet zu sehen. Ich glaube sogar, dass David Holly vielleicht dazu bewegt hat, die Familie an erste Stelle zu setzen. So wäre zumindest ihre verständnisvolle und rücksichtsvolle Art bei der Abstimmung zu erklären. Wobei das ja keinen kleinen Seitenhieb dann und wann ausschließt.



Fazit



Während #3.19 Neuanfang schon nicht sonderlich gut überzeugen konnte, scheint es #3.20 Vermisst noch viel weniger zu schaffen. Sämtliche Handlungsstränge wirkten nicht richtig durchdacht und lieblos dargestellt. Lediglich die kurzen Momente zwischen David und Holly und zwischen Nora und Julia konnten der Folge dann doch noch einige Lichtblicke spendieren.

Daniela S - myFanbase

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