Bewertung

Review: #1.04 Armes reiches Mädchen

Während Johnny Durant das typische Karriere-vs.-Kind-Problem hat, muss sich Nikki Westerly daran gewöhnen, dass sie ihren Freund nicht für sich allein hat. Bradin Westerly trifft derweil auf eine mysteriöse Schönheit, die ihm Probleme bereitet.

Armes reiches Mädchen

Da taucht wie aus dem Nichts der Prototyp von verwahrloster Jugend in der oberen Mittelschicht auf und verdreht Bradin den Kopf. Der Auftritt war natürlich hervorragend inszeniert, um gleich deutlich zu machen, wie man einen Jugendlichen imponieren kann. Sonnenlicht, knapper Bikini und dann relativ direkt und alles andere als schüchtern. Ein Traum für jeden Jungen in diesem Alter. Bradin verfällt dem Charme natürlich auch, zumal ihm die richtige Anbindung sowieso fehlt. Die Zeit genießt er dann natürlich und so ein eigener, riesiger Swimmingpool ist auch nicht zu verachten. Doch es wäre keine Fernsehserie, wenn es nicht einen Haken geben würde. Sarah Borden hat durch den Zwang früh selbstständig zu leben, weil ihre Eltern immer in der Weltgeschichte unterwegs sind. Dabei wurden ihr natürlich keine Grenzen gesetzt, sodass sie leicht Zugang zu Drogen bekommen hat und nun Bradin etwas anbietet, der sich zwar wehrt, aber so ein bisschen dem Gruppenzwang verfällt. Nachdem er bei Erika keine Chance hatte, ist es nur zu verständlich, dass er sich so eine Chance wie bei Sarah nicht gleich wieder verbauen will, weil er als uncool abgestempelt wird. Insofern sind seine Handlungen vollkommen nachvollziehbar. Etwas übertrieben empfand ich daher auch die Reaktion von Ava Gregory, die sich nach dem Joint-Fund extra erst mal an ihre Freunde wendet, dann aber nicht wirklich den richtigen Ton findet, um Bradin fair eine Chance zu geben. Dessen überreife Antwort, die allerdings auch sehr zickig war, hat dann den Konflikt eigentlich verschärft, aber da sind zum Glück noch andere Erwachsene, die durch die indirekte Verantwortung anders mit den Kindern umgehen können. Jay Robertson ist es somit, der Fingerspitzengefühl zeigt und Bradin so viel Vertrauen schenkt, dass es von sich aus die richtige Entscheidung treffen kann. Trotzdem kann man sich fast sicher sein, dass man Sarah noch mal wieder sehen wird. Dann aber bitte ohne musikalischen Beitrag, der doch wirklich nur übertrieben war. Aber irgendwie muss man Jesse McCartney mit seinen Möglichkeiten wohl integrieren.

Eifersucht

Mein Lieblingspärchen Nikki und Cameron stehen auch wieder im Mittelpunkt der Episode. Die beiden schaffen es richtig, ihre Verliebtheit durch kleine Gesten und Mimik zu verdeutlichen und nicht nur Ava und Susanna sind amüsiert. Und Zac Efron ist eben ein geborener Sunnyboy. Das fast schon zu sympathische Verhalten von Cameron führt aber dazu, dass Nikki sich nicht mehr richtig gewürdigt fühlt. Schnell durchlebt sie die Höhen und Tiefen der Liebe, obwohl es eigentlich überhaupt nicht notwendig ist. Aber sie ist eben ein sehr unsicheres Mädchen und Camerons Lockerheit und zum Teil auch unbedachte Aussage betreffs ihrer Puppe helfen ihr da nicht wirklich weiter. Insofern macht sie das, was wohl jedes Mädchen in etwa diesem Alter an ihrer Stelle tun würde. Sie zieht sich zurück, bockt rum und interpretiert alles negativ. Cameron bekommt davon erst mal nichts mit. Ein Gespräch klärt dann natürlich alles auf, denn eigentlich gibt es gar kein Problem. Cameron ist auch da wieder bezaubernd, aber auch Nikki hat sich dank Avas Worte in ein Gleichgewicht gebracht. Hauptsache sie legt es nicht so aus, dass sie immer für ihren kleinen Bruder zurück stecken muss, denn damit hat sie eh schon das ein oder andere Problem. Das Paar Cameron und Nikki hat jedenfalls eine Art Streit hinter sich, der perfekt in diese Phase passt und auch sehr glaubwürdig umgesetzt wurde. So macht das richtig Spaß.

Karriere

Johnny hat sich über das Thema Baseball mit Derrick Westerly richtig angefreundet und zu einer Vaterfigur entwickelt. Doch aufgrund einer kurzfristigen Stressphase auf der Arbeit verscherzt er es sich mit ihm durch leere Versprechen. Derrick ist zwar verständnisvoll aber natürlich vor allem bitter enttäuscht. Da reicht auch der Einsatz von Cameron nicht, obwohl der ungemein wichtig ist. Nach einem enttäuschenden Spiel will Derrick die Baseballhandschuhe sogar an den Nagel hängen, was Ava überhaupt nicht gefällt. Derrick ist geknickt und Johnny trägt die Schuld, dabei hat er schon alles versucht. Eigentlich ist es schon sehr gemein, Johnny Vorwürfe zu machen. Er kämpft auf Arbeit um seinen verdienten Lohn gegen eine im ersten Eindruck sehr arrogante Kollegin (da geht aber bestimmt irgendwas noch was) und es gibt eben manchmal Gründe, die man nicht mehr beeinflussen kann. Aber er hatte auch zugestimmt für Ava und die Kinder da zu sein und da ihm dies gerade nicht gelingt, ist Ava sehr böse. Wie es sich für eine sommerliche Dramaserie gehört, erledigt sich aber auch das Problem am Ende der Episode wieder. Derrick holt im nächsten Baseball-Spiel den entscheidenden Punkt und alle sind fröhlich. Insgesamt vielleicht etwas unkreativ, aber letztlich ist auch der Konflikt nicht so wichtig gewesen, als dass man da mehr herausholen müsste, als einen Bogen für diese eine Episode.

Fazit

Die Geschichten in dieser Episode waren kurzweilig und ordentlich umgesetzt, auch wenn sie nicht gerade vor Innovation sprühten. Trotzdem wusste diese Episode gut zu unterhalten, sodass man auch beim nächsten Mal wieder einschaltet, um sich berieseln zu lassen. Manchmal reicht das ausgereifte Prädikat "nett" eben auch aus.

Emil Groth - myFanbase

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