Bewertung

Review: #3.03 Die dunklen Jahre

Foto: Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Diese Folge entführt den Zuschauer in die glamourösen Zwanziger Jahre und kann durch einige große Überraschungen überzeugen. Auch für die kommenden Folgen eröffnet sie viele Handlungsstränge, die großes Potenzial haben.

"I remember you. We were friends." - "We are friends."

Todesfälle sind wir bei "Vampire Diaries" mittlerweile gewöhnt, nichtsdestotrotz gibt es immer noch faustdicke Überraschungs- und Schockmomente. Stefan und Klaus waren Freunde! Wer hätte das gedacht? Im Finale der letzten Staffel wurde schon deutlich, dass Klaus ein besonderes Interesse an Stefan hat und nun ist also die Frage nach dem Warum geklärt und die Auflösung finde ich einfach grandios. Kein mythologischer Hokuspokus steckte hinter Klaus' Intention, sondern schlicht und ergreifend die Sehnsucht nach seinem einzig echten Freund. Dieses Duo hat ein riesengroßes Potenzial, denn die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach und es macht Spaß, diese Partner-in-Crime zu beobachten. Klaus und Stefan strahlen in den Rückblenden eine Leichtigkeit aus, die man noch nie zuvor bei ihnen gesehen hat. Es ist so erfrischend, so aufregend, so viel versprechend! Sehr pikant ist dabei natürlich, dass Stefan Klaus maßgeblich in der Hinsicht beeinflusst hat, nun eine ganze Armee von Hybriden herstellen zu wollen und seine dunkle Seite auszuleben.

"Are you ever going to tell me your name?" - "Sure. When you earn it."

Und hier kommt noch eine Überraschung: Wir haben Stefan nie mit einer anderen Frau außer Elena bzw. Katherine gesehen. Irgendwie habe ich sogar angenommen, Elena sei nach Katherine seine erste Freundin. Doch nun erfahren wir, dass Stefan mit Klaus' Schwester zusammen war und sie sogar vor ihm kannte. Unterschiedlicher könnten Rebekah und Elena kaum sein, doch Rebekah gefällt mir trotzdem – oder gerade deswegen – sehr gut! Sie kann Stefan Paroli geben und ist ihm in keiner Hinsicht unterlegen. Die Funken sprühen geradezu, wenn die beiden aufeinander treffen und auch hier begrüße ich die Abwechslung. Ein Stefan, der keinerlei Skrupel hat und eine Frau, die nicht minder rücksichtslos ist – bitte mehr davon! Dennoch wird dem Zuschauer klar, dass Rebekah echte Gefühle für ihn hegt, als sie sich für ihn und gegen ihren Bruder entscheidet. Bei Stefan bin ich mir da nicht so sicher. Äußerst interessant ist es jedoch, dass Elenas Kette ursprünglich Rebekah gehört hat und offensichtlich notwendig ist, um die Hexe zu kontaktieren, die Klaus an der Erstellung von Hybriden gehindert hat. Dies könnte in den kommenden Folgen genauso spannend werden wie der ominöse Vampirjäger, vor dem selbst Klaus Angst hat.

"'March 12th, 1922. I've blacked out days. I wake up in strangers' blood, in places I don't recognize, with women I don't remember.' I'm shocked! Stefan's not a virgin?“

Damon und Elena sind mal wieder auf einem gemeinsamen Roadtrip unterwegs. Schon in #1.11 Lebenslinien kamen wir als Zuschauer in den Genuss, die beiden auf engstem Raum miteinander agieren zu sehen und für mich war dies der Beginn ihrer Freundschaft und der sich immer mehr entwickelnden Anziehungskraft zwischen ihnen. Nun fährt Damon Elena nach Chicago, damit sie dort Stefan überzeugen kann, zurückzukehren. Was mir an dieser Storyline so gut gefällt, ist, dass Damon Elena auf den Boden der Tatsachen holt und ihr die Augen öffnet. Ihr Freund ist de facto ein Vampir, und auch wenn Stefan in den letzten Jahren auf Diät war und sich wie ein wahrer Vampirengel verhalten hat, so hat er doch eine dunkle Seite, mit der sich Elena auseinandersetzen muss. Dabei lässt Damon seinen Humor natürlich nicht vermissen und beschert und so manch sarkastischen Kommentar. Da er seinen Bruder allerdings auch sehr gut kennt, weiß er, dass dieser so schnell nicht mehr zu seinem alten Ich zurückkehren kann und bereitet Elena darauf vor, dies entweder zu akzeptieren oder mit Stefan abzuschließen.

"She’s not going anywhere until she's got you checked into vampire rehab and on the mend. Trust me."

