Bewertung

Review: #3.02 Der Hybrid

Foto: Paul Wesley, Vampire Diaries - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Paul Wesley, Vampire Diaries
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nach dem eher mauen Staffelauftakt der dritten Season, fällt man mit #3.02 The Hybrid in die Story hinein. Es geht um drei zentrale Storylines, von denen uns wohl die kleiner wirkenden Stories um Caroline und Tyler, sowie um Vickys Bruder Matt und Jeremy nicht die gesamte Staffel über begleiten werden. Doch gehen wir einmal genauer auf die einzelnen Storylines ein.

Tyler und Caroline

In der letzten Episode war der Cliffhanger zum ersten Mal seit etlichen Episoden ein wirklich überraschender und spannender. Ich glaube niemand hat damit auch nur im Entferntesten gerechnet, vor allem, nachdem der Zuschauer noch immer geblendet war von dem unglaublich frühen Erlebnis im Verlauf der Staffel, Caroline und Tyler endlich zusammen zu sehen. Die Storyline ging nahtlos weiter in dieser Episode. Spannung wurde dadurch aufgebaut, dass man einfach nicht erfuhr, was Mrs. Lockwood mit Caroline gemacht hatte. Zum anderen, fragte man sich, wann Tyler checkt, dass seine Mutter ihm Eisenkraut in den Morgenkaffee geschüttet hat.

Und auch in dieser Episode ist der Cliffhanger Caroline-basiert. Der Typ, den Mrs. Lockwood zur Hilfe holt, um das Vampirproblem zu lösen, stellt sich als Vater von Caroline heraus. Ein totaler "Oh, mein Gott"-Moment. Sehr gut gelöst fand ich auch die praktische Lösung Tylers, seiner Mutter zu sagen, dass er ein Werwolf ist. Anstatt es nur zu erzählen, zeigt er es ihr und die ist überaus verängstigt, was eine nachvollziehbare Reaktion ist. Dass er danach aufwacht und sie ihm sofort ihre Hilfe anbietet, macht ihre Minuspunkte, die sie mit dem Angriff und dem Verrat an Caroline gesammelt hat, direkt wieder wett. Auch, dass sie nicht sofort zur Kanzel läuft und petzt, dass Caroline ein Blutsauger ist, steigert ihr Ansehen in meinen Augen gewaltig.

Es bleibt nun noch abzuwarten, wie sich diese Entwicklung auf den weiteren Verlauf dieser Storyline und vor allem auf den Verlauf der Beziehung zwischen Caroline und Tyler auswirkt. Gerade der Cliffhanger bietet in diesem Fall den ersten Mord innerhalb der Grenzen von Mystic Falls in dieser Staffel auf. Der Vater, der weiß, dass seine Tochter ein Vampir ist und zudem auch noch seit Jahrzehnten darauf trainiert ist, Vampire zu hassen. Hier verbirgt sich Konflikt- und Actionpotential, das "Vampire Diaries" an dieser Stelle hoffentlich auszunutzen weiß.

Jeremy und Vicki

Was mir zu diesem Punkt als erstes einfällt, ist, dass ich es nicht für möglich gehalten hätte, aber ich vermisse Bonnie tatsächlich. Wer hätte gedacht, dass ich diese Hexe, die alles andere als spannend ist und bisher auch nicht eine interessante Storyline hatte, irgendwann einmal vermisse? Nun, so ist es jetzt und damit muss ich leben.

Doch komme ich zum eigentlichen Kontext dieses Punktes. Waren wir nicht alle im Grunde froh, Vicki los zu sein? Ich persönlich ja, denn sie hat Jeremy nie etwas Gutes getan. Selbst ihr Tod, war nicht die Erlösung für ihn, die ich mir darüber gewünscht hätte. Zwar sieht man so Anna wieder, doch ist das keine Entschädigung für Vickis schrecklich trauriges Gesicht. Wer jetzt hier bessere Überzeugungsarbeit leistet, wird wohl entscheiden, was als nächstes passiert. So ganz sicher bin ich mir nämlich nicht, dass Vicki mit dem Flehen um Hilfe, nicht doch etwas Negatives im Schilde führt. Leider bin ich mir aber in dem Punkt sicher, dass Anna keine Chance gegen Vicki in den Augen von Jeremy hat. Vicki ist das Mädchen, in das sich Jeremy verliebt hat, tiefer und kräftiger, als jemals in Anna. Das ist zumindest in diesem Fall meine Meinung.

Was ich jedoch interessant finde, ist, dass Jeremy die Begegnungen zunächst eindeutig Angst gemacht haben, es nun jedoch so wirkt, als würde er sich freuen Vicki, aber auch Anna zu sehen.

Wohin diese Storyline uns in der großen Geschichte um Klaus und seine Hybrid-Armee bringt, das ist abzuwarten. Denn noch kann ich darin nur überaus vage Spekulationen von mir geben, was ich jetzt eindeutig unterbinden werde.

