Bewertung

Review: #3.01 Flashpoint

Foto: Grant Gustin, The Flash - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Grant Gustin, The Flash
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Nachdem Barry im Finale der zweiten Staffel von "The Flash" eine neue Realität erschaffen hat, lernen wir Zuschauer diese in #3.01 Flashpoint kennen. Dabei müssen wir uns gemeinsam mit Barry auf einige neue Dinge einstellen, bei denen nach längerem Betrachten klar wird, dass eine andere Realität nicht so ist, wie man anfangs dachte...

Barrys neues Familienleben

Zu Beginn der Serie wurde Barrys Familienleben durch die Ermordung seiner Mutter und der Verhaftung seines Vaters komplett kaputt gemacht und er musste gleich zwei Verluste hinnehmen. Vor allem war es aber der Tod von Nora, den Barry anscheinend nie wirklich verkraftet hat. Dabei war es sehr verständlich, als er in der ersten Staffel in der Zeit zurückgereist ist, weil er Nora eigentlich vor der Ermordung durch den Reserve-Flash retten wollte, es aber letztlich nicht konnte, damit er nicht die Leben der anderen zerstört.

Im Finale der zweiten Staffel musste er auch noch mit ansehen, wie sein Vater von Zoom getötet worden ist und er musste erkennen, dass er nun gar keinen Elternteil mehr um sich hat. Verständlicherweise hat ihn diese Tatsache geschockt und man kann durchaus nachempfinden, wie sehr es ihn belastet. Allerdings hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass er diesmal wirklich seine Mutter vor dem sicheren Tod rettet und damit nicht nur in der Zeit zurückreist, sondern auch dadurch verhindert, dass alles, was wir bisher kannten, anscheinend ungeschehen macht. Allerdings kann ich sein Handeln dahingehend durchaus verstehen, da mit Noras Tod das 'Unheil' seinen Lauf genommen hat und Barry wollte auch ein völlig normales Leben haben, in dem er beide Elternteile um sich hat und es genießen kann.

Auf der einen Seite sei ihm dies auch vollkommen gegönnt. Barry macht einen sehr glücklichen Eindruck, wenn er von seinen Eltern umgeben ist und es ist schön mit anzusehen. Auf der anderen Seite hat er auch enorm egoistisch gehandelt und ließ dafür seine Freunde aus der anderen Realität einen enorm hohen Preis für sein Glück bezahlen. Mir gefiel es aber gut, dass er sein Verhalten eingesehen und alles ungeschehen gemacht hat. Zudem hatte er diesmal die Möglichkeit, sich von seinen Eltern zu verabschieden, etwas, was ihm in der 'normalen' Realität bei Nora nicht wirklich ermöglicht wurde.

Die andere Realität

Durch Barrys Reise in die Vergangenheit und die Tatsache, dass er Noras Tod ungeschehen gemacht hat, schaffte er auch eine andere Realität, die für mich eigentlich ziemlich interessant gewesen ist. In dieser Realität hat er ein wunderbares Familienleben, doch das meiste, was er aus der anderen Realität kennt, scheint verändert zu sein.

Barry arbeitet mit Joe noch immer beim Police Department und ist noch immer in Iris verliebt. Anders ist jedoch das Verhältnis zu den beiden. Zu Joe hat er kein väterliches Verhältnis, denn dieser scheint gar nicht gewillt zu sein, überhaupt zu jemandem eine Freundschaft aufzubauen. Stattdessen lässt Joe seinen Job schleifen, gibt sich dem Alkohol hin und auch das Verhältnis zu seiner Tochter Iris scheint nicht allzu optimal zu sein. Mich hätte interessiert, warum es so gewesen ist. Irgendwelchen Grund muss es meiner Ansicht nach gegeben haben, warum das Verhältnis so unterkühlt ist und warum Joe sich auf einmal dem Alkohol hingibt.

Bei Iris scheint die andere Realität nicht allzu gravierend zu sein. Sie arbeitet als Reporterin, hat ein gewesen Faible für Speedster und kennt Barry. Zwar kennt sie diesen nur aus der Schule, doch die Verbindung der beiden scheint immer die gleiche zu sein. Zumindest ist auch Iris diejenige, die Barry den Mut und die Zuversicht dafür gibt, an sich zu glauben und das Böse zu bekämpfen. Sie ist es letztlich auch, die Barry dabei unterstützt, die neu erschaffene Realität wieder ungeschehen zu machen und sie ist es auch, die erkennt, dass ihr ohne Barry etwas fehlt. Wenn ich mich recht erinnere wurde mal gesagt, dass Barry und Iris in jeder Zeitlinie zusammenfinden werden.

In der neuen Realität gibt es auch einen neuen Flash – Kid Flash und wie ich finde, ist der Name auch gerecht. Dieser versucht, den Rival zu besiegen. Allerdings merkt man schon, dass Kid Flash ihm durchaus unterlegen ist und nicht wirklich etwas gegen ihn ausrichten kann. Ich finde es interessant, dass Wally der neue, oder sollte ich besser sagen, andere Flash ist und dass die Autoren seine Leidenschaft für schnelle Autos als Erklärung genutzt haben, wie er zu Kid Flash wurde. Aber wie gesagt, ist dieser dem Gegner eher unterlegen und auf Hilfe angewiesen, die er von Barry bzw. Flash und seinem Vater Joe bekommt. Ich frage mich aber, ob Wally tatsächlich an seinen Verletzungen gestorben wäre. Aber das werden wir wohl nicht mehr erfahren, da Barry dadurch erkannt hat, dass er einen großen Fehler gemacht hat, den er mit Hilfe von Iris und dem Reserve-Flash wieder umgekehrt hat.

