Bewertung

Review: #10.18 Die Notausstiegs-Hypothese

Foto: Kunal Nayyar & Simon Helberg, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kunal Nayyar & Simon Helberg, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Die 18. Episode in Staffel zehn widmet sich ganz der Wohnungssuche von Raj und den Folgen daraus. Wäre die Basis dieser Geschichte nicht etwas sehr schnell hergestellt worden, hätte ich mich vielleicht mehr amüsieren können.

"My life's a rack."

Raj muss bei der Neuaufstellung seiner Finanzen natürlich die Wohnung überdenken und nun offenbar ganz dringend ausziehen. Der Schritt ist total nachvollziehbar, aber gibt es in den USA keine Kündigungsfristen? Muss er nicht eh noch drei Monate dort leben, wenn er nicht zufällig einen Nachmieter findet? Ich finde es jedenfalls leider wieder total unlogisch, dass man aus dem Kalten heraus so einen großen Schritt in die Wege leitet. Das nervt. Können die Autoren nicht einfach mal nachdenken? Es reicht da doch schon eine ganz kleine Anpassung. Man müsse ja nur behaupten, dass Raj schon eine Weile suche, die Serie also auch einen kleinen Zeitsprung gemacht hat, und schon passt es. Wieso kommt da keiner drauf? Irgendwie kann ich über solche Dinge nicht einfach hinwegsehen und so ist die Episode von Anfang an vorbelastet.

Raj entscheidet sich nach einem ziemlich arroganten Abwegen der Vor- und Nachteile, ob es besser sei bei Leonard und Penny in Sheldons Zimmer oder bei Bernadette und Howard in der Garage zu wohnen. Beide Paare wollen es nicht richtig, aber da es ihnen offenbar auch zu kompliziert ist, bei der Wohnungssuche zu helfen, lösen sie es eben erst mal so. Immerhin sind die Konsequenzen aus Rajs Einzug nachvollziehbar und gut, so dass die anderen Geschichten damit etwas besser zu gefallen wissen. Raj sorgt jedenfalls für ein etwas kurzsichtiges Hin und Her und am Ende bleibt es so, wie es von Anfang an gedacht war, nur dass Raj verspricht, sich schnell eine eigene Wohnung zu suchen. Mal schauen, warum das dann besser funktionieren soll als vorher. Highlight dieser Storyline war eigentlich Stuart mit seiner Negan-Keule als Anspielung auf "The Walking Dead". Auch das Gespräch war eigentlich ganz sinnhaft, weil Stuart darlegte, dass er es als Mitbewohner im Haus von Bernadette und Howard kaum besser haben könnte. Das ist eigentlich ein guter Pragmatismus. Zumal er dadurch vollkommen immun gegen Anspielungen zu sein scheint. Aber da er eh immer nur gemobbt wird, würde ich mich da wohl auch so verhalten.

"You need to stop hanging out with your brain so much, it's not good influence."

Sheldon hat auch eine kleine Krise, weil er nicht damit zurecht zu kommen scheint, dass Raj sein Zimmer bezieht. Eigentlich ist das insgesamt ziemlich belanglos, aber immerhin bringt sein Nachdenken nachvollziehbar Beverly auf den Plan, was weitere Impulse setzt. Allerdings gehe ich mit der These, dass er den Raum als Rückzug brauche, als potenziellen Ausweg aus der Beziehung, nicht mit. Das hätte man früher bringen müssen, als er noch nicht so ein geregeltes Leben mit Amy hatte. Jetzt ist die Veränderung ja schon vollkommen umgesetzt und akzeptiert. Ansonsten ist Sheldon natürlich wieder ziemlich witzig in seiner Art und Weise nett sein zu wollen. Das ist aber jetzt auch nicht so außergewöhnlich, dass man sich hier lang und breit zu äußern müsste. Im Smalltalk mit Amy gibt es noch ein paar nette Sprüche und das war es auch schon. Gut, lustig, gelöscht. Die einzige offene Frage ist, ob Batman noch einen anderen Platz bekommt.

"I would never come between you and Leonard. That is for your parade of roomates to do."

Etwas mehr bewirkt Beverly natürlich bei Leonard und Penny, denen sie aus der Entfernung gleich wieder Beziehungsprobleme diagnostiziert. Beverly ist wieder in ihrem Element, trocken, schlagfertig und absolut manipulativ. Auch das sorgt natürlich für gute Unterhaltung, aber ich weiß noch nicht, ob es mir gefällt, dass man hier schon wieder die Beziehung/Ehe von Penny und Leonard in Frage stellt und damit wie schon in den letzten Episoden immer wieder in die gleiche Kerbe schlägt. Man sollte dem Paar lieber Herausforderungen geben, die sie wirklich als Ehepaar zu bewältigen haben, statt einfach immer so zu tun, als gehe es ihnen nicht gut, ohne wirklich Anhaltspunkte dafür zu geben. Die beiden brauchen dringend mal wieder eine echte Storyline, sei es ein möglicher Jobwechsel, eine ungewollte Schwangerschaft oder andere Dinge, die es ermöglichen, mal wieder was zu erzählen, statt Probleme zu nennen, die es gar nicht gibt.

Fazit

Es ist irgendwie immer die gleiche Leier. Die Sprüche und Witze sind ganz nett, fußen aber auch auf nicht zu Ende gedachten und teils plumpen inhaltlichen Ideen, was dem Genuss der Serie immer wieder schadet. Es fehlt mir ein richtiges Konzept, welches man durchhält. Soll aus Raj mal was werden? Haben Bernadette und Howard nun ein Kind oder schieben sie es immer an die Großeltern ab (macht man mit so einem kleinen Kind ja ständig "augenverdreh"). Und wenn man Penny und Leonard wieder auseinander bringen will, dann doch bitte mit mehr als ein paar Psychotricks bezüglich der Mitbewohner. Sieben Punkte für die Unterhaltung, vier Punkte für den Inhalt, macht aufgerundet sechs Punkte, die ich akzeptiere, weil ich einfach hoffe, dass in Richtung Staffelfinale inhaltliche Besserung kommen wird, kommen muss.

Emil Groth – myFanbase

Die Serie "The Big Bang Theory" ansehen:

myFanbase integriert in diesem Artikel Links zu Partnerprogrammen (bspw. Amazon, Apple TV, WOW, RTL+ oder Joyn). Kommt es nach dem Aufruf dieser Links zu qualifizierten Käufen der Produkte, erhält myFanbase eine Provision. Damit unterstützt ihr unsere redaktionelle Arbeit. Welche Cookies dabei gesetzt werden und welche Daten die jeweiligen Partner dabei verarbeiten, erfahrt ihr in unserer Datenschutzerklärung.


Vorherige Review:
#10.17 Die Comic-Con-Konfusion
Alle ReviewsNächste Review:
#10.19 Die Beschimpfungs-Theorie

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "The Big Bang Theory" über die Folge #10.18 Die Notausstiegs-Hypothese diskutieren.