Klaus und Stefan

Nun angelangt bei der Hauptstory der Staffel, muss ich zugeben, dass, so verlockend, ein böser Stefan und ein netter Damon auch wirken, die Umsetzung so gar nicht meine Erwartungen und Wünsche an "Vampire Diaries" erfüllt. Wie ich zu dieser Erkenntnis gelange? Ganz klar: Stefan schafft es nicht so schön wie Damon einen bösen Blick aufzusetzen; außerdem kommt zu seinem Verhalten noch das hinzu, dass er Klaus nichts über die anderen sagt. Zum einen der Anruf an Elena, zum anderen die Begegnungen mit seinem Bruder. Dass Klaus von diesen kleinen Lügen nichts weiß, ist meiner Meinung nach vorgespielt. Denn irgendwie wirkt er nicht so unwissend. Doch auf der anderen Seite wirkt er auch nicht mehr so gelassen und entspannt, wie in der vorangegangenen Staffel. Für einen der Urvampire hat er sogar ein richtig ungeduldiges Temperament. Trotzdem mag ich ihn zurzeit von allen Figuren am liebsten. Denn er macht deutlich was er will: eine Armee aus Hybriden (übrigens eine extrem geniale Idee der Autoren), doch wofür wird nicht ganz deutlich. Das macht ihn liebenswert, irgendwie.

Einen sehr schönen Schachzug sehe ich auch darin, dass sein erster Versuch aus einem Werwolf einen Vampir zu machen, nicht funktioniert. Ich persönlich glaube ja nicht, dass Elenas Weiterleben der Grund ist, denn der Fluch wurde ja gebrochen. Generell dachte ich in dem Moment, wo Klaus das Ritual ansprach, dass er in Stefans Augen lesen kann, dass Elena nicht gestorben ist. Nun ja, eine Spekulation vage ich dann nun doch und sage, dass ich glaube, dass die Verwandlung nicht geklappt hat, weil sie das Blut von Werwölfen zu sich genommen haben. Denn erst danach ging es ihnen schlechter. Es ist nur eine Spekulation und bis auf diesen letzten Grund, fällt mir kein weiterer ein, der meine These untermalt. Doch ich könnte es mir vorstellen. Eines ist jedenfalls sicher: Stefan und Klaus werden nun nicht weiter nach Werwölfen suchen, sondern erst einmal versuchen heraus zu bekommen, warum die Transformation nicht funktionierte. Das an sich ist auch viel spannender, als die Jagd nach einem Rudel.

Die restlichen Charaktere

Elena ist hier die Person, die gleich ins Auge springt. Im Grunde hat sie bisher nicht viel mehr getan als hübsch auszusehen und sich Sorgen um Stefan zu machen. Das ist ganz schön traurig, bedenkt man, dass sie eine der zentralen Hauptpersonen ist. Zwischen all der Blutrünstigkeit Klaus' und Stefans geht ihre Storyline gewaltig verloren. Auch ihre Interaktion mit Damon, sein sehnender Blick, ihr kalter Blick zurück, das hatten wir alles schon und hier steckt die Geschichte in einer Sackgasse, aus der man schnell herausfinden sollte, falls man ihre Beziehung zu Damon nicht zu langweilig gestalten will. Mal abgesehen davon, dass ich ein absoluter Fan des Pairings Damon/Elena bin, kann ich nur hoffen, dass Damon endlich einen Schritt nach vorne macht.

Nun noch zu erwähnen, aber mehr auch nicht, ist Alaric. Was ich zurzeit von ihm halten soll, kann ich nicht festmachen. Es ist wohl am besten mit dem Wort gleichgültig zu bezeichnen. Es stört mich sehr, dass er nur in der Storyline mitzuschwimmen scheint, im Kielwasser von Damon und Elena, die eh schon an sich kein großes Boot fahren.

Fazit

Zusammenfassend ist die zweite Episode der Staffel sehr viel interessanter, als die erste. Kein Geheimnis wird aufgedeckt, aber mein Lieblingspärchen, das hoffentlich mehr als nur Freundschaft mit Vorzügen ist (wovon man ja bei Tylers Sorgen um Caroline ausgehen kann), hat einen weiten Schritt getan. Zusammen und vor allem in der Mutter-Sohn-Beziehung. Spannend wird die Geschichte mit dem Vater. Trotzdem kam die Episode irgendwie nicht so recht in Fahrt. Erst gegen Ende hatte man das Gefühl, dass etwas Action aufkommt, auch wenn sicherlich nicht an Kunstblut gespart wurde. Noch ist mir alles zu sehr in der Schwebe, aber das ist man von "Vampire Diaries" ja gewohnt. Bleibt abzuwarten, ob alle Geschichten miteinander verknüpft werden, oder große Teile wieder unabhängig voneinander zu einem Ende kommen.

Jamie Lisa Hebisch – myFanbase

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