In der neuen Realität darf auch Team Flash nicht fehlen, wobei man es vielleicht nicht unbedingt als Team bezeichnen sollte. Zwar existieren Cisco und Caitlin, die sich allerdings weder kennen noch zusammenarbeiten. Während Cisco der reichste Mann Amerikas ist, arbeitet Caitlin als Kinderaugenärztin – somit haben die beiden absolut keine Verbindung zueinander. Allerdings ist Barry davon überzeugt, dass die drei wieder als Team zusammenarbeiten könnten und so Unrecht scheint er damit nicht mal zu haben. Nachdem er sich als Flash geoutet hat, sorgt er dafür, dass Cisco und Caitlin gezwungenermaßen zusammenarbeiten und sie so den Rival alias Edward Clariss aufspüren und Barry ihn besiegen kann.

Der hohe Preis

Wie ich schon schrieb, hat Barrys Erschaffung der neuen Realität einen hohen Preis beinhaltet, den offenbar nicht nur seine Freunde zahlen müssen, sondern auch er selbst. Nachdem er den Reserve-Flash besiegt hat, hat er diesen in der neuen Realität weggesperrt und glaubt so, dass er ihm nicht mehr gefährlich werden kann. Allerdings offenbart dieser Barry, welche Lawine er mit seiner Tat losgetreten hat.

Denn abgesehen davon, was mit Familie West passiert ist und dass Wally halb im Sterben liegt, offenbaren sich auch bei Barry immer wieder Ereignisse, die er nicht richtig einordnen kann. Immer wieder suchen ihn Erinnerungsfetzen ein, die dann aber verschwinden. Durch den Reserve-Flash erfährt er, dass er immer mehr vergisst, desto öfter er seine Schnelligkeit nutzt. Anfangs fand ich diese Erklärung nicht gerade logisch. Als ich aber länger drüber nachdachte, machte das Ganze doch irgendwie Sinn. Da Barry eine neue Realität erschaffen hat, braucht er seine eigentliche und die Erinnerungen daran nicht mehr. Ich könnte mir gut vorstellen, dass ihm das egal gewesen wäre, hätte Wallys Leben nicht daran gehangen, wofür er eben nicht den Preis zahlen konnte/wollte.

Sprung in die alte Realität?

Ich war ehrlich gesagt etwas traurig, dass die neue Realität so schnell wieder verlassen wurde und es den Anschein hatte, als wenn durch den Sprung zurück alles wieder beim Alten ist. Allerdings sollte man den Worten des Reserve-Flashs vielleicht doch mehr Beachtung schenken. Dieser meinte ja, für ihn sei alles wieder beim Alten. Das ließ eigentlich schon darauf schließen, dass in Barrys Leben einiges durcheinander gewirbelt worden ist. Einen kleinen Einblick, was verändert ist, wurde uns bereits in den letzten Minuten dieser Folge geliefert. Iris hat offenbar keinen Kontakt mehr zu ihrem Bruder und ihrem Vater. Bezogen auf Joes Reaktion hatte ich erst den Schockmoment, Iris könne vielleicht tot sein. Doch es scheint etwas anderes dahinter zu stecken und ich bin gespannt, was das genau ist.

Neben der Sache mit Iris erfahren wir in diesen letzten Minuten auch, dass Edward Clariss anscheinend in dieser Staffel noch eine wichtige Rolle spielen wird. Denn offenbar ist er oder wird er der neue Gegner von Flash. Auch in diesem Punkt bin ich gespannt, was auf uns zukommt.

Ich war zunächst etwas verwundert, dass es offenbar doch Veränderungen gibt, obwohl Barry alles rückgängig gemacht hat. Dann fiel mir aber ein, dass Harrison Wells vor Barrys erster Zeitreise eindringlich davor gewarnt hat, etwas zu verändern, weil es Auswirkungen auf die Gegenwart hat und offenbar ist genau das nun eingetroffen. Ich nehme an, dass Barry alles daran setzen wird, um auch diese Veränderungen wieder rückgängig zu machen. Es wäre sicher interessant, wenn er sich dabei hilfesuchend an Harry wenden würde, der sich ja wieder mit seiner Tochter auf Erde-2 aufhält.

Randnotizen

  • Mir hat die Chemie zwischen John Wesley Shipp, Grant Gustin und Michelle Harrison unglaublich gut gefallen. Eigentlich schade, dass die Familienidylle der Allens so schnell wieder aufgelöst wurde.
  • Ich glaube, Carlos Valdes hat es sehr gut gefallen, mal einen reichen Cisco zu spielen, der das Sagen hat. Mir hat es auch wahnsinnig gut gefallen und es hat mich sehr amüsiert.
  • Ich bin mal gespannt, ob die Autoren noch eine Erklärung dafür finden, warum der Reserve-Flash bei dem Sprung zurück doch die Speed-Force besaß. Denn wenn ich mich recht erinnere, hat er diese verloren.

Fazit

"The Flash" schafft mit #3.01 Flashpoint eine solide Folge, die vor allem für Barry einige schöne familiäre Momente mit sich bringt, die man den Charakter von ganzem Herzen gönnt. Zudem wird eine neue Realität geschaffen, die nett anzusehen war, aber viel zu schnell verlassen wurde, von der ich gerne mehr gesehen hätte. Dennoch schafft man es, einen Cliffhanger zu schaffen, der einen neugierig auf den weiteren Verlauf dieser Staffel macht.

Daniela S. - myFanbase

Die Serie "The Flash" ansehen:


Vorherige Review:
#2.15 King Shark
Alle ReviewsNächste Review:
#3.02 Eine neue Wirklichkeit

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Flash" über die Folge #3.01 Flashpoint diskutieren.