Bewertung

Review: #10.16 Die Zonen der Privatsphäre

Foto: Kunal Nayyar, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Kunal Nayyar, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Weiter geht es mit "Big Bang Theory, The" und irgendwie kommt die Serie aus ihrem derzeitigen Tief nicht heraus. In dieser Episode widmet man sich wieder zwei wesentlichen Geschichten. Sheldon plaudert mit der Welt über sein Sexleben und Raj kann noch immer nicht mit geld umgehen.

"I have six children, five of whom are married und self sufficiend. I don‘t think I‘m the problem."

Es wurde ja schon mal angesprochen, dass Raj sich ganz schön auf dem Vermögen seiner Eltern ausruht und so ziemlich sinnlose Dinge kauft. Allerdings ist das nicht unbedingt normal. In dieser Episode wird Rajs verschwenderischer Lebensstil aber mal wieder enorm hervorgehoben. Dabei wird aber viel zu dick aufgetragen. Man will hier wieder irgendwelche lustigen Sprüche und Szenarien kreieren, übersieht dabei aber irgendwie, dass man so dermaßen weltfremd eigentlich nicht sein kann. Raj ist ja eigentlich kein Vollidiot. Dass er sich als nicht verwöhnt bezeichnet, wennn er letztlich alles, was er an Geld ausgibt, erstattet bekommt, dann ist verwöhnt eigentlich untertrieben. Das geht gar nicht. Der Mensch ist über 30 und arbeitet. Guckt der auch mal in den Spiegel? Es mag ja Leute geben, denen so jeder Sinn für die Realität fehlt, aber Raj ist ja nicht von der Außenwelt abgeschnitten. Er hat Freunde und Vorbilder. Er hinterfragt sich auch und versucht irgendwie vorwärts zu kommen. Dass er dabei auch mal naiv oder unbelehrbar ist, kann ja sein, aber das hier ist unsinnig in dieser Form. Man muss nicht immer alles total übertreiben. Hinzu kommt, dass Raj in der letzten Zeit keine positiven Storylines bekommen hat. Da war nur der kindische Streit mit Stuart über die Beteiligung im Hause Wolowitz sowie seine missglückten Frauengeschichten. Jetzt eben noch seine Unfähigkeit mit Geld umzugehen. Dass man Howard immer nur als infantil darstellte, fand ich lange Zeit nervend, aber Raj hat sich wirklich zur absoluten Lachnummer entwickelt, der nur noch unsympathisch ist. Was das angeht, so hat er sich in seiner Funktion Stuart immer mehr angenähert. Mal witzig, mal verpeilt, in der Regel aber einfach nur peinlich. Das ist inakzeptabel. Ich bin da voll auf der Seite seines Vaters.

"Other then you two only having sex once a year your the perfect couple."

Sheldon und Amy geraten in dieser Episode in Streit. Sheldon ist nämlich eine Plaudertasche und plaudert fleißig Intimes aus, ohne nur auf die Idee zu kommen, dass er damit eine Grenze überschreitet. Da Sheldon schon immer irgndwie sozial inkompetent war, kann man auch diese etwas überzogene Darstellung verschmerzen. Immerhin hat er es auch verstanden und sich wirklich Gedanken gemacht, wie er das Problem mit Hilfe seiner Flipcharts lösen kann. Da sieht man, dass es Sheldon wirklich wichtig ist, dass Amy nicht wütend ist. Er ist sich seiner Fehler also irgendwie bewusst und sucht nach Verbesserungen. Das ist schön, irgendwie niedlich. Amys Reaktion ist natürlich erst mal nachvollziehbar. Allerdings hätte es auch zu ihr gepasst, wenn sie sich gefreut hätte, weil nun endlich mal jemand über sie redet, jetzt wo sie die Coole auf dem Campusgelände ist. Naja, wie dem auch sei. Die Storyline passt insgesamt, Sheldon gibt sich Mühe, versucht sogar Bert zu helfen und ist dann plötzlich fertig. Irgendwie hatte ich am Ende der Episode das Gefühl, dass da etwas unvollendet ist. Ich muss auch sagen, dass es irgendwie sinnbildlich für die Entwicklung der Serie ist, dass die Episode nur noch knapp achtzehn Minuten läuft. Es gab auch mal welche, die sind locker auf 24 gekommen. Das macht es auch wieder etwas ärgerlicher, wenn man bedenkt, dass da inhaltlich mehr zu machen ist. Dann muss man so einen Fakt wie Sheldons existierenden Fahrausweis nicht als Anekdote abarbeiten, sondern könnte sich dem Thema mal richtig widmet, mit den Freunden und Mitleidenden. Un dann mal ehrlich, Sheldon wird doch nie alleine Autofahren. Erst recht nicht, wenn da schon wieder so viel Zeit dazwischen liegt. Man muss auch ab und zu mal üben, damit es vorwärts geht. Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Eigentlich ist es gut, dass man hinter der Episode ein Häckchen für erledigt setzen kann.

Fazit

In der Schule würde man sagen, man hat gesehen, dass sich der Vortragende bemüht hat. Im Ansatz ist das alles ganz nett, lustige Sprüche sind auch dabei. Wenn man aber ein bisschen tiefer in den Inhalt reingeht, dann wird es durchaus frustrierend. Das geht viel besser. Vielleicht muss einfach das Staffelfinale noch mehr in Reichweite kommen, damit alles wieder mehr Relevanz und mehr Substanz hat. Beweisen darf die Serie es schon nächste Woche. Hier müssten Rajs Geldprobleme irgendwie eine möglichst große Rolle spielen.

Emil Groth - myFanbase

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