Review: #2.01 Dunkle Aussichten

"How to Get Away with Murder" ist zurück und nach dem spannenden Cliffhanger aus dem Finale der ersten Staffel müssen die Zuseher nicht lange auf die Antwort nach der Frage, wer Rebecca getötet hat, warten. Einen Fall der Woche gibt es nicht wirklich, aber es werden Vorbereitungen für einen sehr interessanten Fall getroffen, der sich wohl über mehrere Episoden, vielleicht sogar die ganze erste Staffelhälfte ziehen wird. Wir erfahren außerdem mehr über Annalises Vergangenheit und auch ihre Beziehung zu Wes wird weiterhin vertieft.

Rebeccas Mörder

Nachdem Frank die erste hälfte der Folge Wes des Mordes an Rebecca beschuldigt hat und anschließend auch Laurel, erkennt Annalise wer wirklich hinter dem Mord steckt. Niemand geringer als Bonnie! Bonnie fand ich in der ersten Staffel immer recht fad, außer in ihrer Beziehung zu Asher, was aber viel mehr an Asher lag. Durch den Mord an Rebecca, von der der Zuschauer ja weiß, dass sie unschuldig ist und Lila nicht getötet hat, und vor allem ihre doch etwas irre Erklärung Annalise gegenüber, könnte sie jedoch etwas interessanter werden. Besonders die Andeutungen zu ihrer Vergangenheit geben Bonnie etwas mehr Dimension, sodass sie in Staffel zwei hoffentlich nicht so untergehen wird wie in Staffel eins.

Nach dieser Folge schaut es so aus, als wäre das fragile Verhältnis zwischen Bonnie und Annalise weiter gestört, aber gefeuert hat Annalise sie trotzdem nicht. Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Frauen wird sicher zu Spannungen führen, sodass der Rest des Teams hoffentlich auch in den Konflikt hineingezogen wird und von Rebeccas Schicksal erfährt. Denn bis jetzt wissen neben Annalise, Bonnie und Frank nur Laurel, dass Rebecca tot ist. Ach, unsere Laurel! Das Mädel erstaunt mich mit ihrer ruhigen, logischen Art immer wieder. So hat sie als einzige der Studenten herausgefunden, dass Rebecca tot sein muss. Ich denke, es werden im Laufe der Staffel auch der Rest der Studenten alles über Rebeccas Schicksal erfahren und besonders Wes wird dies sehr schwer treffen.

Wes und Annalise

Das Verhältnis zwischen Wes und Annalise erinnert in der Folge sehr an einen mürrischen, rebellierenden Teenager und seine Mutter. Sogleich am Anfang kommt Wes in Annalise Unterricht zu spät und wird auch noch aufmüpfig, als er aufgerufen wird, eine Frage zu beantworten. Ich bin mir sicher, das hat sich in Annalise Karriere als Uniprofessorin noch niemand getraut und auch nur bei Wes lässt sie so etwas durch gehen. Hier zeigt sich wieder mal sehr deutlich, dass die beiden ein besonders Verhältnis zueinander haben.

Die Aussprache zwischen den beiden, als Annalise Wes zum Essen einlädt, um herauszufinden, ob er Rebecca wirklich umgebracht hat, ist sehr süß und zeigt noch mal mehr wie Nahe sich die beiden eigentlich stehen. Für Wes, dessen Mutter sich ja das Leben genommen hat, ist Annalise die Mutterfigur, die er so nie wirklich hatte und für Annalise ist Wes nicht nur derjenige, der sie von ihrem Mann "befreit" hat, sondern sicher auch eine Art Kinderersatz, obwohl die beiden hin und wieder auch eine besondere Chemie aufweisen, die eindeutig mehr in Richtung Lover als Familie geht. Besonders in den Szenen, als die beiden im Club tanzen, fällt das sehr stark auf. Hier hoffe ich ja, dass die Beziehung der beiden rein platonisch bleibt, denn so gefallen mir die beiden viel besser.

Annalise und Eve

Wir erfahren auch endlich, wer der Anwalt ist, den Annalise Nate empfohlen hat. Es handelt sich um Eve Rothlow, eine ehemalige Studienkollegin und, wie man später heraus findet, auch die Frau, mit der Annalise vor Sam zusammen war. In den Szenen zwischen Viola Davis und Famke Janssen konnte man die Chemie förmlich spüren, sodass die Enthüllung, Annalise sei bisexuell und Eve ihre Ex-Freundin, nicht ganz so überraschend kam.