Damon kennt jedoch nicht nur seinen Bruder sehr gut, sondern auch Elena und macht Stefan deswegen unmissverständlich klar, dass er Elena helfen muss, mit ihm abzuschließen. In dieser Szene sieht man wieder den guten Stefan durch die Oberfläche brechen, da er immer noch versucht, Elena vor Klaus zu beschützen. In dieser Hinsicht sind sich die Brüder einig und deswegen lenkt Damon Klaus so lange ab, dass Stefan mit Elena sprechen kann. Obwohl die Szene zwischen den beiden Brüdern nur sehr kurz ist, kann sie mich voll und ganz überzeugen. Sie zeigt, dass die beiden an einem Strang ziehen und trotz Klaus' Einfluss immer noch ein Team sind.

"I don’t want to see you. I don’t want to be with you. I just want you to go."

In dieser herzergreifenden Szene macht Stefan mit Elena Schluss, um ihr die Situation zu erleichtern. Er belügt sie, damit sie ihn gehen lässt und nicht insgeheim hofft, er könne nochmal zu ihr zurückkehren. Nachdem man den bösen Stefan in den Rückblenden gesehen hat, ist mir das schon wieder fast zu viel des Guten. Man merkt, dass Stefan keines dieser Worte wirklich ernst meint, denn seine Absicht ist es ja nur, Elena zu beschützen, doch ich wünschte mir, er würde seine dunkle Seite nun zunächst einmal auskosten wollen. Sein Verhalten ist zwar sehr nobel und romantisch, aber der böse Stefan war so erfrischend, dass ich einfach hoffe, noch mehr davon zu sehen. Da Klaus nun, wenn auch noch unwissentlich, hinter ihrer Halskette her ist, wird Stefans Einsatz jedoch sicher nicht mit Erfolg belohnt.

"Why are you trying to fix me?" – "So I don't need to kill you."

Ja, es gibt sie noch... die Menschen, die Vampire nicht mit offenen Armen empfangen und tatsächlich etwas gegen sie haben. In diesem Fall ist es Carolines Vater Bill, der versucht, seiner Tochter die Blutlust auszutreiben. Auf grausame Art foltert er sie und versucht durch Konditionierung ihr jegliches Vampirverhalten abzutrainieren, was natürlich nicht funktioniert. Einerseits kann ich seinen Zwiespalt sehr gut verstehen. Vampire sind in der Regel Monster und trotzdem möchte er seine Tochter nicht töten, aber Caroline hat sich vorbildlich im Griff und man leidet wirklich mit ihr mit. Das Ganze wird jedoch durch Tylers Verhalten wieder gut gemacht. Ich fand es sehr süß, wie er sie am Ende getröstet hat und ihr den Tageslicht kniend wieder an den Finger steckte. Es ist jetzt wohl keine Frage mehr, dass sich zwischen Tyler und Caroline etwas Ernstes entwickelt, was mich sehr freut. Außerdem wird hier ganz deutlich, dass Carolines Mutter all ihre Zweifel überwunden hat, hinter ihrer Tochter steht und eine sehr große Entwicklung durchgemacht hat.

"A hybrid who wants me dead and a sidekick who's off the rail? I couldn't be further away"

Die gute alte Katherine hat mal wieder ihre Finger im Spiel. Sie gibt Damon nicht nur den Tipp, wo sich Stefan befindet, sondern sie ist auch noch in Stefans Nähe, obwohl ihr von Klaus große Gefahr droht. Es scheint so, als hätte sie ihr Herz wirklich an Stefan verloren, denn sie war auch schon in den Zwanziger Jahren bei ihm, ohne dass er etwas davon wusste. Typisch Katherine behält sie dies für sich und agiert wie ein unsichtbarer Patron. Es gefällt mir, dass Katherine anscheinend wirklich nicht nur mit Stefan gespielt, sondern wirklich etwas für ihn empfunden hat. Sie ist nun schon die dritte Frau in dieser Folge, deren Liebe Stefan gehört - da kann man schon mal Mitleid mit Damon haben!

Fazit

Glamour, Jazz, ein Roadtrip, dunkle Geheimnisse und große Überraschungen machen diese Folge aus, die mich voll und ganz überzeugen konnte. Ganz besonders die Freundschaft von Klaus und Stefan sorgt für Abwechslung und zeigt uns einen Stefan, den wir noch nie zuvor gesehen haben - einen Stefan ohne Grübeln, schlechtes Gewissen oder Selbsthass. Aber auch die Geschichte um Caroline und Tyler konnte überzeugen und ihre Beziehung einen großen Schritt weiterbringen.

Meike S. - myFanbase

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