Bewertung

Review: #12.20 Der Fall Tasha Banes

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In der Folge #12.20 Twigs and Twine and Tasha Banes bitten die Hexenzwillinge Max und Alicia Sam und Dean um Hilfe. Eigentlich hätte das ein unterhaltsamer Fall mit viel Jägergemeinde-Familiengefühl werden können, wenn "Supernatural" nur nicht mal wieder zu übertrieben extremen Mitteln gegriffen hätte.

"Mum's been on a hunting trip."

Die Hexenzwillinge Max und Alicia sind zurück! Die gute Nachricht der Geschichte ist, dass wir sie wohl wieder sehen werden. Dafür bringt einen die schlechte Nachricht mal wieder zu dem typischen "Supernatural"-Problem zurück, nämlich dass die Serie so ziemlich jeden weiblichen Nebencharakter früher oder später umbringt. Die Liste der Kandidatinnen ist lang und hat was Sams Bekanntschaften angeht sogar den Insiderwitz hervorgebracht, dass alle Frauen, mit denen er schläft, sterben. Von dem her sehe ich neuen Charakteren immer mit etwas Argwohn entgegen und versuche, sie nicht zu sehr ins Herz zu schließen, weil sie ja sowieso irgendwann umkommen. Im Fall von den Hexenzwillingen habe ich eine Ausnahme gemacht. Denn die beiden waren mir sofort so sympathisch, dass ich einfach gehofft habe, dass wir sie noch öfters zu sehen bekommen. Schließlich steht in Staffel 12 die Jägergemeinde mit im Vordergrund. Und siehe da, mein Wunsch wurde erhört.

Auch in dieser Folge wurden die beiden von den üblichen Leuten-der-Woche hervorgehoben. Zum Beispiel damit, dass man sich große Mühe gegeben hat, Parallelen zwischen Max und Alicia und Sam und Dean zu ziehen. Das fängt schon damit an, dass sie ihre Mutter suchen, die auf der Jagd ist und sich schon länger nicht mehr gemeldet hat. Beim ach so bekannten "Mum's been on a hunting trip" musste ich schon etwas schmunzeln. Max interessiert sich sofort für den Impala und hatte durch seine Magie eine engere Beziehung zu seiner Mutter als Alicia. Auch das kommt einem bekannt vor, schließlich haben Dean und John auch die Jagd gemeinsam gehabt, während Sam da immer ein bisschen außen vor war. Dementsprechend bedeutend war wohl auch Deans Unterhaltung mit Tasha. Das Fazit: Eltern sind auch nur Menschen. Das kann man nun auf John beziehen oder auf Mary. Gerade letztere ist zur Zeit eher in Deans Gedanken. Schließlich möchte er nach der ganzen Geschichte mit Castiel nur mit ihr darüber reden. Oder einfach überhaupt einmal mit ihr sprechen und nicht mit dem Anrufbeantworter. Immerhin können Sam und Dean ihre Probleme zumindest für kurze Zeit vergessen und einen gemütlichen Abend in lustiger Runde verbringen.

Naja, soviel zum erbaulichen Teil der Folge. Dann geht – gerade auch für Max – alles ziemlich schnell bergab. Erst muss er Tashas Leiche sehen und somit feststellen, dass die Person, mit der er eben noch so familiär gescherzt hat, gar nicht seine Mutter ist. Das zusammen mit der Szene, in der er die falsche Tasha zur Rede stellt, war wirklich toll gemacht und hätte alleine eine vielversprechende Folge abgegeben. Schließlich war die Geschichte dahinter, mit der älteren Dame, die ihre Seele für Macht verkauft hat und nun diesen Deal auf jemand anderen abladen will, sehr interessant und mal ein neuer Blick auf die Dämonen-Deals. Nur leider, leider gab es dann ja noch Alicias Tod. Und der hätte nun wirklich nicht sein müssen. Wenn es nur darum ging, dass Max die Kräfte der Frau übernimmt und somit selbst Kontrolle über die Marionetten-Menschen erhält, dann hätte man das sicher auch alleine mit dem Tod der Mutter lösen können. So, wie das jetzt aber abgelaufen ist, ist das Ganze einfach schrecklich traurig und unnötig gewesen.

