Review: #2.07 Robbing Hood

Man sagt, Robin Hood kam, um den Reichen das Geld zu nehmen und es dann den Armen und Bedürftigen im Volk zu geben. So ähnlich läuft das auch in dieser gelungenen Episode von "Pushing Daisies".

Immer verstrickter wird der Plot um Lily, Dwight und Co., besonders das Ende hat dann noch einmal alles bisher da gewesene in den Schatten gestellt. Es ist förmlich spürbar, dass dunkle Wolken am Himmel aufziehen und irgendetwas furchtbares geschehen wird, dabei nimmt sich die Serie wie gewohnt nicht so ernst, wie es leider zu oft bei anderen TV-Shows ist, die zu schnell auf den "falschen Weg" geraten. Ansprechen konnte natürlich die gesamte Folge, wobei aber insbesondere der erwähnte, großartige Plot langsam seinen Höhepunkt erreicht. Zu fast keinem Zeitpunkt wusste die Serie so zu überzeugen, wie sie es momentan gerade tut. Und vielleicht ist es so auch gut, dass sie nach zwei Staffeln und zweiundzwanzig Episoden ihr jähes Ende findet, damit sie uns als eine der qualitativ hochwertigsten, amüsantesten und kniffligsten Serien unserer Zeit in Erinnerung bleibt.

Auf die nächste Folge bin ich schon sehr gespannt. Dass Dwight Chuck wohl kaum – kleiner Scherz am Rande - gleich den Hals umdrehen wird, ist selbstverständlich, aber wie Chuck das mit ihrem Vater aufnehmen bzw. was sie erwarten wird, nachdem Ned und sie am Ende der Episode den Sarg geöffnet haben, kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Ich denke mir mal, dass die Autoren uns nicht so einfach ihren Vater liefern werden und der möglicherweise ebenfalls gar nicht das Zeitliche gesegnet hat. Dass es immer einen Weg gibt, um von den Toten auferstehen zu können, hat uns die Serie ja in den letzten eineinhalb Jahren wirklich bestens gezeigt.

Lily und Vivian waren auch wieder einmal klasse. Lily, die sowieso immer einen sarkastischen Spruch nach dem anderen von sich gibt, und Vivian, die so langsam wieder etwas lebensbegeisterter wird. Eine sehr emotionale Szene war dann unter anderem die, in der Vivian vor Dwight von Chuck geschwärmt hat, damit aber auch ihren tragischen Tod in Verbindung gebracht hat. Eine der ganz großen Stärken von Ellen Greene sind die emotionalen Szenen, in denen – denke ich mir mal – wirklich jeder Zuschauer das ein oder andere Tränchen vergießen muss. Mit Lily fühle ich auf eine andere Art und Weise mit, sie lässt andere Menschen ihre Emotionen durch verschiedenste Taten spüren, wie als sie Dwight mit der Waffe bedroht und ihm gesagt hat, er soll seine Finger von ihrer kleinen Schwester lassen. Großartiger Moment, in dem rüber kommt, wie sehr Lily das bedauert, was sie getan hat, und nun versucht, ihrer Schwester zu helfen, bevor auch die noch einen Fehler begeht, sich in Dwight verliebt und dann enttäuscht wird.

Ebenfalls was für's Herz war schließlich der Dialog in der allerletzten Szene der Folge, als sich Chuck und Ned ihre Liebe bezeugen und einander klarmachen, dass sie trotz der vielen Probleme, die nun auf sie zukommen, gemeinsam da durch gehen werden.

Über den Fall gibt es nicht sonderlich viel zu sagen. Diesbezüglich gab es sicherlich schon öfters bessere Kost, aber groß kritisieren lässt sich daran nichts. Wie immer überzeugt der Fall vor allem wegen Emerson, der einige geniale Sprüche losgelassen hat, dabei übertreibt er aber nie. Recht amüsant war ja noch, als Ned an den vielen ausgestopften Tieren vorbei musste und schließlich doch den Eisbären wieder zum Leben erweckt hat, um zum Tresor zu gelangen. Sehr gelacht habe ich unter anderen dann noch als ich zum ersten Mal die trauernde Witwe gesehen habe, wie sie in einem langezogenen Englisch das Klischee der blonden, reichen und dummen Witwe komplett ausgefüllt hat. Ich möchte nur an das geniale Zitat "Everybody who's anybody is gonna be here celebrating Gustav's death!" anspielen – alles klar?

Wirklich großartige Folge, die vor allem mit den "privaten" Storylines der Hauptcharaktere punkten kann.

Niko Nikolussi - myFanbase

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