Bewertung

Review: #3.01 Die zwei Städte

Foto: Copyright: 2006 American Broadcasting Companies, Inc. All rights reserved. No Archiving. No Resale./Mario Perez
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Die dritte Staffel hat nun also begonnen und ich muss sagen, dass ich nach dem Finale der letzten Staffel ein wenig enttäuscht war... Aber das ist ein anderes Thema, denn nun sind wir ja in der dritten Staffel!

Downtown mit den Anderen

Der Staffelauftakt fing meiner Meinung nach genial an! Wie schon in #2.01 Glaube und Wissenschaft, begann die Episode mit einer fremden Person, die ein nettes Lied gehört hat und dann mit ihren Routinearbeiten beginnt. Und gerade als alle irgendwie denken, dass man sich in einem Rückblick befindet, kommt die Erkenntnis. Diesmal handelt es sich um eine der Anderen: Juliet! Und was müssen wir erfahren? Natürlich, dass meine Theorie aus der ersten Staffel sich bewahrheitet hat: Es gibt eine andere Seite auf der Insel, auf der man Cocktails schlürfen kann. Tja, ich sollte Autorin werden!

Und dann kommt die nächste Überraschung! Wir befinden uns wirklich in einem Rückblick! Und zwar in dem der Anderen und wir sehen, wie sie den Absturz des Flugzeugs erlebt haben. Ben (formally known as Henry Gale) kommt aus einem der Häuser und schickt Ethan zu unseren bekannten Abgestürzten und Goodwin zu den Tailies. Beide sollen innerhalb der nächsten drei Tage eine Liste anfertigen mit allen Namen. Und genau hier ist für mich der große Bruch, wenn ich an das Ende der Episode denke.

Am Ende der Episode legt Juliet nämlich offen, dass sie eine komplette Akte über Jack und sein Leben haben und scheinbar sein Leben und alles was damit zusammenhängt immer noch beobachten. Wenn nun also Ben sowohl Ethan, als auch Goodwin losgeschickt hat, um Listen zu machen, dann heißt das doch, dass sie noch nicht wussten, wer im Flugzeug ist. Da sie aber eine Akte über Jack haben (und ich kann mir vorstellen, dass diese Akten auch über die anderen existieren), dann müssen sie diese Informationen ja im Laufe der letzten 60 Tage gesammelt haben. Das passt für mich nicht, denn das würde entweder bedeuten, dass sie einen Internetzugang haben, oder dass sie doch schon vorher wussten, wer auf der Insel landet.

Let it go Jack

Was mir mal wieder nicht gefallen hat, war die Tatsache, dass dieser Rückblick Jack gewidmet wurde. Jedes Mal muss man sich dann von den verschiedensten Personen anhören: "Let it go". Und was passiert letztendlich? Er macht es nie! Immer und immer wieder soll er sich von den Dingen lösen. Einfach mal alles geschehen lassen, aber nein, unser Held Jack hält immer fest und kann sich einfach nicht lösen.

Und so war es diese Episode dann auch wieder. Diesmal ging es eben um seine Ex-Frau! Wie wir aus #2.11 Jagdgesellschaft wissen, haben sich Sarah und Jack getrennt. Nun stecken sie mitten in der Scheidung und Jack will unbedingt wissen, wer Sarahs Neuer ist. Er vermutet, dass es sein Vater ist, da Christian und Sarah Kontakt haben. Jack konfrontiert seinen Vater und attackiert ihn sogar bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker. Doch wie sich rausstellt, hat Christian nichts mit Sarah gehabt. Allerdings hat er nach diesem Angriff von seinem Sohn wieder angefangen, Alkohol zu trinken. So muss man also sagen, dass der perfekte Jack Schuld an dem Tod seines Vaters ist.

Doch das scheint auch schon alles zu sein, was dieser Rückblick wirklich hergibt, was ich immer ein wenig schade finde, aber auch gewöhnt bin, da ich nichts anderes erwarte, wenn es um Jack geht.

Der beste Moment in seinem Rückblick war definitiv seine Begegnung mit Sarah. Er war so verbissen darauf, alles zu erfahren, dass sie ihm die Wahrheit sagen musste: Es geht nicht darum, wer ihr Neuer ist, sondern nur darum, wer Jack nicht ist.

Genau dieser Satz hat Jack meiner Meinung nach gut getan und ich kann mir vorstellen und ich hoffe es inständig, dass er sie danach in Ruhe gelassen hat. Zumindest hat es ihn nun auf der Insel zur Besinnung gebracht, denn anscheinend geht es ihm nun nicht mehr darum zu erfahren, wer an Sarahs Seite lebt, sondern nur noch darum, ob sie ein glückliches Leben führt.