Nach einigem hin und her entscheidet sich Eve Nate als Klienten aufzunehmen und ihn vor Gericht zu vertreten. Sie scheint ja eine ziemlich berühmte Anwältin zu sein, besonders bei Leuten, die zur Todesstrafe verurteilt wurden. Zumindest lässt sich dies aus der Reaktion der Studenten schließen. Wie das private Verhältnis von Annalise zu Eve und Nate sich auf die Gerichtsverhandlung auswirken wird, wird sich zeigen. Der Trailer zur nächsten Folge verspricht ja, dass es sehr dramatisch werden wird.

Connor & Oliver

Connor und Olivers Beziehung macht in dieser Folge einen großen Schritt vorwärts, in dem Connor bei Oliver einzieht, um ihm so zu beweisen, dass er 100 Prozent zu der Beziehung steht und sich nicht von Oliver trennen wird, auch wenn er im Moment auf Sex verzichten muss. Hierbei frage ich mich, ob das nicht etwas zu schnell geht, gerade für Connor. Oliver ist ja seiner erste ernste Beziehung wie wir von seiner Schwester wissen. Zwar haben die beiden schon viel zusammen durchgemacht, aber dennoch habe ich ein eher schlechtes Gefühl bei der Sache. Immerhin ist Connor eben Connor. Ich hoffe aber natürlich, dass die beiden jegliche Probleme meistern, da sie mein Lieblingspaar der Serie sind.

Laurel & Michaela

Zwar sieht es am Ende der Folge so aus, als würden sich die beiden wieder versöhnen, oder dass zumindest Michaela aufhört Laurel bei jedem Gespräch anzuzicken, aber so wäre der Streit zwischen den beiden bezüglich Michaelas Verlobungsring doch sehr schnell behoben. Die Zickereien führten zwar zu ganz lustigen Szenen und ich kann Michaela auch verstehen, aber dennoch fand ich sie recht nervig. Ich hätte auch auf die Hälfte davon verzichten können. Die Freundschaft zwischen Connor und Michaela auf der anderen Seite, der sich immer hin zu "Team Michaela" in dem Streit erklärt hat, gefällt mir sehr gut. Von der möchte ich mehr sehen.

Ashers Verrat & der Fall der nächsten Wochen

Asher ging in der Folge leider ziemlich unter, auch seine Beziehung zu Bonnie scheint gerade nicht ganz so gut zu laufen. Grund dafür ist, dass sich Asher bereit erklärt hat für die Staatsanwaltschaft Annalise auszuspionieren. Oh Asher, das geht ganz sicher nicht gut aus. Weder Annalise noch Bonnie werden begeistert sein, wenn sie das herausfinden sollten und so sehe ich die Trennung von "Bosher" schon vor mir.

Den Rest der Folge verbrachte Annalise damit sich neue Klienten von einer anderen Anwaltskanzlei zu stehlen, was ihr mit Laurel und Bonnies Hilfe auch gelungen ist. Die beiden neuen Klienten, ein Geschwisterpaar, das beschuldigt wird ihre reichen Adoptiveltern umgebracht zu haben, sind die unheimlichsten Klienten die Annalise je hatte. Die einzige Ausnahme ist vielleicht noch Max St. Vincent, aus Folge #1.02. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die beiden ihre Eltern getötet haben, um an das Geld zu kommen und auch die Tante, die die Hauptbelastungszeugin gegen die beiden war, haben die beiden mit Sicherheit umgebracht. Amy Okuda und Kendrick Sampson spielen diese beiden unheimlichen Geschwister fantastisch und man schaut ihnen mit Freude zu.

Flashforward

Was wäre "How to Get Away with Murder" ohne seine Flashforwards? Nicht halb so spannend. In der Villa, in der die neuen Klienten wohnen, hört man zwei Monate später in der Nacht Schüsse. Man sieht eine Gestalt weglaufen, die sich als Wes entpuppt und gerade als Annalise in ihrem "Voice-Over" erklärt, dass Täter meistens Nahestehende des Opfers sind, pinnt die Kamera auf ihren Körper, aus dem eine Menge Blut läuft. Sie wurde in den Bauch geschossen. Diese Serie schafft es immer wieder mir Gänsehaut zu verpassen und mich mit den spannenden Flashforwards vor dem Bildschirm zu halten.

Fazit

Was für eine Folge! Während viele Serien Probleme haben, den hohen Standard nach der ersten Staffel beizubehalten, ist "How to Get Away with Murder" für mich noch besser geworden. Die Frage nach Rebeccas Mörder jetzt schon zu beantworten, war eine gute Idee und auch Annalise und Wes Beziehung gehören für mich zum Highlight dieser Folge. Einzig Laurel und Michaelas Zickereien nervten mich etwas, dazu kommt, dass mir die Folge mit all dem, was passiert ist, etwas zu vollgestopft vorkam. Deswegen vergebe ich sieben Punkte und freue mich schon auf nächste Woche.

Sophie Marak - myFanbase

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