The L Word: Generation Q - Review des Piloten

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Während sich "Queer as Folk" auf die gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern konzentrierte, war "The L Word" die weibliche Version des Ganzen und lief zwischen 2004 und 2009 auf dem US-Kabelsender Showtime. Seit einigen Jahren sind Revivals und Fortsetzungen bekannter Serien keine Überraschung mehr, daher war es auch nicht verwunderlich, als der Sender 2019 die Fortsetzung "The L Word: Generation Q" in Auftrag gegeben hat, zumal man somit nicht nur auf den Zug der Fortsetzungen aufgesprungen ist, sondern auch zeigen konnte, wie weit sich die LBGTQ-Gemeinde entwickelt hat. Ich war gespannt darauf, wen man neben den ehemaligen Darstellern wie Jennifer Beals, Leisha Hailey und Katherine Moennig noch zu sehen bekommen würde und wie sich die neuen gecasteten DarstellerInnen machen würden. Aber vor allem fragte ich mich auch, ob mich bei der Fortsetzung auch das Feeling wie beim Original packen würde.

Das Bürgermeisteramt und seine Tücken

Ganz zu Anfang des Originals war Bette (Jennifer Beals) nicht unbedingt ein Favorit von mir. Warum kann ich nicht mal mehr genau sagen, aber es änderte sich im Verlauf der Serie und ich habe erkannt, wie unglaublich toll dieser Charakter ist. Bette war stark und hat sich für Dinge eingesetzt, von denen sie überzeugt und selbst involviert war. So war es für mich auch nicht wirklich verwunderlich, als im Staffelauftakt bekannt wurde, dass sie für das Bürgermeisteramt in Los Angeles kandidiert, denn irgendwie war ihr Weg in meinen Augen durchaus vorbestimmt und dort kann sie wirklich etwas bewirken. Im Original hat sich Bette besonders im Kampf gegen Drogen engagiert und auch im Auftakt von "The L Word: Generation Q" wird bekannt, dass sie persönlich involviert ist, auch wenn noch verraten wird, was der Grund dafür ist. Aber ich vermute fast, dass es etwas mit ihrer älteren Schwester Kit (Pam Grier) zu tun hat, die schon damals den Drogen nicht abgeneigt gewesen ist.

Bettes Kandidatur gestaltet sich allerdings gar nicht so einfach. Nachdem öffentlich bekannt wird, dass sie nicht nur ein (einvernehmliches) Verhältnis mit einer Angestellten hatte, sondern diese auch noch verheiratet war, liegt einiges im Argen. Sehr gut gefällt mir hierbei, dass es Alice (Leisha Hailey) ist, die mittlerweile eine eigene Talkshow hat, die Bette dadurch die Möglichkeit gibt, ihre Sicht der Dinge zu schildern. Dadurch erkennt man, wie wichtig Bette die Kandidatur ist.

Neben den beruflichen Problemen, muss sich Bette auch noch mit ihrer Teenagertochter Angie (Jordan Hull) auseinandersetzen, die nach der Scheidung von Bette und Tina (Laurel Holloman) bei ihr lebt. Angie macht es ihrer Mutter wirklich nicht leicht und erfüllt das Verhalten eines Teenagers recht klischeehaft, indem sie die Schule schwänzt und mit ihrer Freundin Gras raucht und sich auch sonst ziemlich aufmüpfig gegenüber ihrer Mutter gibt. Dennoch erkennt man auch die Vertrautheit und Liebe zwischen den beiden.

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Alice und Shane

Neben Bette sind auch Alice und Shane (Katherine Moennig) von der Originalbesetzung wieder dabei, was ich ziemlich interessant finde, da man mit den beiden noch einmal zwei völlig verschiedene Charaktere hat, die eben auch eine Entwicklung durchgemacht haben.

