DVD-Rezension: How to Get Away with Murder, Staffel 2

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Nun geht "How to Get Away with Murder" bereits in die zweite Runde und in Staffel 2 trumpft man erneut mit spannenden Morden, überraschenden Entwicklungen und fesselnden Flashforwards und Flashbacks auf, die die Geschichte wunderbar in Szene setzen.

Inhalt

Im Fokus der zweiten Staffel stehen erneut die Keating Five, die, wie bereits in Staffel 1, in einen Mord verwickelt werden. Man erzählt uns die Geschichte erneut mit Flashforwards, die zeigen, wie sich einige Wochen später ein Mord ereignet und wie die Keating Five vom Tatort fliehen. Wieder einmal ist die tote Person niemand unbekanntes. Es handelt sich um Staatsanwältin Emily Sinclair, die Annalise und ihren Studenten in der Gegenwartshandlung die Stirn bietet und mit den Ermittlungen zu Sams Mord beauftragt ist. Schnell schlägt man daher die Brücke zwischen den feindlichen Lagern und es ist klar, dass jeder der Hauptcharaktere ein Motiv haben könnte, Emily tot sehen zu wollen.

Foto: How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Nicole Wilder
How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Nicole Wilder

Neben dieser Storyline beschäftigen sich Annalise und die angehenden Anwälte außerdem mit der Verteidigung der Geschwister Caleb und Catherine Hapstall, die verdächtigt werden, ihre Eltern getötet zu haben. Dieser Fall zieht sich durch die gesamte Staffel, weshalb es anders als in Staffel 1 nicht in jeder Episode einen Fall der Woche gibt.

Das Leben der Studenten ist neben dem Studium und den ständigen Gewissensbissen um den Mord, in den sie verwickelt sind, aber auch von Liebe und Leidenschaft geprägt. Laurel ist noch immer mit Frank involviert, während auch Ashers und Bonnies Beziehung im Vordergrund steht. In beiden Fällen gestaltet sich das Miteinander nicht immer einfach, wodurch nicht jede Bindung bis zum Ende der Staffel erhalten bleibt.

Auch bei Connor und Oliver gibt es einige Aufs und Abs, die besonders mit Olivers HIV-Erkrankung zusammenhängen. Wes beschäftigt derweil das Verschwinden von Rebecca. Denn während wir wissen, dass sie ermordet wurde, wobei der Mörder recht schnell enttarnt wird, glaubt Wes, dass Rebecca geflohen ist und er setzt alle Hebel in Gang, um sie zu finden. Dabei tut er sich mit Levi Wescott zusammen und auch Nate wird in die Geschichte verwickelt.

Für Annalise steht im Vordergrund, Emily Sinclair auf Distanz zu halten und sie davon abzubringen, in Sams Mord den wahren Täter zu enttarnen und auch als sich Emily im Hapstall-Fall einmischt, muss Annalise ihr die Stirn bieten. Darüber hinaus ist ihr Liebesleben eine wahre Achterbahnfahrt und zum Ende der Staffel hin erhalten wir durch Flashbacks wichtige Einblicke in Annalises Vergangenheit, die nicht tragischer sein könnte und sich beträchtlich auf die Gegenwart auswirken.

Rezension

Zu Beginn der Staffel wollen wir natürlich alle wissen, wie Rebecca zu Tode gekommen ist und es hat mich positiv überrascht, dass uns auf diese Frage sehr schnell eine Antwort gegeben wurde. Zum einen schließt man damit mit den Geschehnissen aus Staffel 1 ab, andererseits legen die Autoren Wert darauf, Rebecca nicht vollkommen in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn da Wes nicht weiß, was sich wirklich zugetragen hat, behalten wir Rebecca die gesamte Staffel über im Hinterkopf und fiebern angestrengt mit ihm mit. Man möchte natürlich, dass Wes erfährt, dass Rebecca tot ist, andererseits will man auch den Täter und dessen Motiv in Sicherheit wissen. Es ist wunderbar gelungen, wie man während dieser Storyline hin und her gerissen wird, wobei Alfred Enoch die ruhelose Suche nach Rebecca fantastisch spielt und man in seinen Augen stets die innere Rastlosigkeit ablesen kann.

Foto: Alfred Enoch, How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright
Alfred Enoch, How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Richard Cartwright

Einen wichtigen Faktor spielt dabei natürlich auch Annalise, die erneut ihre mütterlichen Gefühle für Wes zur Schau trägt, über die man sich seit Beginn der Serie wundert und fragt, was dies zu bedeuten hat. Dass man diese Frage ebenfalls klärt und uns mit Flashbacks zehn Jahre zurück führt, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Die Offenbarung, was das Bindeglied zwischen den beiden ist, habe ich so nicht kommen sehen, obwohl sich natürlich vermuten lies, dass, passend zur Serie, eine tragische Geschichte dahinter stehen muss. In den Flashbacks hatten wir auch die Chance, nochmals einen Blick auf Sam zu werfen und ich finde, dass seine Figur und dessen Handlungen sehr gut mit dem Sam, den wir aus Staffel 1 kennen, in Einklang zu bringen ist.

Während der Mahoney-Fall in den Flashbacks eher zweitrangig zu betrachten ist, obwohl es mich sehr interessiert hätte, mehr darüber zu erfahren und zu wissen, ob Charles tatsächlich verurteilt wurde, ist es viel mehr die Familie Edmond, die von Bedeutung ist. Annalises Kennenlernen mit Rose und die anschließenden Ereignisse sind der Grund für ihren Beschützerinstinkt gegenüber Wes in der Gegenwart und diese Wendung hat mir sehr gut gefallen. Man zeigt auf, dass die sonst so gewiefte Anwältin eine sehr emotionale Seite hat und dass sie auch zehn Jahre später noch häufig an Rose denken muss. Es war schön, Annalise in den Flashbacks so verletzlich zu sehen und besonders die bestürzende Wendung am Schluss der Geschichte ist ein guter Grundstein für ihr Verhalten aus Staffel 1.