Jack, Sawyer & Kate

Bevor ich zu der Situation der drei komme: Mein Traumpaar ist sich wieder einen Schritt näher gekommen. Ich erinnere mich gerne immer wieder an die folgenden Szenen:

In #1.23 Exodus (1) konnten wir alle das Gespräch zwischen Jack und Sawyer mit ansehen, indem Sawyer ihm erzählte, dass Christian bis zum Ende seines Lebens an Jack gedacht und vor allem geglaubt hat. Genau in dieser Szene habe ich mich in die beiden "verliebt" und habe seit dem gehofft, dass sie es eines Tages schaffen werden, Freunde zu sein. Natürlich ist der größte Störfaktor dabei Kate... Nun ja, in #2.22 Drei Minuten dann mein absoluter Höhepunkt, als Sawyer zu Jack sagt, dass er für ihn annähernd so etwas wie ein Freund ist. Da bin ich damals dahin geschmolzen und nun fragt Jack Juliet, wo seine Freunde sind. Seine Freunde – damit ist klar, dass er auch Sawyer einen Freund nennt, auch wenn man das in dieser Situation vielleicht nicht zu ernst nehmen kann...

Nun aber zu unseren drei Charakteren, die von den Anderen gefangen genommen wurden. Jack hat man in eine weitere Dharma Station gebracht, Hydra, die uns nun vierte bekannte Station. Diese Station ist unter Wasser und es wurden Haie und Delphine dort untergebracht.

Sawyer hingegen war in einem Versuchskäfig, der anscheinend für Bären oder ähnliches gedacht war. Als ich ihn dort sah, musste ich sofort an psychologische Projekte denken und vor allem an die Konditionierung von Menschen. Nun ja, er hatte mal wieder einige witzige Szenen, aber das Szenario an sich hat mir nicht gut gefallen.

Kate hingegen hatte eine ganz andere Umgebung. Sie durfte/musste duschen und hat ein neues Outfit verpasst bekommen. Danach wurde sie zu Ben gebracht und sollte, allerdings mit angelegten Handschellen, mit ihm frühstücken. Ganz komische Situation, aber mal wieder genial gespielt von Evangeline und Michael. Was mir sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass Ben sie auf Sawyer und Jack angesprochen hat. Ich habe darüber nachgedacht und meine Auflistung wäre auch "Jack & Sawyer" und nicht anders rum. Also warum hat sie es getan? War das eine Entscheidung? Wird sie sich entscheiden?

Erschreckend war für mich vor allem zu sehen, was mit Kate passiert ist. Die unheimliche starke Frau, die ihr ganzes Leben kämpfen musste, wirkte am Ende so zerbrechlich und schwach. Als sie Sawyer in dem Käfig sah und mit ihm sprach, hat man deutlich gemerkt, wie sehr ihr das Treffen mit den Anderen zugesetzt hat. Ich frage mich wirklich, was Ben und seine Gefolgschaft ihr angetan haben. Denn nicht nur ihre Handgelenke sehen mitgenommen aus, sondern auch ihre Seele scheint sehr mitgenommen zu sein.

Subject escaped

Als Sawyer in seinen kleinen Versuchskäfig eingeschlossen war, hatte er einen Zellennachbarn: Karl! Wer genau Karl ist und was er dort macht, kann man natürlich mal so gar nicht herausfinden in dieser Episode.

Aber natürlich liefert er uns einige Gründe zum Spekulieren. Man könnte zum einen vermuten, dass Karl da war, um Sawyer zu testen oder ähnliches. Aber da frage ich mich: wofür? Ist es nicht völlig verständlich, dass Sawyer versuchen wird zu fliehen? Wer würde das nicht tun, wenn er in einen Käfig eingesperrt ist?

Demnach bin ich einfach mal der Meinung, dass Karl zu den Anderen gehört, aber sich gegen sie gestellt hat. Ich glaube nicht, dass er ein Mensch ist, der wie Kate, Jack oder Sawyer von den Anderen entführt wurde, sondern jemand, der schon länger dabei ist. Somit stellt sich für mich die Frage: Was hat Karl getan, dass man ihn einsperrt? Und was sollte die Aktion, dass er sich bei Sawyer entschuldigen musste, dass er ihn in seine Angelegenheiten mit 'reingezogen hat? Ich denke mal, dass dies eine Sache ist, die wir im Laufe der Staffel noch erfahren werden!

Fazit

Je öfter ich diese Episode sehe, umso besser gefällt sie mir. Zu Beginn war ich einfach nur enttäuscht. Richtig enttäuscht. Und gerade diese Tatsache hat mich noch mehr enttäuscht. Aber ich habe begonnen mich mit der Episode auseinander zu setzen und deswegen muss ich zugeben, dass sie mir eben immer besser gefällt. Allerdings weist sie immer noch Schwächen auf und deswegen kann ich sie einfach nicht komplett positiv bewerten. Aber ich sehe sie als einen guten Einstieg und hoffe, dass die Fragen, die sich am Ende für mich gestellt haben, im Laufe der Staffel oder der Serie gut, logisch und vor allem in sich schlüssig erklärt werden, damit ich die Serie weiterhin so schätzen kann, wie ich es tue!

Annika Leichner - myFanbase

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