Bewertung

Review: #4.10 Die Unschuld eines Kindes

Foto: Michael C. Hall, Dexter - Copyright: Paramount Pictures
Michael C. Hall, Dexter
© Paramount Pictures

Es ist schon erstaunlich, mit wie vielen Veränderungen der Zuschauer in #4.10 Die Unschuld eines Kindes konfrontiert wird. Doch es ist ein rasantes Spiel, das hier getrieben wird, an dessen Ende man zufrieden sein kann.

Dahin ist die Deckung

Wie schon in der vergangenen Episode sind es wieder die unschuldigen Kinder, die Dexter nahe gehen. Nun hat Arthur den Vogel abgeschossen und einen zehnjährigen Jungen entführt. Für Dexter ist da Grund genug, sich ihm zu offenbaren, obwohl Trinity sicherlich nicht glaubt, dass Dex den kompletten Zusammenhang zwischen ihm und den Morden hergestellt hat, hält Trinity ihn doch für Kyle Butler, einen armen Schlucker, dessen Leben verkorkst ist und der nach Anerkennung sucht. Dexter geht und zieht Jonah mit in seine Suche nach Arthur ein. Ein kluger Schachzug von ihm, denn er hasst seinen Vater bis aufs Mark, weiß sich gegen ihn allerdings nicht richtig zu wehren.

Trinitys Ritual

Nun weiß Dexter bescheid. Er weiß alles, was er über Arthur wissen muss und setzt auch alles daran ihn zu töten. Doch vor allem dadurch angetrieben, dass sich Trinity einen Jungen geholt hat, kann er Arthurs Ritual nun vollends enthüllen. Er entführt einen Jungen, immer zehnjährig, genau fünf Tage bevor er einer jungen Frau in der Badewanne die Pulsadern durchtrennt und sie ausbluten lässt. Kurz darauf bringt er eine Mutter dazu, Selbstmord zu begehen und schlägt bald darauf einen Mann vor einer Bar tot. Die drei Opfer nach dem Jungen stellen Mitglieder seiner Familie dar: Die Schwester, die im Bad starb, die Mutter, die sich selbst tötete und der Vater, den er erschlug. Der Junge allerdings ist er selbst und er will ihn von einem Schicksal befreien, das er selbst erlebt hat. Darum sucht er sich immer Jungen, die so alt sind, wie er, bevor seine Schwester bei dem Unfall starb. Er sucht sich unschuldige Kinder, da er selbst nicht mehr unschuldig ist. Das ist ein strenger Ritus und zeigt, wie ähnlich er mit seiner Penibilität Dexter ist. Er ist schon erschreckend für den Zuschauer, wie unerwartet das mit dem Jungen kam und in welch einem anderen Licht man plötzlich Dexter sieht. Der Mann, der einem über fast vier Jahre ans Herz gewachsen ist als der Serienkiller mit Gewissen.

Dexters Heldentat

Dexter kann den Jungen retten, doch Arthur ist verschwunden, bevor Dexter ihn töten kann. Nun wird er Dexter in einem völlig anderen Licht betrachten, denn dieser ist nicht zur Polizei gegangen, als er Arthur den Jungen entführen sah. Und wir alle wissen, dass Dexter sich nicht mit der Rettung des Kindes brüsken wird. Die Geschichte verspricht nun mit der kommenden Episode eine Wendung zu nehmen, die die Spannung ansteigen lassen wird. Ich sehe die Katastrophe kommen, irgendetwas ganz Böses wird passieren und am Ende wird sich Dexter die Schuld dafür geben. Fraglich ist in meinen Augen jedoch nicht, dass Dexter die Schuld daran trägt. Es ist ein zweischneidiges Schwert: Auf der einen Seite ist er eh schon an allem Schuld, was noch passierte, nachdem er Trinity ausfindig machen konnte. Zum Anderen war er einfach völlig von Trinitys Fassade besessen. Er hat einfach zu spät erkannt, welchen Preis Arthurs Familie dafür zahlen muss.

Christines Ende

Um Arthurs Fassade vollkommen zu zerstören, wird er in dieser Episode als der wirklich grauenvolle Mensch dargestellt, der er ist. Er lässt, um sich selbst zu schützen, auch seine Tochter fallen. Als Debra sie verhört und Angel dabei zuschaut, weiß man als Zuschauer, dass es nur noch Augenblicke dauern kann, bis die beiden Christine festnehmen. Als es dann soweit ist, möchte man Debra am liebsten umarmen. Nun ist der Spuk wohl endlich vorüber und sie kann Lundy hinter sich lassen. Es bleibt abzuwarten, ob sie genug Beweise gegen Christine haben. Ich kann es nur hoffen.

Fazit

Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Debra alles über Harry und seine Affäre mit Dexters Mutter heraus findet, denn die alte Informantin war wieder da. Diese Storyline entwickelt sich sehr schön langsam und schleichend und als Zuschauer weiß man, dass Dex es nicht ewig bewahren kann. Man weiß einfach, dass Deb eventuell heraus findet, was wirklich los ist. Ich freue mich auf diesen Moment.

Ich freue mich aber auch darüber, wie rasant sich nun die Dinge verändert haben. Am Ende der Episode ist alles anders, als zu Beginn: Arthur ist auf der Flucht, Dexter/Kyle hat seine Tarnung auffliegen lassen, Debra hat Christine in Gewahrsam und steht kurz davor herauszufinden, was Harry getan hat. Eine grandiose Episode, die auf ein spannendes Staffelende hinweist. Wieder einmal ist in dieser Staffel alles richtig gemacht worden.

Jamie Lisa Hebisch - myFanbase

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