Die besten Storylines 2009/2010
Platz 5: Alternatives Universum (Fringe)

Noch im vergangenen Jahr wurde "Fringe - Grenzfälle des FBI" von unserer Redaktion auf den fünften Platz der schlechtesten Serien gewählt und bekam auch einen Eintrag in der Liste der enttäuschendsten Storylines für die unsagbar schwache Geschichte mit Sanford Harris. Doch tatsächlich sucht man "Fringe" dieses Jahr vergeblich in beiden Kategorien. Zog sich die Serie in ihrem ersten Jahr noch arg schleppend voran und verpasste sowohl bei der Charakterentwicklung als auch bei der Ausarbeitung der Storyarcs den Fortschritt und das richtige Tempo, so schien man in Staffel 2 aus diesen Fehlern gelernt zu haben und schaffte es, die Serie endlich aus ihrer Durchschnittlichkeit herauszuziehen. Einen großen Anteil daran hat die Einführung und Entdeckung des alternativen Universums, auf das man sich im letzten Drittel der Staffel konzentrierte.
"As they say in Finland, there's more than one way to roast a reindeer."
Dass es da draußen mehr als nur eine Realität gibt, wurde in der Serie schon relativ früh angedeutet und allerspätestens mit der Episode #1.20 Nichts ist einzigartig zu einem Faktum in der "Fringe"-Mythologie erklärt. Olivias erster Ausflug in das alternative Universum mit seinen zwei World-Trade-Center-Türmen war enorm spannend, jedoch leider nur von kurzer Dauer. Der Zuschauer musste eine lange Durststrecke überstehen, bis mit #2.15 Jacksonville der große Storyarc über die Parallelrealität ins Rollen kam, der den verbleibenden Staffelverlauf sehr stark lenken und den Status Quo erheblich ins Wanken bringen würde. Genau diesen Wachrüttler hat die Serie gebraucht, um sowohl im Gesamtkonstrukt an sich, als auch in den Verhaltensweisen der Charaktere eine Veränderung herbeizuführen.
Die Enthüllung, dass Peter aus dem Paralleluniversum stammt und von Walter quasi "entführt" wurde, führte nicht nur zu einem großen Schnitt in der Beziehung zwischen Vater und Sohn, sondern auch zur einer seit langem überfälligen Weiterentwicklung Peters. Während Walter sich mit seinen Schuldgefühlen auseinandersetzen musste und mit einer möglichen Zukunft ohne seinen Sohn, nahm Peter eine Auszeit, um sich über alles klar zu werden und reifte dadurch. Olivia wurde derweil mit der Tatsache konfrontiert, dass sie im Kampf zwischen den Welten eine entscheidende Rolle spielt und diese zu erfüllen hat. "Fringe" begann nun endlich damit, sein Potential auszuschöpfen und die Charaktere vor Herausforderungen zu stellen, die sie weiterbringen würden.
Das Konzept der alternativen Universen kam im zweiteiligen Staffelfinale schließlich zu seiner vollen Entfaltung. Der mysteriöse "Mann von der anderen Seite" entpuppt sich als niemand anderes als der Walter Bishop der Parallelrealität und überredet Peter dazu, wieder in sein Heimatuniversum zurückzukehren. So bekommen wir endlich einen tieferen Einblick in die andere Welt, in der Kennedy nicht ermordet wurde, Martin Luther Kings Gesicht auf der 20-Dollar-Note prangt und "The West Wing" in der elften Staffel läuft. Die im Rahmen einer TV-Serie doch recht beeindruckend inszenierte Kulisse tut ihr Übriges, um uneingeschränkte Faszination für dieses Universum zu erwecken. Doch letzten Endes sind es natürlich die Spiegelbilder der uns bekannten Charaktere, die das Publikum sehen will. So ist Walternate ein machtgieriger, berechnender Politiker und Bolivia (wahlweise von den Fans auch Fauxlivia genannt) ist eine knallharte, leidenschaftliche Soldatin, die mit der "echten" Olivia nur wenig gemeinsam hat. Auch der erste Eindruck von Alterna-Broyles, Alterna-Astrid und dem im Paralleluniversum noch lebenden Alterna-Charlie machen definitiv Lust auf mehr.
Die bis dahin bereits sehr gelungene und innovative Ausarbeitung der Idee kulminiert zuletzt in einem schockierenden und daher absolut fantastischen Cliffhanger, der Olivia in Walternates Gefangenschaft zeigt, während Bolivia wiederum in der "echten" Realität per Schreibmaschine Kontakt zu ihrem Auftraggeber aufnimmt. Szenen wie diese sind es, die "Fringe" bringen kann und noch mehr bringen muss. Doch wie wir gesehen haben, ist diese Serie zu einer Steigerung fähig, sodass man nur hoffen kann, dass Staffel 3 diese Storyline positiv und mit viel Spannung weiterführen können wird. Verdientermaßen gibt es daher Platz 5 für "Fringe".
Maria Gruber - myFanbase
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr
28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr