Bewertung

Review: #2.16 Hintermänner

Wie ich bereits nach Episode #2.14 Lnwilt vermutet habe, nähert sich "Quantico" anderen Crime-Serien nun ein wenig an, denn auch wenn es eine übergeordnete Geschichte gibt, die durch die Ermittlungen der Task Force zu einem Abschluss gebracht werden soll, hat man nach den letzten drei Episode das Gefühl, dass es sich von nun an immer um einen Fall der Woche drehen wird. Auf der Abschussliste der Task Force sind acht Institutionen vermerkt, die enttarnt werden müssen, um alle Kollaborateure der IAC zur Strecke zu bringen. Nach drei Episoden haben wir nun tatsächlich drei Gesichter auf dem Bildschirm der Task Force und auch wenn es so aussieht, als würde man einen Schritt voran machen, habe ich nicht recht das Gefühl, das die Task Force zielsicher ihren Weg geht. In meinen Augen sieht es so aus, als würden die Gruppe stets zufällig einen der Übeltäter enttarnen. Es macht wenig Sinn, dass Nimah mit ein wenig Internetrecherche eine Person ans Land ziehen kann, die zu den gefährlichsten Verschwörern der USA zählen sollen, auch wenn man im Fall von Rebecca wohl eine Ausnahme machen muss, da sie offenkundig entdeckt werden wollte.

"You want to use me as bait?" - "Okay, now I'm on board."

Was die übergeordnete Handlung angeht, gibt es daher in meinen Augen durchaus Verbesserungsbedarf, denn bisher hat "Quantico" es nicht geschafft, mich in der Geschichte rund um die Ermittlungen er Task Force richtig mitzureißen. Die Gruppe scheint einfach einen Glückgriff nach dem anderen zu machen.

Da in dieser Episode gleich zwei Kollaborateure ums Leben gekommen sind, wünsche ich mir für die nächste Woche mehr Umsicht von Seiten der Task Force, da die restlichen Verschwörer nun eigentlich umso vorsichtiger sein müssten.

Es stellt sich nun natürlich die Frage, um die beiden Opfer dieser Episode aus ihren eigenen Reihen umgelegt wurden oder ob es noch eine Partei gibt, die in dieser Angelegenheit mitmischt. Eine Antwort darauf könnte der plötzlich aufgetaucht Sebastian liefern. Das Wiedersehen mit ihm hat mich tatsächlich ein wenig überrascht, da er für mich zu den Personen zählt, dessen Handlungsstrang aus der ersten Staffelhälfte am rundesten geendet hat. Ich findet es jedoch schön, dass "Quantico" hier nicht ganz in alte Muster verfällt und seine Nebencharaktere einfach links liegen lässt, sondern Sebastian so dann doch noch in die neue Handlung mit einbindet. Nachdem er zuletzt erkennen musste, dass seine Frau der IAC angehörte, könnte ich mir auch gut vorstellen, dass Sebastian nun einen privaten Rachefeldzug verfolgt.

"Harry's a trained assassin. He is the danger."

Die Inszenierung der Begegnung von Harry und Sebastian fand ich indes wenig originell. Harry, der zuvor als knallharter Spion von Ryan skizziert wurde, um den man sich keine Sorgen machen muss, läuft hinter Sebastian her, als würde er mit ihm verstecken spielen und dreht ihn dann einfach zu sich um, obwohl Harry nicht wusste, wem er da auf den Fersen ist und ob diese Person vielleicht bis unter die Zähne bewaffnet und gefährlich ist. Man schafft an dieser Stelle einen krassen Gegensatz zu den lobenden Worten von Ryan und lässt Harry in meinen Augen aussehen wie den größten Amateur auf Erden. Auch Harrys Wutanfall, als Clay ihn nicht zum Einsatz mitnehmen wollte, wirkte sehr konstruiert und stellte Harry wie ein bockiges Kind dar. Zum Glück hat man wenigstens an dieser Stelle schnell wieder ein Stück zurück gerudert und Harry eine Entschuldigung über die Lippen bringen lassen.

Die restliche Episode konzentriert sich sehr auf die Beziehungen der einzelnen Hauptcharaktere, was ich nur begrüßen kann. Alex beweist sich als aufrichtige Freundin für Harry und hat auch für Shelby ein offenes Ohr. Shelby hingegen hat ihre Fehde mit Nimah gänzlich bei Seite gefegt und ihr bei, während sich Nimah sehr nach ihrer Schwester sehnt. Dass wir Raina nun endlich einmal wieder zu Gesicht bekommen, fand ich nett, auch wenn man mit dem inszenierten Schauplatz in ihrer Wohnung noch recht wenig anfangen kann. Vielleicht hat es etwas mit Léon zu tun, der am Ende der letzten Episode scheinbar das Opfer eines fingierten Selbstmordes geworden ist.

"Well, she is beautiful." - "She's all right." - "No, don't tell me you compromised yourself for someone who is just all right." - "Okay, she's beautiful."

Ryan stürzt sich nun also offiziell in eine Liaison mit Sasha. Das kommt wenig überraschend, da er bereits in der letzten Episode zunehmend Interesse an der Journalistin zu entwickeln schien. Am Ende des Dates macht er sich dann allerdings trotzdem über Sashas Computer her und wirft die Frage auf, in wie weit seine Gefühle für sie nur vorgetäuscht sind. Vor Nimah sah es so aus, als hätte Ryan tatsächlich etwas für die junge Frau übrig und ich hoffe, dass man dies in der nächsten Episode näher beleuchten wird.

Wir haben zuvor nur kurz von Clays Verlobter gehört und ich muss sagen, dass mir Maxine auf den ersten Blick ganz gut gefallen hat, auch wenn die Beziehung der beiden für mich etwas rätselhaft wirkt. Wie kann es sein, dass Clay vor seiner Verlobten ein so großes Geheimnis um seinen Job macht? Hält er sie nicht für vertrauenswürdig? Und dann die große Enthüllung, dass Clay unter einem Vorwand Rebecca aufgesucht hat, wodurch die Verlobung noch mehr ins lächerliche gezogen wurde. Man stellt die neue Figur der Maxine dadurch als etwas dümmlich dar und ich hoffe sehr, dass man diesen Eindruck revidieren wird, da mir sie und Shelby als potentielle Freundinnen recht gut gefallen haben.

Randnotizen

  • War es nun tatsächlich Léon, den man am Ende der letzten Episode bluten sah? Schade, dass man darauf nicht weiter eingegangen ist.
  • Wo war Dayana in dieser Woche? Zuletzt fand sie heraus, dass Owen und Clay die Task Force belogen haben und nun ist sie plötzlich nirgends zu sehen.
  • Ich würde gern mehr über Clay erfahren. Sein Privatleben hatte in dieser Episode eine zentrale Bedeutung, doch da man bisher immer noch recht wenig über ihn weiß, hat es etwas eigenartig gewirkt, ihn gleich im Bett mit Maxine zu sehen. Das war der bisher intimste Einblick in sein Leben, den man uns gewährt hat.
  • Dass Alex im Fall ihres Ablebens keine außenstehende Person weiß, die wahrlich um sie trauern würde und die man im Falle ihres Todes kontaktieren würde, konnte mich nicht recht berühren. Zwar ist Alex der Dreh- und Angelpunkt der Serie und Priyanka Chopra spielt diese Rolle sehr gut, doch richtig ins Herz geschlossen habe ich Alex leider nicht.
  • Natürlich kommt in dieser Woche die Betrügerei bei GIP ans Licht, über die Ryan Sasha zuletzt aufgeklärt hatte. War jemand überrascht, das auch Clay davon erfahren hat?
  • Kannte Rebecca keine weiteren Kollaborateure, von denen sie der Task Force hätte berichten können? Warum musste sie sich zuvor mit Thomas Roth, dem zweiten Mitglied er IAC, das in dieser Woche enttarnt wurde, treffen, um an mehr Namen zu kommen?

Fazit

Diese Episode war ganz in Ordnung, hat mich jedoch nicht vom Hocker gehauen. Man stellt solide eine Woche nach der anderen Ermittlungen an, die jedoch recht monoton wirken. Besser waren dagegen die Interaktionen der Hauptcharaktere.

Marie Florschütz - myFanbase

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