Bewertung

Review: #12.16 Auf eigene Faust

Foto: Jensen Ackles, Supernatural - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jensen Ackles, Supernatural
© Warner Bros. Entertainment Inc.

In #12.16 Ladies Drink Free kann "Supernatural" vor allem durch die beiden Nebencharaktere Mick und Claire punkten, die mit ihren Geschichten die Haupthandlung vorgeben und damit dafür sorgen, dass Sam und Dean alle Hände voll zu tun haben. Claire war dabei zwar eher eine nette Abwechslung, die etwas Familien-Vibe beisteuern konnte, als großartig etwas an den Haupthandlungssträngen zu verändern. Dafür bekam man mit Mick einen näheren Einblick in die Vorgänge der britischen Men of Letters und konnte dabei den Charakter etwas besser kennenlernen, was ihn auch gleich um einiges sympathischer gemacht hat.

"Things aren't just black and white in this job."

Nach dem beinahe Fiasko in #12.14 The Raid möchte Mick etwas Praxiserfahrung sammeln und deswegen Sam und Dean auf einen Fall begleiten - als Jäger-Praktikant sozusagen. Das hat nicht nur zu einem Haufen Briten-Witzen, sondern auch zu einigen wichtigen Entwicklungen in ihrer Beziehung geführt.

Dank Mick bekommt man auch gleich einen Blick hinter die Kulissen von den britischen Men of Letters. Die scheinen eine Art Ausbildungslaufbahn zu durchlaufen, samt Schule. Das dürfte wohl auch dazu beitragen, dass alle so einen großen Wissensfundus haben. So eine Schule für Okkultes klingt super spannend (irgendjemand interessiert an einem Harry Potter-mäßigem Spin-Off in diese Richtung?). Überhaupt hat die Folge mal wieder gezeigt, wie hilfreich die Men of Letters eigentlich wären, wenn sie ihre knallharten Regeln mal ändern würden. Dieser Kodex, jedes Monster umzubringen, was ihnen über den Weg läuft, ist zwar vielleicht effektiv, dafür aber auch unglaublich brutal.

Von dem her war es wenig überraschend, dass Sam und Dean alles andere als begeistert waren, von Micks Methoden zu erfahren. Sam wäre ja sogar bereit gewesen, die Zusammenarbeit sofort zu beenden. Überhaupt war das Monster der Woche hier ziemlich passend gewählt. Denn mit Werwölfen haben die beiden im Laufe der Jahre schon einige Begegnungen gehabt, die sich eben genau in den Grauzonen abspielten, die es bei den MoL nicht gibt. Zunächst einmal in #2.17 Heart, als Sam schon eine Beziehung zu Madison aufgebaut hat, bevor er feststellen musste, dass sie verwandelt wurde und nicht mehr zu retten war. Und dann natürlich Garth, der ganz im Gegenteil friedlich mit anderen Werwölfen zusammenlebt. Ironischerweise klang es so, als hätte der Werwolf in dieser Folge in einem ganz ähnlichen Rudel gelebt, bevor die Men of Letters sie angegriffen haben. Damit haben sie sich ihre Monster praktisch selbst erstellt.

Trotzdem scheint Mick etwas von seinem Ausflug mit den Winchesters mitgenommen zu haben. Und zwar nicht, wie man Monster am besten bekämpft, sondern, ob man es überhaupt tun muss. Irgendwie ist es schon fast lustig, wie Sam und Dean anderen immer etwas über Menschlichkeit und das Richtige zu tun beibringen, sei das nun Castiel, Crowley oder eben Mick. Jetzt überdenkt er die Instinkte, die ihm von den Men of Letters eingetrichtert wurden. Von den Befehlen hin zum freien Willen. Das haben wohl auch Sam und Dean bemerkt, die Mick noch eine zweite Chance geben wollen. Bleibt nur die Frage, was Mr. Ketch von der ganzen Sache hält.

"Young, blonde, pissed-off - sound like someone you know?"

Claire ist wieder da und alleine auf der Jagd. Naja, zumindest bis Sam und Dean davon Wind bekommen und all ihre erzieherische Energie zusammengekratzt haben, um Claire zu babysitten. Das hat in einigen lustigen Situationen geendet, etwa als Sam wissen wollte, ob Claire auch ja etwas Ordentliches zu essen bekommen hat, Dean dem Barkeeper droht, oder Sam feststellen muss, wie schwer es doch sein kann, mit einem rebellischen Teenager zu reden.

Doch das Zusammentreffen mit Claire war nicht nur dazu da, damit die Brüder ihre Beschützerinstinkte mal an jemandem anderen als einander ausleben konnten. Nein, man hat auch Claire in das große Hauptmotiv von Staffel 12 einbezogen - der Familie. Und so endet ihre Begegnung ähnlich wie auch schon die anderen dieser Staffel: Claire wird als Teil der erweiterten Winchester-Patchwork-Familie anerkannt und es wird klargestellt, dass man füreinander da ist. Gerade für Claire ist das eine wichtige Erkenntnis, nachdem sie ja seit Castiels Erscheinen genau dieses Familiengefühl verloren hat.

Jody und Alex konnten ihr einiges davon zurückgeben, doch es ist ziemlich offensichtlich, dass Claire zwar ehrlich dankbar dafür ist, generell aber wohl doch eher den Winchester-Weg gehen möchte. Trotzdem war es schön zu sehen, dass sich Claire am Ende der Folge bei Jody meldet und sich bei ihr für alles bedankt, was die für sie getan hat.

Claires zwischenzeitliche Verwandlung in einen Werwolf wiederum war nur von geringer Bedeutung. Ähnliche Situationen hatten wir auch schon, als Dean einmal von einem Vampir gebissen wurde. Auch damals gab es günstigerweise ein passendes Gegenmittel. Auf jeden Fall hat die Verwandlung noch etwas Drama in die Folge gebracht.

Fazit

Diese Folge hat mit der Luzifer-Storyline pausiert und konnte dafür mit einigen Fortschritten bei den britischen Men of Letters punkten. So haben Sam und Dean erfahren, mit welchen Methoden die MoL bei der Jagd vorgehen, auch wenn ihnen bis jetzt noch nicht bewusst ist, dass die auch schon bei ihren früheren Fällen aufgeräumt haben. Gleichzeitig kam man mit Claire wieder auf das große Staffelthema Familie zurück.

Denise D. - myFanbase

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