"Dean, call me. We've got a problem."

Endlich ist auch Mary klar, dass die Men of Letters nicht zu ihren Verbündeten gehören. Die ganze Geschichte war ihr ja sowieso schon länger suspekt. Dafür konnten wir jetzt live mitverfolgen, wie endlich jemand herausfindet, was mit Mick tatsächlich passiert ist. Denn das musste früher oder später ja passieren und es hätte mich sehr enttäuscht, wenn seine Ermordung so völlig unter den Teppich gekehrt werden würde. Immerhin war Mick die Hauptansprechperson der Winchesters und nach ihrem gemeinsamen Ausflug fast so etwas wie ein Verbündeter (was auch der Grund dafür war, warum er so sang- und klanglos erschossen wurde). So sehen wir Mary, die sich taktisch klug zu Nutze macht, dass Ketch eine Schwäche für sie hat und die Spur bis zu Micks Leiche verfolgt. Und weil man gerade dabei ist, die hässliche Wahrheit der britischen Men of Letters aufzudecken, versteckt sie sich auch genau in dem Überwachungsraum, in dem sämtliche Informationen über problematische Jäger (aka ihre Kinder und deren Freunde) auf den Bildschirmen geöffnet sind. Wie praktisch aber auch. Da war er endlich, der Weckruf, der Mary davon überzeugt, sich von den MoL loszusagen. Blöd nur, dass sie ihnen dafür erst noch entkommen muss.

Denn Ketch ist ihr immer auf den Fersen. Ketch, der Mary fast ein bisschen so wie der Teufel auf der Schulter ins Gewissen redet. Irgendwie zeigt er Interesse an ihr, egal wie psychopatisch Ketch auch herüberkommen mag. Das sorgt für eine leicht gruslige und dennoch sehr spannende Dynamik, die die beiden Charaktere da miteinander haben. Durch die ganzen gewalttätigen Szenen und ihren Kampf hoffe ich nur, dass wir noch zu sehen bekommen werden, wie Mary einmal wirklich die Oberhand über Ketch hat. Denn egal wie sehr sie kämpft und egal, wie sehr sie ihre Söhne verteidigt, Mary hat immer das Nachsehen. Und das passt einfach nicht zu Mary Winchester.

Leider sieht es bis jetzt so aus, als müsste ich mich, was Marys Rache angeht, noch gedulden. Schließlich endet die Folge damit, dass Mary (diesmal die echte Mary und kein Formwandler) gefoltert wird und ausgerechnet Toni Bevell zurückkehrt. Nachdem die ja eher für psychologische als aktive Kriegsführung bekannt ist, gehe ich schwer davon aus, dass bei Mary jetzt bald Gehirnwäsche á la Men of Letters angesagt ist. Hoffentlich hört Dean seine Mailbox noch rechtzeitig ab.

Fazit

Die Folge hatte grundsätzlich Potential mit einem sehr interessanten Fall, doch durch einige fragwürdige Entscheidungen wurde mir dann doch der Spaß ein Stück weit genommen. Während sich bei den Brüdern von der Storyline her nicht viel getan hat, wurden Mary bei den Men of Letters dafür endlich die Augen geöffnet. Vermutlich wird sich die nächste Folge nun darum drehen, Mama Winchester zu befreien. Es wird auch langsam Zeit, dass die Familie wieder vereint ist.

Denise D. - myFanbase

Die Serie "Supernatural" ansehen:


Vorherige Review:
#12.19 Die Zukunft
Alle ReviewsNächste Review:
#12.21 Wer ist Mary?

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier mit anderen Fans von "Supernatural" über die Folge #12.20 Der Fall Tasha Banes diskutieren.