Foto: Viola Davis, How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth
Viola Davis, How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Mitch Haaseth

Nicht weniger wichtig als die Flashbacks waren die Flashforwards zum Mord von Emily Sinclair. Episode #2.09 Wer Wind säht diente der Auflösung der Geschichte, da man nun zu den Sprüngen in die Zukunft aufschließt. Dass stilistische Mittel mit dem Drehen an der Uhr, um erst einmal zu erzählen, was wir bereits wissen und dann die Zeitpunkte einzubauen, die maßgeblich für die Entwicklung waren, baute immer mehr Spannung auf, wodurch das amerikanische Winterfinale wirklich fantastisch gelungen ist.

Weitere beeindruckende Episoden waren #2.12 Cleveland, #2.13 So viel Blut und #2.14 Mein Kind, die besonders dadurch glänzen konnten, dass die Flashbacks eine bedeutende Auswirkung auf die Gegenwart haben. Für Wes steht nun die gesamte Welt Kopf, doch auch als Annalise die losen Enden mit einander verknüpft, muss man den Autoren zu diesem Twist gratulieren.

Die Keating Five stellen ein sehr interessantes Gespann dar. Durch den Mord an Sam sind sie unwillentlich mit einander verbunden und keiner von ihnen hat diese Tat ansatzweise verwunden. Dass sie nun erneut in ein Verbrechen verwickelt werden, verändert jede der Figuren auf ganz anderer Weise, wobei es gut gelingt, die Charaktere von einander abzugrenzen, Freundschaften zu knüpfen und andere wiederum wackeln zu lassen. Wes ist dabei eben so sehr ein Außenseiter wie Asher, denn während Asher mit dem Mord an Sam nichts zu tun hatte, ist Wes damals der Täter gewesen, wodurch sich besonders Connor und Michaela von ihm distanzieren. Die erste Tat hat die ungleichen Studenten mit einander verbunden, obwohl sie es nicht wollten und mittlerweile sind zwischen ihnen echte Freundschaften entstanden. Mir gefällt es sehr gut, dass Asher in dieser Staffel mit Connor, Oliver und Michaela agiert, da er sich somit mehr in die Gruppe einfügt.

Foto: Liza Weil, Aja Naomi King & Jack Falahee, How to Get Away with Murder - Copyright: 2017 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth
Liza Weil, Aja Naomi King & Jack Falahee, How to Get Away with Murder
© 2017 ABC Studios; ABC/Mitchell Haaseth

Die Liebe steht in "How to Get Away with Murder" unter keinem guten Stern. Während Wes nach seiner Freundin sucht, gerät Michaela erneut an eine Person, die nicht recht zu ihr passt. Asher & Bonnie sowie Laurel & Frank müssen einsehen, dass ihre Liebe und ihr chaotisches Leben nur schwerlich mit einander unter einen Hut zu bringen sind. Einzig Connor und Oliver wirken recht beständig und stellen damit einen Fixpunkt dar, den die Serie gut gebrauchen kann. Wir erfahren auch ein wenig mehr über Annalises Liebesleben, das fast so kompliziert zu sein scheint wie in Staffel 1. Damals hatte sie eine Affäre mit Nate, der nun verdächtigt wird, Sam getötet zu haben. Genau diese Entwicklung macht es für die beiden schier unmöglich, an ihre Beziehung anzuknüpfen.

Der Hapstall-Fall, der sich durch die gesamte Staffel gezogen hat, hat mir gut gefallen. Man konnte sich dadurch mehr auf die Figuren einlassen und ihre Facetten kennenlernen, anders als es bei einer Geschichte der Fall ist, die noch in der gleichen Episode wieder abgeschlossen wird. Catherine, Caleb und der spätere Hauptverdächtige Phillip Jessup haben ihre Rollen dabei sehr gut gespielt. Die Auflösung des ganzen im Staffelfinale hat mich dann allerdings doch überrascht und ich bin nicht recht zufrieden mit dieser Entwicklung. Durch die Flashbacks hat man den Fall in der zweiten Staffelhälfte schleifen lassen, nur um im Finale dann eine große Enthüllung zu bringen, die ich nicht ganz stimmig fand.

Specials & Technische Details

Foto: Copyright: 2017 ABC Studios
© 2017 ABC Studios

  • Zusätzliche Szenen
  • Pannen vom Dreh


An Specials mangelt es der DVD-Box leider. Auf der letzten Disk sind lediglich sechs zusätzliche Szenen vorhanden, zusammen mit nicht ganz drei Minuten mit Pannen vom Dreh. Hier hätte ich mir etwas mehr erwartet.

Erscheinungstermin: 5. Januar 2017
FSK: 16
Laufzeit: 615 Minuten (15 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch
Sprache: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch

Fazit

Man bedient sich in Staffel 2 zwar dem gleichen Erzählprinzip, doch seinen Pfiff hat "How to Get Away with Murder" auch in Staffel 2 keinesfalls verloren. Die schockierenden Taten und Verbrechen der Charaktere ziehen einen sofort in seinen Bann und die Geschichte wird im Verlauf der Staffel immer spannender.

Marie Florschütz - myFanbase

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