Andor - Review
#2.08 Wer bin ich
Nachdem die Pläne des Galaktischen Imperiums mit der Aufrüstung in der vergangenen Folge von "Andor" bereits ins Rollen gebracht wurden, kommt es diesmal zur Ausführung. Es bleibt nicht viel Zeit, sich auf das vorzubereiten, was der Bevölkerung dort bevorsteht.
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Das Imperium verstößt gegen geltende Gesetze und beginnt mit den Vorbereitungen für die Schürfung der Bodenschätze von Ghorman. Da die Öffentlichkeit das aber nicht einfach so hinnehmen will, kommt nun Dedras (Denise Gough) düsterer Plan zum Einsatz, die Wut der Rebell*innen zu ihrem Vorteil zu nutzen. Als der zentrale Platz mit der Gedenksäule wieder geöffnet wird, ahnt man bereits, dass dies nichts Gutes heißen kann. Zum einen wirkt er durch die Geschäfte und Hotels ringsum wie ein Kessel, zum anderen warten hinter den Toren des imperialen Gebäudes bereits die Sturmtruppen und andere Militärs auf die sich nähernden Ghor. Carro Rylanz (Richard Sammel) versucht seine Tochter Enza (Alaïs Lawson) und seine Mitmenschen zu warnen, doch die wollen nicht auf ihn hören und ihrer Wut Gehör verschaffen. "We are the Ghor, the Galaxy is watching!", lautet ihr Schlachtruf. In Gedanken füge ich noch ein "a massacre" hinten an. Wer nicht blind vor Wut auf den Platz gerannt ist, hätte sehen müssen, dass diese Situation hochexplosiv ist und das Imperium nur auf einen Funken wartet, damit alles eskaliert. Es ist so bewegend, wie die Ghor singend und damit ihre Kultur hochhaltend dem Tod ins Auge blicken. Dass es zu Gewalt kommen wird, muss ihnen klargewesen sein, immerhin sind sie mit Schusswaffen und Molotow-Cocktails ausgerüstet. Aber diese Hoffnung, dass ihre Rebellion andere aufwecken wird, sich dem Widerstand gegen das Imperium anzuschließen, sitzt einfach zu tief, um sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Was bleibt ihnen auch anderes als für sich, ihren Planeten und ihre Kultur zu kämpfen? In Anbetracht des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sieht man so viele Parallelen und kann nur zu gut nachvollziehen, was die Bevölkerung von Ghorman antreibt und dass Aufgeben keine Option ist.
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Während die Ghor also sehenden Auges in den Kampf ziehen, scheint Syril Karn (Kyle Soller) in den vergangenen Monaten blind gewesen zu sein. Sei es aus Liebe oder Pflichtbewusstsein, ohne es zu hinterfragen, hat er Dedras Wünsche erfüllt und den Widerstand unterwandert. Als er nun aber erfährt, dass sie ihn nur benutzt hat, fühlt er sich verständlicherweise zutiefst betrogen und ist erschüttert, dass sie so kaltherzig gegen die Bevölkerung vorgehen will. Also hat er vielleicht doch diesen erhofften Funken Menschlichkeit bewahrt, dem ich ihn prophezeit hatte. Andererseits kann es natürlich auch sein, dass er es wirklich nur auf sich persönlich bezieht und einfach zutiefst verletzt ist, dass sie ihn so lange hintergangen hat. Ihre ganze Beziehung war auf Lügen aufgebaut. Dass er sich in all dem Chaos um das Massaker auf dem Platz ausgerechnet wieder fängt, als er Cassian Andor (Diego Luna) erblickt, ist bezeichnend. Immerhin gibt er ihm die Schuld an allem, was in seinem Leben schiefgelaufen ist. Es kommt also endlich zu der Konfrontation, auf die wir bereits seit Folge 1 der Serie warten. Cassian Andor, die Nemesis von Syril Karn. Und umgekehrt? Cassian weiß nicht einmal, wer da vor ihm steht...
Fazit
Wer sich bereits an den Gedanken gewöhnt hat, dass die Kapitel bei "Andor" immer nach demselben Schema mit Einführung, Zuspitzung und Höhepunkt aufgebaut sind, wird in dieser Folge wirklich überrascht. Wie soll es jetzt weitergehen, wenn die Dinge in dieser Episode bereits so eskalieren? Wird die Galaxie je davon erfahren, was auf Ghorman passiert ist? Für Cassian ist es nun bereits das zweite Mal nach Ferrix, dass er miterlebt, wie die Bevölkerung eines Planeten ausgelöscht wird, was seinen Willen, das Imperium zur Strecke zu bringen, nur noch mehr stärken wird.
Weitere Reviews zu Staffel 2 von "Andor":
#2.01 | #2.02 | #2.03 | #2.04 | #2.05 | #2.06 | #2.07 | #2.08 | #2.09 | #2.10 | #2.11 | #2.12
Die Serie "Andor" ansehen:
Catherine Bühnsack - myFanbase
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