Bewertung

Review: #11.04 Die Führerschein-Frage

Foto: Melissa Rauch, The Big Bang Theory - Copyright: 2017, 2018 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.; Monty Brinton/CBS © 2017 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved
Melissa Rauch, The Big Bang Theory
© 2017, 2018 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.; Monty Brinton/CBS © 2017 CBS Broadcasting, Inc. All Rights Reserved

Die vierte Episode der inzwischen elften Staffel versucht sich mal wieder an nicht so gängigen Charakterkonstellationen. Was bei Penny und Beverly gut funktioniert, wirkt bei Howard und Sheldon etwas aufgezwungen. Und auch die anderen Szenen sind recht weit vom Standard entfernt. Lustig ja, aber konsistent?

"What'd you do last night?" - "I had Cuban food at the home of a man with whom I shared unsatisfying intercourse."

Beverly muss gezwungenermaßen mit Penny Vorlieb nehmen, weil Leonard seiner Mutter wie immer lieber aus dem Weg geht. Nachdem Leonard beruflich eigentlich Probleme haben müsste, hätte man hier richtig Potenzial haben können, doch man nutzt die Geschichte doch eher nur für ein paar Witze und zugegeben äußerst amüsanten Gesprächen zwischen Beverly und Penny. Das war aber auch das einzig Positive an der Geschichte, denn man hätte aus dieser "Freundschaft" noch so viel mehr machen können, als Amy und Leonard in Rage reden lassen und Da geht es die ganze Zeit darum, ob die Mutter stolz auf Leonard ist, aber ob Leonard nun eigentlich arbeitslos ist oder ob Beverly von dem Fauxpas was mitbekommen hat, wird gar nicht thematisiert. Immerhin kann Leonard so weit über seinen Schatten springen, dass er am Ende sogar wohl ernst gemeinte Worte von seiner Mutter bekommt, die einen fast rühren konnten. Trotzdem. Ich kann es einfach nicht mehr akzeptieren, dass man solche einschneidenden Ereignis wie einen möglichen Jobverlust von vor zwei Episoden auch hier komplett ignoriert. Man wird einfach so in der Luft hängen gelassen. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, wieso ein Serie immer wieder gar keinen Wert darauf legt, seine Geschichten stringent weiter zu erzählen. Das die Charaktere humorvoll agieren und somit eigentlich immer zu unterhalten wissen, müsste doch eine Sicherheit geben, die hier auch mal mehr Handlungsmut möglich macht. Das ist einfach schade, auch wenn man inzwischen eigentlich wissen müsste, dass man hier nicht mehr erwarten kann.

"I barely know how to be a man myself. Now I have to teach someone? "

Die zweite zentrale Geschichte dreht sich zunächst um Bernadette und Howard, die erfahren, dass das zweite Kind ein Junge werden wird. Doch so richtig erfreut sind sie darüber nicht. Hier kommt es zu ein paar platten Witzen über Howards Erwachsenendasein und die Angst, einen Sohn nicht großziehen zu können. Ich finde diese offenbar klassische Geschlechtertrennung enorm altbacken und das stört mich durchaus. Beim ersten Kind ging es nur ums Geld, was jetzt offenbar nicht so ein Problem ist, da Raj ja die Klamotten umzunähen weiß (übrigens kreative, hübsche Ideen). Jetzt geht es nur darum, ob Howard denn das Zeug dazu habe, einen Jungen groß zu ziehen. Es ist schon etwas seltsam, dass das bei der Tochter kein Problem gewesen ist. Kümmern sich um die Mädchen eh nur die Frauen und mit einem Jungen muss jetzt auch der Vater seinen Mann stehen? Hier wird mir ein viel zu konservatives Familienbild gezeichnet. Das finde ich etwas erschreckend. Zum Glück hat Sheldon dann die passende Antwort auf Howards lächerliches Zweifeln (weil eine uralte Rakete nicht mehr funktionierte). Er weiß doch auch nicht, wie man ein Mädchen großzieht. Man wächst eben mit seinen Aufgaben und die kann man ruhig erst mal auf sich zukommen lassen. Ich kann die Ängste absolut nicht nachvollziehen, und das sage ich als jemand, der das Glück hat, in Erwartung der gleichen Familienkonstellation zu sein. Insofern kann ich die Situation durchaus nachempfinden und bin vom Umgang hiermit einfach enttäuscht. Howard hätte als nun immerhin schon seit neun Monaten aktiver, fürsorglicher Vater durchaus auch mal etwas selbstbewusster sein können.

Fazit

Irgendwie ist es komisch. Kaum stehen Amy und Sheldon nicht im Mittelpunkt der Episode, schon ist es nur eine durchschnittlich gute Episode. Es war ganz amüsant, aber irgendwie waren die Geschichten einfach nicht überzeugend.

Emil Groth - myFanbase

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