Durch Alices eigene Talkshow hat man mitbekommen, dass sie zu Bette noch immer eine enge und vertraute Freundschaft hat. Ganz ähnlich sieht es auch mit Shane aus: Auch hier erkennt man, wie eng ihre Freundschaft zu den beiden ist, dass sogar wieder nach Los Angeles zieht. Auch wenn es eher eine Art Flucht ist, da sich Shane von ihrer Frau Quiara (Lex Scott Davis) getrennt hat und den Kontakt zu ihr meidet. Ich bin mal gespannt, ob wir Shanes (Noch-)Frau im Verlauf der Staffel zu sehen bekommen werden, zumal es den Anschein hat, dass diese noch immer an ihr hängt. Interessant könnte es auch bei Alice werden, die mit einer Frau namens Nat (Stephanie Allynne) und zwei Kindern (die nicht ihre eigenen sind) zusammenlebt und es da noch einige Hindernisse geben könnte.

Die Neuen

Neben den drei bekannten Charakteren im Hauptcast, gibt es auch einige neue: Dani (Arienne Mandi), Sophie (Rosanny Zayas), Sarah (Jacqueline Toboni), Gigi (Sepideh Moafi) und Micah (Leo Sheng).

Ich möchte gerne mit Gigi beginnen, da es sich bei ihr um die Exfrau von Alices Freundin Nat und die biologische Mutter der beiden Kinder handelt. Viel hat man von Gigi zwar noch nicht gesehen, dennoch wirkte sie so, als sei sie sehr rechthaberisch und ich vermute, dass es deswegen noch zu einigen Spannungen mit Nat und Alice kommen wird. Ich bin gespannt, inwieweit das die Beziehung belasten wird.

Mit Dani und Sophie haben wir ein weiteres Beziehungspärchen, bei dem auch noch einige Probleme entstehen können, die vor allem mit Danis Vater zu tun haben könnten. Zum einen scheint er die Beziehung seiner Tochter mit einer Frau eher als Phase anzusehen, während sich Dani und Sophie verlobt haben. Allerdings vermute ich, dass das Verhältnis zwischen Vater und Tochter wohl eher deshalb zerstört werden könnte, weil sich Dani auf beruflichen 'Abwegen' befindet. Ihre Einführung in die Serie und Handlung fand ich sehr interessant. Man lernt sie zunächst als Lebensgefährtin von Sophie kennen, bevor man im späteren Verlauf mitbekommt, dass sie in der Firma ihres Vaters arbeitet und Bette anbietet, ihre Kampagne für das Bürgermeisteramt zu finanzieren, jene dies aber ablehnt. Zudem wird publik, dass der Sohn eines Mitarbeiters an einer Überdosis starb, die Firma von Danis Vater allerdings den guten Schein wahren will. Das Interessante dabei ist auch, dass Dani Bettes Rede in Alices Talkshow verfolgt und dadurch zum Nachdenken angeregt wird und an der Seite von Bette arbeiten möchte, die sich aber nicht sicher ist, ob sie ihr auch tatsächlich vertrauen kann. Ich denke, es ist davon auszugehen, dass Dani ihre Loyalität beweisen muss (was sie schaffen wird) und sich dadurch mit ihrem Vater auseinandersetzen muss, bei dem ich das Gefühl habe, dass er versuchen wird, seine Tochter wieder auf seine Seite zu ziehen. Es hört sich in jedem Fall ziemlich spannend an.

Mit Micah und Sarah haben wir zwei weitere Charaktere, bei denen noch nicht allzu viel bekannt ist, die mir aber schon jetzt durch ihre Art ziemlich sympathisch sind. Besonders bin ich gespannt, ob Sarah tatsächlich bei Shane einziehen und ob sich etwas zwischen Micah und José (Freddy Miyares) ergeben wird.

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Fazit

"The L Word: Generation Q" kommt mit der ersten Episode sehr gut aus den Startlöchern und schafft es binnen weniger Minuten das Feeling wieder aufleben zu lassen, was man bereits während der Originalserie empfunden hat. Zudem leistet man schon jetzt gute Charakterarbeit und hat sich in den letzten zehn Jahre, die seit dem Serienfinale vergangen sind, weiter entwickelt. Ich freue mich sehr auf weitere Episoden und bin auf das gespannt, was mich erwartet.

Daniela S. - myFanbase

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