Andor - Review
#2.06 Die Freude ist ganz meinerseits
Mit dem Wissen, dass hier erneut ein Kapitel der zweiten Staffel von "Andor" endet, verbringt man diese Episode aus Zuschauerperspektive relativ angespannt. Welche Höhepunkte im positiven, aber auch negativen Sinne erwarten uns diesmal?
Für Luthen Rael (Stellan Skarsgård) steht mittlerweile eine Menge auf dem Spiel, denn sein Konstrukt aus Lügen und Geheimnissen droht aufzufliegen, wenn Davo Sculdun (Richard Dillane) die Wanze in seinem Kunstwerk findet. Vielleicht auch deswegen kontrolliert er Cassian Andors (Diego Luna) Mission engmaschig. Während Cassian nach seinem Besuch in Ghorman nicht davon überzeugt ist, dass ein Anschlag auf das Galaktische Imperium von dort aus eine gute Idee ist, erinnert Luthen ihn daran, dass sie nicht wählerisch sein dürfen, und er es nicht aus der Perspektive eines Soldaten, sondern eines Anführers betrachten sollte. Wohl ein Vorbote dessen, wie Andor sich im Verlauf der Staffel noch entwickeln muss.
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Dass Luthen während seiner Abwesenheit aber auch bei Bix Caleen (Adria Arjona) war, ahnt Cassian zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Stattdessen freut er sich auf das Wiedersehen mit ihr. Nachdem wir wissen, in welchem Zustand sie sich während seiner Abwesenheit befunden hat, ist es schon erstaunlich wie gut sie sich im Griff hat. Sie schafft es recht gut, Normalität vorzutäuschen, aber Cassians wachsamen Augen entgeht nicht, dass mit ihr etwas nicht stimmt, und natürlich ist sie nicht von heute auf morgen wieder von den Drogen los. Wenn das grundsätzliche Trauma nicht verarbeitet ist, kann das wahrscheinlich auch nicht ohne Weiteres funktionieren. Hier muss also auf kurz oder lang eine Lösung her. Da sie dann aber die Sprache auf Luthen bringt und dass sie bereit wäre, eine neue Mission anzunehmen, hat Cassian erstmal seinen Wutausbruch, der ihn von ihrem ausweichenden Verhalten ablenkt. Hier kommt sein Beschützerinstinkt durch, da er weiß, dass Bix noch lange nicht bereit für einen neuen Einsatz ist und dass er sie auch so schnell nicht noch mal alleine lassen kann. Aber auch die ganze Anspannung der letzten Missionen, die nicht ganz nach Plan liefen, haben in Cassian eine Menge Druck erzeugt, der sich nun einen Weg nach draußen sucht. Dass er dafür sogar riskiert, seine und Luthens Tarnung auffliegen zu lassen, indem er ihn öffentlich in seiner Galerie besucht, zeigt, wie sehr er sich über die aktuelle Entwicklung ärgert. Es wird deutlich, dass Grundsatzfragen über die Rebellion sowie ihre Arbeit und Missionen geklärt werden müssen. Jede*r scheint momentan seine eigene Idee zu verfolgen.
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Wie wichtig Ghorman inzwischen für die Rebellion geworden ist, zeigt, dass Luthen nach Cassian auch noch Vel Sartha (Faye Marsay) und Cinta Kaz (Varada Sethu) auf den Planeten schickt. Da es mit Cassian Probleme gab, sollen die beiden nun einen Weg finden, den örtlichen Widerstand zu unterstützen, und übernehmen – nicht zu jedermanns/-fraus Begeisterung – sogleich die Befehlsgewalt über die Gruppe. Für Vel und Cinta ist es jedoch auch ein erstes richtiges Wiedersehen nach einem Jahr, in dem im Leben beider Frauen viel passiert ist. Nachdem sie sich nun endlich wiedergefunden haben, wollen sie sich so schnell nicht wieder auseinander treiben lassen – auch nicht von Luthen, sollte er sie bei zukünftigen Missionen getrennt einsetzen wollen. Beide haben schon zu viele Opfer für die Rebellion gebracht und wollen sich diesen Funken Glück des Zusammenseins nie wieder nehmen lassen. Es ist schön zu sehen, dass auch in dieser angespannten Lage ein bisschen Menschlichkeit immer noch ihren Platz hat.
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Mit der Parallelität der Ereignisse – sowohl der geplante Anschlag in Ghorman als auch die Party bei Davo Sculdun – sorgt dann für die nötige Spannung zum Finale dieses Kapitels. Während der Widerstand auf Ghorman nicht ahnt, dass sie in Syril Karns (Kyle Soller) Falle tappen, haben Luthen und insbesondere Kleya Marki (Elizabeth Dulau) nur diese eine Chance, ihre Wanze aus dem Kunstwerk zu entfernen, bevor es bei einer Prüfung der Echtheit der Sammlung auffliegt. Diese Dringlichkeit wird dann noch durch den optischen Kontrast verstärkt. Während wir auf Ghorman eine Nacht-und-Nebel-Aktion erleben, muss Kleya quasi vor aller Augen und in unmittelbarer Gefahr, aufzufliegen, arbeiten. Sie selbst nennt es nicht ohne Grund eine "do or die"-Aktion. Dazu kreuzen sich auch die Wege mit Mon Mothma (Genevieve O'Reilly) und Orson Krennic (Ben Mendelsohn) sowie einem überraschenden aber dennoch logischen Cameo-Auftritt, den ich an dieser Stelle aber nicht spoilern möchte. Es wird immer spannend, wenn die Fäden zusammen laufen, weil solche Momente diese oft alleinstehenden Handlungen wieder in einen besseren Kontext zueinander setzen.
Fazit
Wie schon beim vorherigen Kapitelende zeigt sich auch hier wieder, welche Opfer für den Widerstand gegen das Imperium gebracht werden müssen. Während einige kurze Glücksmomente erleben können, müssen andere teils auf sehr schmerzliche Art und Weise Kapitel ihres Lebens abschließen. Es bleibt zu hoffen, dass sie daraus Stärke ziehen können, denn ich bin mir sicher, dass noch einige Herausforderungen auf sie warten.
Weitere Reviews zu Staffel 2 von "Andor":
#2.01 | #2.02 | #2.03 | #2.04 | #2.05 | #2.06 | #2.07 | #2.08 | #2.09 | #2.10 | #2.11 | #2.12
Die Serie "Andor" ansehen:
Catherine Bühnsack - myFanbase
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
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Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr
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