Bewertung

Review: #11.05 Das Erziehungs-Experiment

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: 2017, 2018 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.; Michael Yarish/Warner Bros. Entertainment Inc. © 2017 WBEI. All rights reserved
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© 2017, 2018 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.; Michael Yarish/Warner Bros. Entertainment Inc. © 2017 WBEI. All rights reserved

In der fünften Episode passieren zwar keine bedeutenden Fortschritte für die Serie an sich, aber man stellt mehrere, kleine positiv überraschende Geschichten vor, die für sich gesehen alle funktionieren und auch in Sachen Humor genau den richtigen Ton treffen. Das hat in dieser Kombination mal wieder richtig gut getan.

"I've been reading Bernadette's parenting book. It's like the answer key to the Sheldon test."

Leonard und Penny sind mal wieder etwas genervt von Sheldon, der mal wieder davon ausgeht, dass sich alles nur um ihn dreht. Da Penny aber aus Langeweile gerade einen Elternratgeber liest, probiert sie die Strategien bei der Kindererziehung an Sheldon aus und hat ungeahnten Erfolg. Durch die gesamte Storyline ziehen sich wunderbare Sprüche ("You're sitting there with a book. It felt like anything was possible.") und auch herrliche Situationskomik (auch Leonard lässt sich von Penny "erziehen"), weil Sheldon natürlich kindisches Verhalten an den Tag legt und allein damit schon amüsieren kann. Die kleine Diskussion zwischen Leonard und Penny ist zudem auch noch interessant, weil man zumindest auf einer Metaebene nur mal die Möglichkeit in Betracht zieht, dass das Paar selbst Kinder bekommen könnte. Im Staffelauftakt haben sie sich noch rigoros gegen diese Variante gewehrt, nun war das schon etwas moderater und ich hatte den Eindruck, dass es mit dieser Episode ein ganz kleines bisschen wahrscheinlicher geworden ist. Vielleicht bewegt man sich im Laufe der Staffel tatsächlich in eine Richtung, die ein Kind für das Paar als letzte Konsequenz zur Folge hat. Das würde Leonard und Penny gut tun und an der Diskussion um die Erziehung von Sheldon kann man auch merken, welches Potenzial darin stecken könnte, weil die Erziehungsvorstellungen weit auseinander gehen. Das ist alles noch Zukunftsmusik, aber da man bei der Serie immer davon ausgehen muss, dass es mehrere Episoden gibt, die sich nicht um den Fortlauf der Serie kümmern bzw. bestimmte Themen über Wochen ignoriert werden (nein, ich fange jetzt nicht schon wieder mit Leonards Job an), muss man sich schon an diesen Kleinigkeiten erfreuen. Für diese Episode hat man jedenfalls eine lustigen Weg gefunden, das Thema aufzugreifen. Gerne mehr davon.

"Oh my god. How is that even possible?"

Die eigentlich zentrale Storyline der Episode, die alles andere wesentlich beeinflusst, ist das kurzfristige Zusammenarbeiten zwischen Amy und Howard, weil Amy einen Ingenieur für ihr Projekt benötigt. Die beiden sieht man nicht wirklich oft zusammen und so war das eine willkommene Abwechslung, auch für die Charaktere. Die Zusammenarbeit ging zwar etwas schnell und äußerst leicht von der Hand, aber manchmal passt es einfach, auch wenn die zeitliche Ebene stark überstrapaziert wird. Mal eben einen Code schreiben, der mehrere Minuten kompilieren muss, ist nicht wirklich realistisch, selbst wenn man sich im Metier auskennt. Aber das sind Nebenschauplätze, die man hier akzeptieren kann. Die Harmonie und Dynamik der Charaktere stimmt einfach. Howard ist endlich mal selbstbewusst, zielstrebig und erfolgreich. Außerdem kann er Amy mit seinen Zaubertricks begeistern. Was das für einen Charakter ausmacht, wenn er auch mal glänzen darf! Außerdem ist es äußerst gelungen, wie das Berufsduo Eifersucht erzeugt. In erster Linie bei Sheldon, witzigerweise aber auch bei Raj. Insofern war dieser Part überaus funktional und ein gelungener Rahmen für die restliche Handlung.

"There was a time, where you would have been happy to stay up and collaborate all night with me, and then wake up in the morning and do it some more."

Auch wenn Raj dieses Mal einen wunderbaren Sidekick spielen durfte und in herrlichen Dialogen mit Bernadette harmonierte, war der Schwerpunkt der Eifersucht bei Sheldon, der schon nach einem halben Tag vor Einsamkeit litt und Angst hatte, dass Howard Amy ein falsches Bild vom funktionierendem Miteinander zeigt. Das lockt Sheldon richtig aus der Reserve und wir dürfen wieder einem überaus doppeldeutigem Dialog zwischen Sheldon und Amy erleben. Das ist irgendwie simple, aber es funktioniert eben auch. Ich habe mich köstlich amüsiert und gleichzeitig aber auch gefragt, wie der Dialog verlaufen wäre, wenn in der Tüte nicht das Notizbuch, sondern ein Dessous gewesen wäre. Wir werden es leider nicht erfahren. Im Übrigen finde ich es natürlich toll, dass man hier Bezug auf die letzte Staffel genommen hat (Episode: #10.19 Die Beschimpfungs-Theorie

), in der Sheldon und Amy zusammen forschten. So etwas erwarte ich von einer Serie.

"I wish I could make Howard feel as angry as I'm feeling."

Nachdem Sheldon also nicht so erfolgreich war, geht auch er Bernadette auf die Nerven, doch diese hat eine ganz wunderbare Idee. Das ist zwar ziemlich gemein, aber es ist schließlich auch fies, dass Sheldon so schnell Rache für etwas haben will, was nicht mal beabsichtigt ist. Insofern geschieht es Sheldon nur recht in dieser Situation. Und da es ihm auch noch Spaß macht, kann man es irgendwie als Win-Win-Win-Situation ansehen, auch wenn Sheldon Howard nicht damit ärgern wird. Man muss seine Macken auch mal ausnutzen dürfen. Hinzu kommt, dass mir Bernadette hier bestens gefallen hat. Trocken und direkt, etwas hinterlistig, aber eben clever agiert sie hier und kann wie ihre Küche später glänzen.

Fazit

Diese Episode hat mir sehr viel Spaß gemacht. Es gibt sehr viele gute, witzige Momente. Die Geschichten passen gut zusammen und sind stimmig umgesetzt. Es gibt eigentlich nur kleinere, generelle Mängel und die Frage, warum das nicht jede Woche so funktionieren kann. Beinahe volle Punktzahl, die ich erst dann wieder vergeben will, wenn das bessere Niveau auch mal gehalten werden kann.

Emil Groth - myFanbase

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